2. Liga: Klatsche für Werder Bremen - Darmstadt 98 schafft Befreiungsschlag

SID
Werder Bremen kassierte eine herbe Heimpleite gegen den SC Paderborn.
© getty

Planlos, ratlos, ideenlos: Beim Bundesliga-Absteiger Werder Bremen hat sich die sportliche Krise dramatisch verschärft. Eine Woche nach dem Pokal-K.o. beim Drittligisten VfL Osnabrück verloren die Hanseaten ihr Liga-Heimspiel gegen den SC Paderborn nach einem über weite Strecken desaströsen Auftritt mit 1:4 (0:3).

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"Wir haben wohl einen Rekord an individuellen Fehlern aufgestellt. Und wir waren defensiv nicht an den Leuten dran. Paderborn brauchte für den Sieg gar nicht viel", sagte Werder-Trainer Markus Anfang enttäuscht am Sky-Mikrofon. Diese Leistung sei nicht das gewesen, was seine Mannschaft spielen könne.

In dieser Verfassung müssen die Bremer keinen Gedanken an einen sofortigen Wiederaufstieg verschwenden. Der letzte Heimsieg der Grün-Weißen datiert vom 26. Februar dieses Jahres.

Besonders in der ersten Halbzeit wurden die Norddeutschen nach allen Regeln der Kunst vorgeführt. Felix Platte legte mit zwei Toren in der 9. und 17. Minute den Grundstein zum ersten Saisonsieg der Gäste. Sven Michel (36.) gelang der dritte Treffer, ebenfalls unter Mithilfe der komplett indisponierten Bremer Hintermannschaft.

Nach dem Seitenwechsel keimte bei den 21.000 Zuschauern im Weserstadion kurzfristig Hoffnung aus, als Niklas Schmidt in der 52. Minute traf. Doch nur drei Minuten später stellte Ron Schallenberg den alten Abstand wieder her. Erst nach einer Stunde kam der SV Werder besser in die Partie, ohne der Begegnung noch eine Wende geben zu können.

Das Team von Trainer Markus Anfang war schon nach 45 Minuten mit einem Pfeifkonzert in die Kabinen verabschiedet worden, auch lautstarke Forderungen nach einer Trennung von Sport-Geschäftsführer Frank Baumann waren unüberhörbar. Die 300 mitgereisten Paderborn-Fans hingegen hatten Oberwasser und sangen: "Einer geht noch, einer geht noch rein."

Die frühe Auswechslung von Kapitän Ömer Toprak schwächte die Platzherren zusätzlich. Der Abwehrchef musste wegen einer Nackenverletzung den Platz schon in der 26. Minute verlassen. Zudem fehlten die verletzten Bundesliga-Routiniers Leonardo Bittencourt und Kevin Möhwald.

Bereits vor der Partie hatten die Bremer einen weiteren Leistungsträger ziehen lassen müssen. Der schwedische Nationalspieler Ludwig Augustinsson wechselt mit sofortiger Wirkung zum FC Sevilla nach Spanien.

Darmstadt 98 zerlegt Ingolstadt und schafft Befreiungsschlag

Darmstadt 98 hat in einem furiosen Zweitligaspiel den ersten Saisonsieg gefeiert und Aufsteiger FC Ingolstadt in eine Mini-Krise gestürzt. Die Lilien setzten sich am dritten Spieltag gegen den FCI mit 6:1 (4:0) durch. Während die Hessen damit nach zwei Niederlagen ohne eigenen Treffer erstmals punkteten, verweilen die Ingolstädter nach der dritten Pleite in Folge in der Abstiegszone.

Phillip Tietz (29.) per Kopf, Luca Pfeiffer (39.) mit einem Traumtor in den Winkel sowie Fabian Schnellhardt (45.+2) per Freistoß und erneut Tietz (45.+4) sorgten bereits kurz vor der Pause für die Vorentscheidung zugunsten der Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht. Im zweiten Durchgang verkürzte Stefan Kutschke (50.) für die Gäste, nachdem Schiedsrichter Michael Bacher einen Foulelfmeter für das Team von Coach Roberto Pätzold nach Ansicht der Videobilder wieder zurückgenommen hatte (49.).

Vor 4506 Zuschauern im Stadion am Böllenfalltor kontrollierte Darmstadt weiter das Geschehen, ehe Pfeiffer mit einem schönen Lupfer ebenfalls wie Stürmerkollege Tietz einen Doppelpack (66.) schnürte. Braydon Manu (90.+4.) setzte den Schlusspunkt für die Gastgeber.

Weiterhin ungeschlagen ist der 1. FC Heidenheim. Gegen Aufsteiger Hansa Rostock kam die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt aber nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus und verpasste zugleich eine erfolgreiche Revanche für das Pokal-Aus an der Ostsee eine Woche zuvor. Die Führung durch Rückkehrer Tim Kleindienst (68.) glich Ridge Munsy (82.) aus.

2. Liga: Die Tabelle nach dem 1. Spieltag

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.SSV Jahn Regensburg38:089
2.Karlsruher SC36:157
2.SG Dynamo Dresden36:157
4.FC St. Pauli36:247
5.SC Paderborn 0736:335
6.1. FC Nürnberg34:225
7.1. FC Heidenheim33:215
8.Hamburger SV36:514
9.Schalke 0435:414
9.FC Hansa Rostock35:414
11.Werder Bremen35:7-24
12.SV Darmstadt 9836:603
13.FC Erzgebirge Aue31:103
14.Fortuna Düsseldorf34:5-13
15.Hannover 9631:6-51
16.SV Sandhausen30:5-51
17.FC Ingolstadt32:11-90
18.Holstein Kiel30:9-90
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