Bundestrainer Julian Nagelsmann hat in einem Interview mit dem Spiegel über sein Aus als Chefcoach des FC Bayern München im März 2023 gesprochen. Dabei betonte er unter anderem, dass ihm beim deutschen Rekordmeister nicht die nötige Zeit gewährt wurde, die andere Top-Trainer bei großen Klubs erhielten.
"Ich wurde bei Bayern verpflichtet mit der Maßgabe, Dinge zu verändern. Es gibt Klubs, die geben einem die Zeit", erklärte Nagelsmann und führte aus: "Jürgen Klopp war fünf Jahre beim FC Liverpool, bis er dort erstmals Meister wurde. Pep Guardiola holte erst nach sieben Jahren den Champions-League-Titel mit Manchester City. Die Trainer bei Bayern München bekommen nicht so viel Zeit, um etwas zu entwickeln."
Zudem betonte der 36-Jährige, dass der Job bei Bayern für ihn "in keinster Weise" zu früh gekommen sei.
Nagelsmann hatte sein Amt beim FCB im Sommer 2021 mit damals 33 Jahren angetreten. Ende März 2023 folgte dann mitten in der Saison überraschend die Entlassung.
"Wir haben damals neun Punkte Vorsprung auf Borussia Dortmund verspielt. Mit Thomas Tuchel war ein anderer Trainer sofort verfügbar. Und so kommt das dann", sagte Nagelsmann.
Derweil stellte der Bundestrainer zu den Hintergründen seiner Entlassung, von der er im Skiurlaub erfuhr, klar: "Mir wurde damals vorgeworfen, ich sei nach einer Niederlage gegen Bayer Leverkusen nicht erreichbar gewesen. Das stimmte einfach nicht. Ich war von Montag bis Mittwoch ganz normal im Büro am Trainingsgelände an der Säbener Straße. Als Einziger übrigens, sonst war keiner der Verantwortlichen da."