Wie die Bild berichtet, wolle Magath selbst den HSV als Sportvorstand in eine erfolgreichere Zukunft führen. Als Trainer schwebe dem 70-Jährigen Real-Madrid-Ikone Raúl (46) vor, der derzeit die zweite Mannschaft der Königlichen trainiert und den Magath einst zum FC Schalke holte.
Pit Reimers (40), aktuell Trainer der HSV-U21, soll laut Magaths “Konzept”, so der Bericht, Co-Trainer Raúls werden.
Zudem befinde sich Magath im Austausch mit zwei HSV-Gönnern, Investor Klaus-Michael Kühne sowie dem millionenschweren Hotelier Eugen Block. Beiden Unternehmern werden gute Kontakte in den HSV-Aufsichtsrat nachgesagt. Magath wiederum kann gut mit Kühne - und umgekehrt.
Kein Aufstieg, aber Aufschwung unter Jonas Boldt
Magaths "Revolution" würde freilich eine Ablösung der aktuellen sportlichen Führung bedeuten. Seit 2019 ist Jonas Boldt (früher Bayer Leverkusen) Sportvorstand beim HSV. Unter dem 42-Jährigen ist der Klub wirtschaftlich so gut aufgestellt wie lange nicht mehr. Außerdem gelang es Boldt mit der Installation von Trainer Tim Walter, dem HSV über zweieinhalb Jahre eine klare fußballerische Handschrift zu verordnen und gleichzeitig das Publikum zu begeistern.
Doch auch Boldt gelang es nicht, den HSV in die Bundesliga zu führen. Nicht erst, seitdem er sich für viele Beobachter viel zu lange schützend für den mehr und mehr in die Kritik geratenen Walter stellte, mangelt es ihm an Rückhalt aus den eigenen Reihen. Die Trennung von Walter und die Verpflichtung von Steffen Baumgart kam für Boldts Kritiker zu spät.
Nach dem 4:0-Sieg des HSV am vergangenen Wochenende bei Eintracht Braunschweig ging Boldt in einem NDR-Interview in die Offensive: "Ich weiß, dass ich in der Zukunft der Richtige bin. Ich bin seit fünf Jahren da. Das, was wir in den letzten Jahren alles gemeistert haben, was nicht für jeden so ersichtlich ist, das ist beim HSV sehr speziell. Da gibt es auch noch einiges zu tun."
Boldts Vertrag in Hamburg ist bis 2025 datiert. Gerüchte, wonach der Klub etwa mit Jörg Schmadtke (zuletzt FC Liverpool) gesprochen habe, dürften dem amtierenden Sportchef nicht gefallen, auch wenn er einräumte: "Dass es Diskussionen gibt, gehört beim HSV dazu."
HSV - FC St. Pauli: Steigt der Stadtrivale im Derby auf?
Nach 31 Spieltagen belegt der HSV nur den vierten Platz in der 2. Liga. Der Rückstand auf Relegationsplatz drei, den Fortuna Düsseldorf belegt, beträgt vier Punkte, zudem hat der HSV das deutlich schlechter Torverhältnis. Platz zwei, Holstein Kiel, ist angesichts von neun Zählern Abstand nur noch theoretisch erreichbar.
Seit dem Bundesliga-Abstieg 2018 belegte der HSV in der 2. Liga dreimal in Folge den vierten Rang, in den beiden vergangenen Jahren scheiterte man jeweils in der Relegation.
Felix Magath feierte mit dem HSV als Spieler drei Deutsche Meisterschaften (1979, 1982, 1983) und die Triumphe im Europacup der Pokalsieger (1977) und im Cup der Landesmeister, der heutigen Champions League (1983). Der Europameister von 1980 und Vize-Weltmeister von 1986 war zudem als Manager und Trainer für die Hanseaten tätig.
Der HSV trifft am Freitagabend im Hamburger Stadtderby auf Spitzenreiter FC St. Pauli. Der Gastgeber muss gewinnen, um seine ohnehin geringen Chancen auf den Relegationsplatz zu wahren. St. Pauli würde mit einem Sieg den Aufstieg perfekt machen.
2. Liga: Der Stand im Aufstiegsrennen vor dem 32. Spieltag
Platz | Team | Spiele | S | U | N | Tore | Differenz | Punkte |
1 | FC St. Pauli | 31 | 18 | 9 | 4 | 57:33 | 24 | 63 |
2 | Holstein Kiel | 31 | 19 | 4 | 8 | 61:37 | 24 | 61 |
3 | Fortuna Düsseldorf | 31 | 16 | 8 | 7 | 65:36 | 29 | 56 |
4 | Hamburger SV | 31 | 15 | 7 | 9 | 59:42 | 17 | 52 |