Wütende Proteste beim Topspiel zwischen Leverkusen und Stuttgart: Schiedsrichter Siebert sieht "Anteil daran" bei sich selbst

Von Nino Duit
xhaka
© getty

Schiedsrichter Daniel Siebert hat sich nach dem hitzigen Topspiel zwischen Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart (1:1) selbstkritisch gezeigt.

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Was war passiert? In der 52. Minute foulte Florian Wirtz seinen Stuttgarter Gegenspieler Maximilian Mittelstädt. Siebert ließ zunächst weiterlaufen und pfiff erst ab, als Atakan Karazor kurz darauf Victor Boniface umriss. Letztlich wertete der Schiedsrichter das erste Foul und gab Freistoß für Stuttgart. Granit Xhaka und Karazor sahen Gelb wegen Reklamierens. Die Szene sorgte für wütende Reaktionen von den Trainerbänken.

"Selbstkritisch muss ich sagen, dass ich ein bisschen Anteil daran habe", erklärte Siebert anschließend bei DAZN. "Es war ein bisschen über viel, als ich zweimal Gelb gezeigt habe für Xhaka und Karazor wegen unsportlichem Verhalten. Da kam die Foulspielanzeige für das Foul von Wirtz an den Stuttgarter Spieler ein bisschen zu spät. Ich verstehe die Bänke, wenn da Unruhe reinkommt. Das ist hausgemacht. Wir haben die Spielkontrolle aber schnell wieder zurückbekommen."

Daniel Siebert ordnet strittige Handspiel-Szenen ein

Außerdem gab es zwei strittige Handspiel-Szenen. Sowohl Anrie Chase (5.) als auch Josha Vagnoman (48.) kamen ungestraft davon. Bei Chase "liegt ein Handspiel vor", erklärte Siebert. "Für mich war das aber nicht strafbar, weil aus kürzester Entfernung angeschossen wird."

Zur Vagnoman-Szene, die zu einem Elfmeter für Leverkusen hätte führen können, sagte er: "Man kann nicht leugnen, das der Ball an der Hand ist. Ich habe aber noch keinen Fußballer getroffen in den Katakomben, der da einen Handelfmeter fordert. Die Handposition ist zwar so, dass sie den Raum besetzt. Er kann die Hand aber gar nicht mehr wegnehmen, wird von hinten angeköpft und hat keine Orientierung zum Ball."

Leverkusen und Stuttgart trennten sich letztlich 0:0. "Nicht nur Xabi Alonso wird morgen fertig und kaputt sein, auch der Schiri", resümierte Siebert. "Viele knackige Zweikämpfe, viele Konter, es ging hin und her, eswar ein rassiges Duell. Das muss man als Schiri erstmal verarbeiten. "