Der BVB schließt mit dem krachenden Aus im DFB-Pokal eine Woche zu Vergessen ab. Aber darf man von den Schwarzgelben tatsächlich viel mehr erwarten?
Wenn es in seiner Macht läge, würde der BVB die vergangene Woche mit Sicherheit schnellstmöglich rückgängig machen und irgendwie noch einmal von vorne beginnen wollen. Innerhalb von nur sieben Tagen verloren die Schwarzgelben nacheinander in der Champions League gegen Real Madrid (2:5), in der Bundesliga gegen den FC Augsburg (1:2) und im DFB Pokal gegen den VfL Wolfsburg (0:1) und machten aus einem ohnehin schon nicht unbedingt rosigen Auftakt in die neue Spielzeit den schlechtesten Saisonstart seit zehn Jahren.
Die Pleite gegen die Wölfe, bei der Borussia Dortmund über 120 Minuten fußballerische Magerkost à la bonne heure zum Besten gab und letztlich absolut verdient und folgerichtig das Aus im ersten von drei Wettbewerben kassierte, markierte dabei den nächsten Tiefpunkt der Ära unter dem neuen Trainer Nuri Sahin.
Dieser war nach Abpfiff zunächst wortlos in der Kabine verschwunden und schaffte es später nur mit Mühe sowie einer gehörigen Portion Ratlosigkeit im Gesicht, die erneut schwache Leistung zu erklären. "Die Jungs sind extrem enttäuscht. Das müssen wir erst mal alle verarbeiten", erklärte Sahin im ARD-Interview. "Die Enttäuschung ist riesig. Ohne nach Ausreden zu suchen: Wir konnten nicht die Wucht reinschießen, die wir gewohnt sind, aufgrund der vielen Verletzungen." Derzeit komme "gefühlt alles" zusammen.
"Unbedingt" habe der BVB nach Berlin gewollt, stattdessen stellt sich die Frage, ob die Vereinsoberen sich noch mehr als eine weitere Niederlage am Samstag gegen RB Leipzig anschauen würden. "Es läuft nicht gut, es tut sehr weh", sagte Sahin, es werde jedoch nicht gejammert: "Wir müssen wieder aufstehen. Es geht nicht um meine Person, es geht darum, dass wir den Verein voranbringen."
Bereits nach dem Einbrechen in der zweiten Halbzeit in Madrid sowie dem blutleeren Auftritt in Augsburg hatte es von Fans und Experten harsche Kritik an Coach und Mannschaft gehagelt. Die nun dritte Niederlagen in Folge wird die Nebengeräusche eher lauter als leiser werden lassen und auch die Zukunft Sahins beim BVB weiter in Frage stellen.