Handball-Zoff: Ex-Bundestrainer Christian Prokop beschwert sich - und kritisiert damit seinen Nachfolger Alfred Gislason.
Christian Prokop war ganz offensichtlich angefressen, die starke Länderspiel-Beanspruchung von Shootingstar Renars Uscins ging dem Trainer der TSV Hannover-Burgdorf gehörig auf den Zeiger. "Das ärgert mich schon ein bisschen, das hätte ich mir anders gewünscht", sagte Prokop - und kritisierte damit ziemlich unverhohlen die Personalpolitik von Bundestrainer Alfred Gislason. Von jenem Coach also, der das Amt beim DHB im Februar 2020 von Prokop übernommen hatte.
Stein des Anstoßes war der Auftritt der deutschen Handballer am Sonntag in der EM-Qualifikation in der Türkei (36:29). Gislason hatte Uscins beim krassen Außenseiter fast durchspielen lassen, obwohl der 22 Jahre alte Überflieger schon am Mittwoch (19 Uhr/Dyn) wieder mit Hannover im Topspiel des Pokal-Achtelfinales gegen die SG Flensburg-Handewitt voll gefordert ist.
"Es hat mir persönlich nicht gefallen", sagte Prokop, "wie lange Renars beispielsweise spielen musste". Während Flensburgs Leistungsträger Johannes Golla wegen muskulärer Probleme im DHB-Team pausierte und die Reise in die Türkei erst gar nicht antrat, liefen neben Uscins mit Justus Fischer, Lukas Stutzke und Joel Birlehm drei weitere Spieler von Hannover auf. Von der SG war kein Akteur dabei.