WM-Debatte: Hanning wünscht sich klares Nein vom DFB

SID
Handball-Topfunktionär Bob Hanning wünscht sich vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) ein klares Nein in der Debatte um eine WM-Endrunde im Zwei-Jahres-Rhythmus.
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Handball-Topfunktionär Bob Hanning wünscht sich vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) ein klares Nein in der Debatte um eine WM-Endrunde im Zwei-Jahres-Rhythmus.

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"Der Fußball hat in meinen Augen eine gewisse Verantwortung für den gesamten Sport", sagte Hanning dem SID am Mittwoch: "Man kann nur hoffen, dass der DFB das große Ganze im Blick behält und ein klares Bekenntnis gegen diese Pläne und damit für den Sport abgibt. Denn es geht um nicht weniger als die Vielfalt des Sports." Die DFB-Spitze wird auf einer Präsidiumssitzung am Freitag über das kontrovers diskutierte Thema beraten.

DHB-Vizepräsident Hanning findet "allein die Idee traurig, denn sie ist für den gesamten Sport höchst gefährlich". Kommt die FIFA mit ihren Plänen durch, würden laut Hanning viele Sportarten "vollkommen von der medialen Bildfläche verschwinden. Eine Fußball-WM im Zwei-Jahres-Rhythmus würde die ohnehin schon herrschende Monokultur in weiten Teilen der Berichterstattung weiter vorantreiben."

Gerade die olympischen Sportarten, die nur alle vier Jahre in der breiten Öffentlichkeit zu sehen sind, würden weiter an den Rand gedrängt. "Es besteht die Gefahr, noch mehr vom Fußball erdrückt zu werden. Uns wird die Luft zum Atmen genommen", sagte Hanning, der als Geschäftsführer des Handball-Spitzenteams Füchse Berlin fungiert.

Auch Leichtathletik-Star Johannes Vetter sieht in der aktuellen Entwicklung ein Problem. "Ich glaube, man kann erkennen, dass der Fußball wegen der Kommerzialisierung oder etwa der WM in Katar mittlerweile kritischer beobachtet wird. Es wäre gut, wenn er mal einen Gang zurückschaltet, anstatt fünf Gänge hoch", sagte der deutsche Speerwurf-Rekordhalter dem SID: "Wenn die FIFA die Mehreinnahmen in andere Sportarten investieren würde, um diese zu pushen, würde mich das freuen."