Die Rhein-Neckar Löwen haben in der Champions-League nach dem überraschenden Auftaktsieg gegen Titelverteidiger FC Barcelona nachgelegt, die SG Flensburg-Handewitt eine weitere Überraschung verpasst. Während die Löwen beim dänischen Meister KIF Kolding-Kopenhagen einen überraschend deutlichen 30:18 (12:8)-Erfolg einfuhren, kassierte Flensburg beim ungarischen Meister MKB Veszprem eine 24:28 (14:15)-Niederlage. Rekordmeister THW Kiel bezwang Außenseiter Besiktas Istanbul klar mit 32:21 (16:12).
Die Löwen zeigten in Kopenhagen besonders in der zweiten Halbzeit eine starke Leistung. Torhüter Mikael Appelgren, vor der Saison vom Ligarivalen MT Melsungen gekommen, glänzte wie schon im ersten Spiel mit etlichen Paraden. In der Offensive stachen besonders der Norweger Harald Reinkind und der Schweizer Andy Schmid heraus, die jeweils sechs Treffer beisteuerten.
Durch den klaren Auswärtssieg schob sich die Mannschaft von Trainer Nikolaj Jacobsenin in der Gruppe B an die Tabellenspitze. Am Mittwoch empfangen die Löwen in Mannheim den Vorjahres-Dritten KS Vive Targi Kielce (Polen).
Flensburg verpasst zweiten Coup
Flensburg verfehlte nach dem Auftaktsieg gegen Paris St. Germain den nächsten Coup gegen einen Titel-Kandidaten und verlor zudem in der Gruppe A die Tabellenführung. Das Team von Trainer Ljubomir Vranjes musste sich nach ausgeglichener Anfangsphase den mit Klassespielern wie den ehemaligen Kielern Christian Zeitz, Momir Ilic und Aron Palmarsson gespickten Gastgebern geschlagen geben.
"Wir haben unsere Torchancen nicht genutzt. Wir hatten die Chancen auf ein Unentschieden oder einen Sieg - wir sind selbst schuld. Wir waren nicht cool genug in den entscheidenden Momenten, da fehlte der Killerinstinkt", sagte Vranjes bei Sky: "Wir hatten in beiden Halbzeiten Schwächephasen, das darf man sich in Veszprem nicht erlauben."
Beste Flensburger Werfer waren Andres Eggert und Kentin Mahe mit je vier Toren. Bei den Gastgebern, die im Vorjahr das Endspiel gegen den FC Barcelona verloren hatten, ragten Ilic (9) und Torwart Mirko Alilovic heraus.
Kiel rehabilitiert sich
Der zuletzt kriselnde dreimalige Königsklassen-Sieger aus Kiel rehabilitierte sich gegen Istanbul zumindest teilweise für die jüngsten Niederlagen. Zum Auftakt hatten die Zebras beim kroatischen Serienmeister RK Zagreb nach 20:18-Führung mit 22:29 verloren und am Mittwoch außerdem in der Bundesliga bei Frisch Auf Göppingen (21:29) gepatzt.
"Das war ein Schritt nach vorne, aber mehr nicht", sagte THW-Coach Alfred Gislason bei Sky: "Man hat der Mannschaft ein bisschen die Verunsicherung angemerkt. Erst nach der Pause kamen wir so richtig ins Spiel." Bester Werfer bei den Kielern war Patrick Wiencek mit sechs Treffern, bei den Gästen traf Ramazan Döne (5) am häufigsten.
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