3. Rhein-Neckar Löwen
Lineup: Appelgren - Sigurdsson, Ekdahl Du Rietz, Schmid, Petersson, Groetzki, Pekeler
Die Löwen ohne Uns Uwe? Geht das überhaupt? Es muss gehen! Nach 13 Jahren hat die Klub-Legende Baden den Rücken gekehrt und ist nach Paris gewechselt. Nun ist Andy Schmid, der wohl beste Spielmacher der HBL, der alleinige und unumstrittene König der Löwen.
Rein sportlich wurde Gensheimers Abgang sensationell aufgefangen. Mit Gudjon Valur Sigurdsson vom FC Barcelona ist ein legendärer Linksaußen nach Deutschland zurückgekehrt, der selbstverständlich allerhöchsten Ansprüchen genügt. Zudem verfügt die Truppe von Trainer Nikolaj Jacobsen mit Neuzugang Andreas Palicka (Aalborg) und Mikael Appelgren über ein starkes Torwart-Duo.
Warum wird der Meister denn nun nur auf Position drei im SPOX-Power-Ranking geführt, fragt ihr euch? Weil der Kader wie schon in der vergangenen Saison sehr dünn besetzt ist. Jede Verletzung eines Leistungsträgers wird üble Folgen haben. Und dass die Löwen noch einmal quasi ohne Verletzungen durch eine Saison kommen, ist bei den aberwitzigen Belastungen für Topspieler im Handball einfach nicht anzunehmen.
2. SG Flensburg-Handewitt
Lineup: Andersson - Eggert, Lauge, Mogensen, Glandorf, Svan, Toft Hansen
16 von 18 HBL-Trainern tippen auf Flensburg als Meister - SPOX nicht. Das gibt uns die Chance, am Ende der Saison womöglich behaupten zu können, mehr Ahnung als der größte Teil der HBL zu haben. Sollte unser Tipp schief gehen, machen wir das natürlich trotzdem.
Jetzt aber zum Thema: Flensburg hat Ivan Horvat (Varazdin, linker Rückraum) verpflichtet und Kresimir Kozina (Berlin, Kreisläufer) abgegeben - das war es dann. Eine große Stärke der Mannschaft von Coach Ljubomir Vranjes sollte also sein, dass sie sich kennt und entsprechend eingespielt ist. Die Qualität, um den Titel zu holen, ist natürlich da.
Allerdings ist die Verletzung von Rasmus Lauge ein herber Schlag. Der linke Rückraumspieler zog sich einen Riss im Außenmeniskus im linken Knie zu und fehlt voraussichtlich noch bis Dezember. Für Unruhe könnte zudem die Tatsache sorgen, dass nach der Saison gleich elf Verträge auslaufen.
1. THW Kiel
Lineup: Landin - Dahmke, Nilsson, Duvnjak, Weinhold, Ekberg, Wiencek
Ein abenteuerliches Verletzungspech, Platz drei, das schlechteste Abschneiden seit 2003, erstmals seit 13 Jahren überhaupt keinen Titel geholt: Das Jammern der Zebras war nach der abgelaufenen Saison riesig, an der Förde herrschte eine lausige Stimmung. Doch Vorsicht: Der THW wird zurückschlagen.
Im Sommer wechselte EM-Held Andreas Wolff aus Wetzlar in den hohen Norden, mit ihm und Niklas Landin hat Coach Alfred Gislason das beste Torhüter-Gespann der gesamten Liga. Linksaußen Raul Santos (Gummersbach), Christian Zeitz (Veszprem) sowie die beiden Super-Talente auf der Königsposition im linken Rückraum, Lukas Nilsson (Ystads) und Nikola Bilyk (Maragareten), runden eine clevere Transferpolitik der Zebras ab. Der Kader ist nun wesentlich breiter aufgestellt.
Zwar war die Vorbereitung kompliziert (fast der ganze THW-Kader war bei Olympia) und es wird womöglich eine Zeit lang dauern, bis sich das Team gefunden hat. Zudem ist die Abhängigkeit von Superstar Domagoj Duvnjak groß. Trotzdem: Geht der Start nicht in die Hose, ist Kiel der heißeste Favorit auf die Meisterschaft.
Die HBL-Saison 2016/2017