Der vierfache Major-Champion Rory McIlroy und der junge Norweger Viktor Hovland gehen als Gejagte ins Finale der 150. British Open am Sonntag. Der Nordire McIlroy begeisterte die Golf-Fans auf der dritten Runde am Samstag unter anderem mit einem sensationellen Eagle am 10. Loch, er steht mit 200 Schlägen und 16 Schlägen unter Par gemeinsam mit Hovland (24) an der Spitze des Leaderboards.
Auf dem legendären Old Course im schottischen St. Andrews dürfen auch Cameron Young (USA) und Cameron Smith (Australien) hoffen. Beide befinden sich beim traditionsreichsten Golfturnier der Welt mit zwölf Schlägen unter Par jedoch in der Rolle des Außenseiters. Smith hatte nach zwei Runden noch geführt, er spielte auf dem Par-72-Kurs jedoch am Samstag eine 73. Hovland hat noch kein Top10-Ergebnis bei einem Major in der Statistik stehen.
Superstar Tiger Woods war abgeschlagen am Cut nach zwei Runden gescheitert. Der Amerikaner hatte sich am Freitag erneut unter Schmerzen über den Platz gequält, bei seinem umjubelten Empfang an Loch 18 hatte er Tränen in den Augen.
"Obwohl ich enttäuscht bin, nach Hause zu fahren, hatte ich eine unglaubliche Woche in St. Andrews, in der 150 Jahre Geschichte und das Spiel, das wir lieben, gefeiert wurden", schrieb er bei Twitter: "Ich möchte diesem Ort für all die Erinnerungen danken, die er mir geschenkt hat, und den Fans dafür, dass sie den Empfang auf der 18 zu dieser Liste hinzugefügt haben."
In den Augen vieler wirkte es wie ein Abschied von Woods, der nach seinem schweren Autounfall bislang drei Turniere gespielt hatte und nun chancenlos in Schottland ausschied. "Ich hatte ein paar Tränen in den Augen - und ich bin nicht jemand, der sehr oft wegen irgendetwas in Tränen ausbricht", sagte zudem im Anschluss: "Es war sehr emotional für mich, weil ich einfach nicht weiß, wie es mit meiner Gesundheit weitergeht."
Woods weiter: "Ich fühle mich fit genug, weitere British Open zu spielen. Aber ich weiß nicht, ob ich so lange spiele, dass ich hierhin noch mal zurückkomme." Sein Lieblingsturnier gewann er insgesamt dreimal. An ein Karriereende denkt er aber nicht. "Ich werde nicht mit dem Spiel aufhören", erklärte er und kündigte eine Pause an: "Ich habe nichts, nichts geplant. Null. Vielleicht etwas im nächsten Jahr. Ich weiß es nicht. Aber nichts in naher Zukunft."
Aus Deutschland war kein Profi für das einzige Majorturnier außerhalb der Vereinigten Staaten qualifiziert. Titelverteidiger Collin Morikawa (USA) scheiterte wie Woods am Cut.