Als Uwe Gensheimer seine langjährigen Weggefährten zum Abschied noch einmal umarmte, schossen der Ikone der Rhein-Neckar Löwen die Tränen in die Augen. Immer wieder pustete der Handball-Star kräftig durch und rang um Fassung.
"Es ist ein bisschen zu viel für mich", sagte Gensheimer bei Dyn: "Ich kann es einigermaßen greifen." Nach 20 Profijahren beendet der Mann mit dem magischen Handgelenk seine große Karriere.
"Der ganze Tag war Gänsehaut-Feeling pur", sagte Gensheimer am Donnerstag nach der 21:34 (11:19)-Niederlage gegen den neuen deutschen Meister SC Magdeburg: "Natürlich hatte ich mehr als einmal den Gedanken: Das werde ich in dieser Form nicht wieder erleben. Deswegen war es mir extrem wichtig, das noch einmal mitzuerleben." Ein letztes Mal, bevor er als Sportchef der Löwen ins Management wechselt.
Obwohl er wegen einer Knieverletzung in der laufenden Saison bis dato keine Partie absolviert hatte, wollte sich der 37-Jährige am vorletzten Bundesliga-Spieltag persönlich von seinen Fans in der Mannheimer SAP Arena verabschieden.
"Ich konnte nicht mehr so viel reinhauen. Man hat auch gesehen: Für viel hat es nicht mehr so gereicht. Ich wollte das alles noch einmal aufsaugen", sagte der frühere Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, der den Löwen abgesehen von einem kurzen Intermezzo in Paris (2016 bis 2019) immer treu geblieben war.