Allerdings gab es für einen Wechsel nach Frankreich zunächst keine Bestätigung.
"Die Entscheidung, die Rhein-Neckar Löwen zu verlassen, war mit Sicherheit die schwerste in meiner gesamten Karriere", wird Gensheimer am Freitag in einer Erklärung des Vereins zitiert. Für Samstagmittag haben die Löwen zu einer Pressekonferenz gebeten, in der vermutlich der neue Arbeitgeber des Kapitäns offiziell verkündet wird.
Dass Gensheimer ins Ausland geht, ist klar. "Ein Wechsel innerhalb Deutschlands war für mich nur schwer vorstellbar", sagte der 29-Jährige: "Nach reiflicher Überlegung bin ich aber zu dem Schluss gekommen, dass ich in meiner Karriere noch einmal etwas Neues probieren möchte und für einen Wechsel ins Ausland nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist."
Der Ur-Mannheimer Uwe Gensheimer, von 2011 bis 2014 viermal nacheinander Deutschlands Handballer des Jahres, lernte das Handball-Einmaleins beim TV 1892 Friedrichsfeld, wenige Wochen vor seinem 17. Geburtstag schloss er sich im Sommer 2003 den Rhein-Neckar Löwen an, die damals noch SG Kronau-Östringen hießen.
"Unsere Identifikationsfigur"
Nur zwei Jahre später spielte er als 19-Jähriger erstmals für die deutsche Nationalmannschaft, sein Debüt gab es am 25. November 2005 im Länderspiel gegen Slowenien in Lemgo. Stetig vollzog sich der Aufstieg Gensheimers zu einem der besten Linksaußen der Welt, seine spektakulären Trickwürfe sind nicht nur bei YouTube der Renner.
Vor gut zwei Wochen hatte Löwen-Geschäftsführer Lars Lamade im Rahmen einer Sky-Expertenrunde in Hamburg erstmals öffentlich auf eine baldige Antwort seines Kapitäns gedrängt. "Uwe muss sich entscheiden, ob er bei uns in Rente gehen will oder noch mal im Ausland spielen möchte", sagte Lamadé und bezeichnete Gensheimer mit dem leisen Anflug von Hoffnung als "unsere Identifikationsfigur.
Er ist fünf Minuten von der Halle entfernt aufgewachsen. Er weiß um den Stellenwert, den er bei uns hat." Nicht zuletzt deshalb hatte Gensheimer 2013 seinen Kontrakt in Mannheim trotz seinerzeit hochkarätiger Angebote des FC Barcelona und des THW Kiel noch einmal um zwei Jahre verlängert.
Paris als neues Ziel?
Paris St. Germain gilt dank der Millionen katarischer Investoren als die neue Weltmacht im Handball. Im Juli hatte bereits der frühere Kieler Nikola Karabatic einen langfristigen Vertrag über vier Jahre bei den Franzosen unterschrieben.
Neben Superstar Karabatic stehen unter anderem Dänen-Shooter Mikkel Hansen sowie die französischen Weltmeister Daniel Narcisse und Thierry Omeyer, drei weitere frühere Welthandballer, im Kader von Trainer Noka Serdarusic. Der Jahresetat des Klubs, der in der vergangenen Saison im Viertelfinale der Champions League ausgeschieden war, wird auf über 15 Millionen Euro geschätzt.
Uwe Gensheimer im Steckbrief