Umstürzende Bäume, zum Glück keine Verletzten: Die zweite Runde des US Masters war geprägt von Wetterkapriolen und einer langen Unterbrechung.
Ein Raunen ging durch die Zuschauermenge im Augusta National Golf Club, aus dem Raunen wurden panische Schreie, es folgte ein dumpfer Knall - und dann gespenstische Stille. Eine mächtige Pinie war gleich neben dem legendären Kurs an der Magnolia Lane umgestürzt, begrub Campingstühle unter sich - aber zum großen Glück aller keine Menschen.
Unberechenbare Sturmböen führten am Freitag zur Unterbrechung der zweiten Runde beim US Masters. Diese wurde am Samstag beendet. "Die Sicherheit und Gesundheit aller Anwesenden beim Masters Tournament wird immer die oberste Priorität des Clubs sein, weshalb wir das Wetter streng im Auge behalten werden", versprachen die Organisatoren, nachdem sie einer Katastrophe ganz knapp entgangen waren.
Nach ersten offiziellen Angaben waren am Freitag insgesamt drei riesige Bäume umgestürzt. Die Wurzeln ragten mehr als mannshoch aus dem Boden, die Aufräumarbeiten dauerten Stunden.
Altmeister Bernhard Langer darf bei den letzten beiden Runden in Augusta nicht mehr abschlagen: Der deutsche Golfprofi ist bei seiner 40. Teilnahme an dem Prestigeturnier am Cut gescheitert. Der 65-Jährige spielte am Karfreitag eine 74er-Runde und zeigte sich dabei im Vergleich zum Auftakt am Donnerstag (75) nur leicht verbessert. Er verlor seinen Cut-Altersrekord für das Masters zudem an Fred Couples (63 Jahre und 184 Tage).
Ganz vorne liegt Brooks Koepka, einer der "LIV-Rebellen", die der PGA-Tour den Rücken gekehrt haben und nun in der lukrativen, aber wegen des saudischen Einflusses umstrittenen LIV-Tour spielen. Der US-Amerikaner, der zum Auftakt mit einer 65 geglänzt hatte, ließ am Freitag eine 67 folgen. Er liegt damit zwölf Schläge unter Par. "Der größte Vorteil, den ich hatte, war meine Abschlagszeit", sagte Koepka mit Blick auf die Bedingungen.
Dem Anhausener Langer gelangen zwei Birdies, jedoch leistete sich der zweimalige Masters-Sieger auch vier Bogeys, die ein besseres Ergebnis verhinderten. Die Spieler unter den besten 50 qualifizierten sich für die finalen Runden auf dem Par-72-Kurs, darunter auch Tiger Woods - zum 23. Mal in Folge. Langer will "im nächsten Jahr wieder angreifen", versicherte er bei Sky.
Superstar Woods hatte zum Einstand unter Schmerzen am rechten Bein eine 74 gespielt, für den US-Amerikaner war es die schlechteste Auftaktrunde bei einem US Masters seit 18 Jahren. Dennoch darf er - schlaggleich mit dem Cut - auch in die letzten beiden Runden gehen. Eine 23er-Cut-Serie ist neben ihm nur Couples und Gary Player gelungen.