Andreas Wolff ist zurück - zurück in der Bundesliga, zurück beim THW Kiel. Fünf Jahre nach seinem Abschied von der Förde will Deutschlands Star-Torwart bei den Zebras wieder neu angreifen, am Donnerstag unterschrieb der Ex-Europameister einen Vertrag bis 2028 beim Handball-Rekordmeister aus dem hohen Norden. Für den THW ist es ein spektakulärer Transfercoup.
"Ich freue mich riesig über meine Rückkehr nach Kiel. Ich kenne die Stadt, den Verein, einen Großteil der Mannschaft und die besonderen Fans. Das wird mir den Neu-Start erleichtern", sagte Wolff: "Alle, die sich unglaublich darum bemüht haben, mir diese Rückkehr zu ermöglichen, haben mir das Gefühl gegeben, das Richtige zu tun."
Bereits von 2016 bis 2019 hatte der 1,98-Meter-Koloss in Kiel im Tor gestanden, danach war Wolff zu Industria Kielce nach Polen weitergezogen. Trotz eines laufenden Vertrages bis 2028 peilte er aber recht offensiv eine Rückkehr in die Bundesliga an. Erst schien der Meister SC Magdeburg in der Pole Position zu sein, aber nun schnappten die Kieler drei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Paris zu.
Mit Wolff soll unbedingt die Rückkehr auf den nationalen Thron gelingen. Mit seinen 33 Jahren ist der Keeper noch immer zu Besonderem fähig - das bewies er nicht zuletzt bei der Heim-EM im vergangenen Januar. Bei der WM 2023 wurde er zudem als bester Torwart ausgezeichnet. Der DHB-Pokal (2017 und 2019) sowie der EHF-Cup (2019), die Wolff in seiner ersten Zeit in Kiel gewann, sollen nicht die letzten Titel gewesen sein.
"Hier ist meine Heimat, und ich möchte mir sportlich Woche für Woche den Wettkampf mit den besten Teams der Welt liefern. Ich liebe den Druck, den du beim THW Kiel und in der stärksten Liga der Welt hast", sagte Wolff: "Das Messen mit den Besten in wirklich jedem Spiel wird mich noch stärker machen."
Über die Wechselmodalitäten machten die Kieler keine Angaben. Aber klar ist, dass die Dienste von Wolff nicht ganz billig sind. Es sei kein "einfaches Unterfangen" gewesen, "den Wechsel unter Dach und Fach zu bringen", sagte THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi: "Denn jeder in der Handball-Welt weiß, welche Qualitäten Andreas hat."
In der Bundesliga landete Kiel zuletzt nur auf Platz vier, viel zu wenig für die Mannschaft von Trainer Filip Jicha. Mit Wolff sollen wieder Titel her. "Seine persönlichen Ziele sind deckungsgleich mit unseren. Andreas ist überzeugt vom THW Kiel", sagte Szilagyi: "Mit seiner Erfahrung und seinen Fähigkeiten wird er uns sofort verstärken und wichtige Impulse in der Mannschaft setzen."
