Xabi Alonso, Pep Guardiola - oder doch Sebastian Hoeneß? Die besten Trainer der Saison 2023/24 im Ranking

Von Krishan Davis / Christian Guinin
alonso
© getty

Es war eine Saison voller Überraschungen, viele Trainer standen im Rampenlicht. Doch welcher Coach verdient die meiste Anerkennung für seine Arbeit?

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Eine weitere aufreibende europäische Saison neigt sich dem Ende zu. Am Samstag steht noch der größte Titel des Jahres auf dem Spiel, wenn Real Madrid im Champions-League-Finale in Wembley auf Borussia Dortmund trifft. Für alle, die nicht dabei sind, ist es jedoch an der Zeit, Bilanz zu ziehen und über neun vergangene Monate harter Arbeit nachzudenken.

In ganz Europa wird die Saison 2023/24 als eine der außergewöhnlichsten Klubsaisons der jüngeren Vergangenheit in die Geschichte eingehen. Viele Mannschaften in den Top-5-Ligen spielten weit über ihren Möglichkeiten - einige gar in einem noch nie dagewesenen Ausmaß. Andere schrieben abseits des Rampenlichts ihre eigene Geschichte. Es war wahrlich eine Saison für den Außenseiter.

Doch wer sind die Trainer, die diese Erfolgsgeschichten inszeniert haben und ein besonderes Lob verdienen? SPOX rankt die 21 Manager in Europa, die den besten Job gemacht haben.

henriksen-1600
© getty

Bo Henriksen (1. FSV Mainz 05)

Mainz schien dem Untergang geweiht, als Bo Henriksen im Januar zum neuen Coach ernannt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war der Verein war neun Punkte von einem Nichtabstiegsplatz entfernt. Doch der Däne schaffte nach dem famosen 8:1-Sieg der Bayern München gegen die 05er eine erstaunliche Wende. Neun Spiele lang blieb Mainz ungeschlagen und beendete die Saison mit zwei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz. Der Lohn: ein weiteres Jahr Bundesliga.

terzic-edin-bvb-1600
© getty

Edin Terzic (Borussia Dortmund)

Für Dortmund und Edin Terzic war es eine durch und durch wechselhafte Saison. Der BVB beendete die Bundesliga mit 27 Punkten Rückstand auf den deutschen Meister Bayer Leverkusen auf dem fünften Platz und schied im DFB-Pokal im Achtelfinale aus. Doch trotz alledem steht Terzic an der Schwelle zur Geschichte und hat nur noch ein Spiel in dieser Saison zu bestreiten: das Champions-League-Finale gegen Real Madrid am Samstag.

Der junge Trainer hat eine beeindruckende europäische Saison hinter sich, in der der Außenseiter im Halbfinale Paris Saint-Germain besiegte. Ein Ergebnis, das übrigens dazu beitrug, die Champions-League-Qualifikation für die nächste Saison zu sichern, da der UEFA-Koeffizient der Bundesliga einen fünften Platz bescherte.

Arne Slot
© getty

Arne Slot (Feyenoord Rotterdam)

Für Arne Slot stehen größere Dinge an: Er ist auf dem Weg in die Premier League, um Jürgen Klopp beim FC Liverpool zu beerben. Von Feyenoord nahm er würdig Abschied, indem er der Stadt Rotterdam einen weiteren Titel und eine weitere denkwürdige Saison schenkte. Obwohl er den Titel in der Eredivisie nach 2023 nicht verteidigen konnte, führte Slot Feyenoord zum Triumph im niederländischen Pokal. Und in der Liga war man größter Herausforderer von PSV und qualifizierten sich als Zweiter für die Champions League.

klopp-lovren-1600
© getty

Jürgen Klopp (FC Liverpool)

Letzten Endes war es ein Fall von "Was wäre, wenn ...?" für Klopp und Liverpool, denn der Traum von einem möglichen Quadrupel in der letzten Saison des deutschen Trainers verpuffte schließlich. Dennoch war es eine denkwürdige Saison, in der sich die neu formierte Mannschaft der Reds von einer schwierigen Spielzeit 2022/23 erholte und in einem spannenden Premier-League-Titelrennen gegen Manchester City und Arsenal mitmischte, welches erst in der Schlussphase verloren ging.

Ein dritter Platz war lobenswert, und mit dem Carabao Cup konnten die Reds auch noch eine Trophäe mit nach Hause nehmen. Klopp wird in Anfield, in der Premier League und darüber hinaus sehr vermisst werden.

Mikel Arteta
© getty

Mikel Arteta (FC Arsenal)

Es ist offiziell: Arsenal ist wieder ein großer Klub. Obwohl die Gunners 2023/24 keinen Titel gewinnen konnten, haben sie bewiesen, dass die letzte Saison in der Premier League kein Ausreißer war. Mikel Arteta und sein Team haben Manchester City dieses Mal noch mehr unter Druck gesetzt und das Rennen bis zum letzten Spieltag offen gehalten.

Zwei Punkte hinter City zu liegen, ist eine beachtliche Leistung. Und Arsenal fehlte nur ein einziger Punkt, um die berühmte Invincible-Saison vor 20 Jahren zu erreichen. Auch die Rückkehr in die Champions League war ziemlich beeindruckend, obwohl Arteta mit Sicherheit frustriert sein wird, dass er Thomas Tuchels Bayern im Viertelfinale nicht besiegen konnte.

schmidt-frank-1600
© getty

Frank Schmidt (1. FC Heidenheim)

Es ist kaum hoch genug zu würdigen, wie gut sich Heidenheim in dieser Saison unter Frank Schmidt, dem dienstältesten Trainer des deutschen Profifußballs, geschlagen hat.

Nach dem erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga - den Zweitligatitel holten sie am letzten Spieltag der Saison 2022/23 - dachten nicht wenige, dass die Heidenheimer direkt wieder in die 2. Liga absteigen würden. Stattdessen trotzten sie den Erwartungen im Laufe einer bemerkenswerten Saison und waren nie vom Abstieg bedroht. Sie beendeten die Saison auf dem sensationellen achten Platz, der ihnen einen Platz in der Conference League in der nächsten Saison einbrachte.

Kieran McKenna
© getty

Kieran McKenna (Ipswich Town)

Kieran McKenna ist plötzlich der begehrteste Trainer im englischen Fußball. Indem er Ipswich Town zum zweiten Mal in Folge zum Aufstieg geführt und die 22-jährige Wartezeit des Vereins auf die Rückkehr in die Premier League beendet hat, hat er schon jetzt Geschichte geschrieben.

Die Tractor Boys lagen am Ende nur einen Punkt hinter Meister Leicester City. Ihre dominante Spielweise hat dem Team und seinem Trainer viele Bewunderer eingebracht. Der Ruf von McKenna ist derartig gestiegen, dass Ipswich darum kämpfen musste, ihn in die neue Premier-League-Ära mitzunehmen. Chelsea, Brighton und Manchester United sollen Interesse gezeigt haben.

bosz-peter-1600
© getty

Peter Bosz (PSV Eindhoven)

Obwohl die PSV durch Ajax Amsterdams schwache Spielzeit begünstigt wurde, konnte man sich in der ersten Saison von Peter Bosz in der Eredivisie gegen Feyenoord durchsetzen und den ersten Titel seit sechs Jahren gewinnen.

Großen Anteil an diesem Erfolg hatte der ehemalige Barcelona- und Sevilla-Stürmer Luuk de Jong, der in allen Wettbewerben unglaubliche 38 Tore erzielte und 18 weitere Treffer vorbereitete. Der Stürmer wurde auch zum besten Torschützen der Mannschaft in der Champions League, wo Bosz die Mannschaft zum ersten Mal seit acht Jahren in die K.o.-Runde führte.

pep-guardiola
© Getty

Pep Guardiola (Manchester City)

Die Frage war immer, ob Pep Guardiola in dieser Liste auftauchen würde oder nicht. Unter dem Katalanen, der unermüdlich nach Perfektion strebt, gelang es ManCity nicht, das Triple von 2022/23 zu wiederholen, bei dem sie sowohl in der Heimat als auch in Europa dominierten. Eine Zeit lang sah es so aus, als könnten sie ihre Erfolge wiederholen, doch diesmal müssen sich die SkyBlues mit einem einfachen Premier-League-Titel begnügen, nachdem sie im Viertelfinale an den Champions-League-Experten Real Madrid scheiterten und im FA-Cup-Finale gegen den Manchester-Rivalen United den Kürzeren zogen.

City war wohl über weite Strecken der Saison nicht in Bestform, aber die Tatsache, dass der Klub sich erholen und den Schwung mitnehmen konnte, um seinen Meistertitel - den historischen vierten in Folge - zu verteidigen, ist ein Gütesiegel für den Trainer.

Nicky Hayen
© getty

Nicky Hayen (FC Brügge)

Für den FC Brügge ist der Gewinn der belgischen Liga nichts Ungewöhnliches, jedoch wird 2023/24 als einer der unwahrscheinlichsten Titel in der Geschichte des Vereins unter Nicky Hayen in die Geschichte eingehen.

Hayen wurde am Ende der regulären Saison im März vom U23-Trainer zum Nachfolger des entlassenen Ronny Delia befördert. Brügge beendete die Saison als Fünfter - 19 Punkte hinter Tabellenführer Union Saint-Gilloise. In der Meisterschaftsrunde blieb "Blauw-Zwart" jedoch in 10 Spielen ungeschlagen (sieben Siege) und holte sich den Titel.

Hayen führte Brügge auch ins Halbfinale der Conference League, wo man knapp an der Fiorentina scheiterte.

emery-1600
© getty

Unai Emery (Aston Villa)

Unai Emery wollte nach seiner gescheiterten Zeit bei Arsenal mit Aston Villa in der Premier League unbedingt etwas beweisen. Das ist ihm in der Saison 2023/24 auch gelungen. Angetrieben von einem atemberaubenden Offensivfußball, für den Olly Watkins mit 27 Toren als Torschützenkönig hauptverantwortlich war, hat der ehemalige Europapokalsieger Villa zum ersten Mal seit 41 Jahren wieder den europäischen Wettbewerb erreicht und sich zum ersten Mal in seiner Geschichte für die Champions League qualifiziert.

Emery hat einen echten Umbruch bewirkt, und keiner der europäischen Spitzenklubs wird in der nächsten Saison gerne in den Villa Park kommen. Die Villans hätten auch in dieser Saison fast um europäisches Edelmetall kämpfen können, doch sie scheiterten im Halbfinale der Conference League an Olympiakos Piräus.

Míchel
© getty

Míchel (FC Girona)

Girona hat in dieser Saison alles getan, um die etablierte Ordnung in Spanien durcheinander zu bringen, und sich mit den großen Namen Real Madrid und Barcelona herumgeschlagen, bevor man sich schließlich mit dem dritten Platz in LaLiga vor Diego Simeones Atlético Madrid begnügen musste. Míchels Mannschaft lag sogar lange Zeit an der Tabellenspitze, musste sich aber am Ende geschlagen geben, da Real gegen Ende der Saison das Tempo noch einmal anzog.

Nichtsdestotrotz gebührt dem Trainer große Anerkennung dafür, dass er den relativ kleinen Klub, der zur City Football Group gehört, mit einem vielseitigen und spannenden Kader zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Champions League geführt hat.

Simone Inzaghi
© getty

Simone Inzaghi (Inter Mailand)

Ist Simone Inzaghi der am meisten unterschätzte Trainer Europas? Der Italiener hat sich seine Blumen redlich verdient, nachdem er 2023/24 den ersten Scudetto seiner Trainerkarriere geholt hat - und das im Schnelltempo. Inter beendete die Saison mit 19 Punkten Vorsprung auf den nächsten Herausforderer, den Stadtrivalen AC Mailand, und ließ auf dem Weg zum ersten Titel in der Serie A seit 2021 alle anderen hinter sich. Der Titelgewinn war umso schöner, als man ihn bereits im April mit einem Sieg über Milan eingetütet hatte.

Nach dem Erreichen des Finales in der letzten Saison war die Champions-League-Spielzeit in diesem Jahr weniger beeindruckend: Im Achtelfinale scheiterte Inter an Atlético Madrid.

amorim-ruben-1600
© getty

Rúben Amorim (Sporting Lissabon)

Rúben Amorim hat es wieder geschafft. Nachdem er das lange Warten von Sporting Lissabon auf einen Meistertitel im Jahr 2021 beendet hatte, führte er den Verein nun zum zweiten Titel innerhalb von drei Jahren - obwohl er mit einem weitaus geringeren Budget arbeitet als die großen nationalen Herausforderer Benfica und Porto.

Amorim musste in der gesamten Saison nur zwei Niederlagen einstecken. Sporting beendete die Saison mit einem 10-Punkte-Polster auf den Stadtrivalen Benfica, was nicht zuletzt dem ehemaligen Coventry-City-Stürmer Viktor Gyokeres zu verdanken ist, der 43 Tore erzielte. Sporting wird jedoch gut daran tun, den Stürmer und seinen Trainer in diesem Sommer zu halten, denn einige der führenden europäischen Klubs sollen sich um das Duo bemühen.

thiago-motta-1600
© getty

Thiago Motta (FC Bologna)

Das Jahr von Thiago Motta mit dem FC Bologna war unter den kleineren Klubs, die in der Saison 2023/24 die etablierten Ordnungen in Europa durcheinander brachten, sicherlich eines der beeindruckendsten. Mit seinem ballbesitzorientierten, risikofreudigen Stil und einer soliden Verteidigung machten die Norditaliener auf sich aufmerksam.

Der fünfte Platz in der Serie A reichte aus, um sich dank der Leistungen der italienischen Mannschaften in Europa in dieser Saison zum ersten Mal überhaupt einen Platz in der Champions League zu sichern. Leider wird Motta die Mannschaft aller Voraussicht nach nicht weiter begleiten, denn Juventus wird ihn aller Voraussicht nach aus der Stadt weglocken.

Christian Ilzer
© getty

Christian Ilzer (Sturm Graz)

Viele Fußball-Fans in Europa haben von Christian Ilzer mit großer Wahrscheinlichkeit noch nie gehört. Vom 46 Jahre alten Trainer, der Red Bull Salzburgs schraubstockartigen Griff nach der Macht im österreichischen Fußball endlich gelockert hat. Zum ersten Mal seit zehn Jahren hat Österreich einen neuen Meister: Sturm Graz.

Es ist der erste Titel für den Verein seit 13 Jahren und erst der zweite seit 1999, der trotz der Finanzkraft von Red Bull Salzburg errungen wurde. Die Entscheidung fiel erst am letzten Spieltag, als Sturm den Sieg und damit erstmals seit 2000/01 die Teilnahme an der Gruppenphase der Champions League sicherte - und dann auch noch den österreichischen Pokal gewann.

Sebastian Hoeneß
© getty

Sebastian Hoeneß (VfB Stuttgart)

Der Status Quo der Bundesliga wurde 2023/24 gehörig durchgeschüttelt. Doch während Bayer Leverkusen die Schlagzeilen beherrschte, sorgte auch der VfB Stuttgart für Unruhe. Unter Sebastian Hoeneß waren die Schwaben hinter dem neuen Meister die beste Mannschaft der Liga. Nur zwölf Monate nach der Teilnahme am Relegationsspiel um den Nichtabstieg am Ende des Spieljahres 2022/23 belegten sie einen bemerkenswerten zweiten Platz vor dem FC Bayern München, Borussia Dortmund und RB Leipzig.

Der zweite Platz wurde durch einen 4:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach am letzten Spieltag gesichert, weil die Bayern zur gleichen Zeit auswärts verloren. Zum ersten Mal seit 15 Jahren wird in Stuttgart wieder Champions-League-Fußball gespielt.

eric-roy_1600x900

Eric Roy (Stade Brest)

Es war Brest, das in dieser Saison in der Ligue 1 für Furore sorgte. Und zwar unter der Leitung eines Trainers, der fast ein Jahrzehnt lang von den französischen Klubs übersehen worden war: Eric Roy. Nachdem er Les Pirates 2022/23 in der ersten Liga gehalten hatte, führte er sie in seiner zweiten Saison trotz begrenzter Mittel mit einem einfachen und direkten Spielstil auf den dritten Platz und in die Champions-League-Qualifikation.

Der Verein hat noch nie in Europa gespielt, geschweige denn in der Champions League. Roy wurde wenig überraschend zum Manager der Saison in der Ligue 1 gewählt - noch vor Luis Enrique, der mit PSG den Titel gewann.

gasperini
© getty

Gian Piero Gasperini (Atalanta Bergamo)

Gian Piero Gasperini hat sich mit Atalanta, das er an die europäische Spitze geführt hat, endlich die erste Trophäe seiner langen Karriere gesichert. Der Triumph in der Europa League, der durch einen sensationellen Hattrick des ehemaligen Premier-League-Spielers Ademola Lookman zustande kam, ist umso bemerkenswerter, als dass es sich dabei um den ersten Pokal seit 61 Jahren handelt - und das eine Woche nach der Niederlage im Finale der Coppa Italia. Der 3:0-Sieg beendete auch die bis dahin ungeschlagene Saison von Bayer Leverkusen - und das eindrucksvoll.

carlo-ancelotti-1600
© getty

Carlo Ancelotti (Real Madrid)

Carlo Ancelottis Appetit auf Edelmetall ist einfach unersättlich - und in dieser Saison könnte es für seine Mannschaft von Real Madrid noch viel besser werden. Nach einer enttäuschenden Saison 2022/23 haben Los Blancos und ihr Trainer in dieser Spielzeit wieder einmal bewiesen, dass sie unschlagbar sind, wenn es hart auf hart kommt.

Angetrieben von Sommerneuzugang Jude Bellingham holte Real auf Kosten des Clásico-Rivalen Barcelona einen weiteren LaLiga-Titel. Ancelotti bezeichnete die Saison als die bisher beste seiner Karriere. Madrid verlor nur einmal, blieb 21 Mal ohne Gegentor und kassierte nur 26 Gegentore.

Und die Saison könnte noch viel besser werden, denn die Könige der Champions League stehen an der Schwelle zu noch mehr europäischem Ruhm. Nachdem sie auf dem Weg ins Finale die Mitfavoriten um Manchester City und Bayern München ausgeschaltet haben, kann die Saison mit einem Sieg in Wembley gegen die BVB endgültig gekrönt werden.

alonso
© getty

Xabi Alonso (Bayer Leverkusen)

Es konnte immer nur einen Sieger geben! In einer Saison voller Schockmomente war Bayer Leverkusen mit Xabi Alonso das ultimative Überraschungspaket, denn aus "Vizekusen" wurde "Neverlusen". Den FC Bayern München in der Bundesliga vom Thron zu stoßen, ist schon ein fast unmögliches Unterfangen. Aber eine ganze Saison lang ungeschlagen zu bleiben - das gelingt nur ganz wenigen.

Das Glück war den Leverkusenern in Form von zahllosen späten Ausgleichstreffern und Siegen hold, aber sie verdienten sich ihr Glück und ernteten viele Bewunderer für ihren progressiven, offensiven Fußball. Die Werkself beendete die Saison mit satten 17 Punkten Vorsprung auf den nächsten Verfolger Stuttgart und mit einem weiteren Punkt Vorsprung auf die Bayern.

Als ob das nicht schon genug wäre, führte Alonso die Mannschaft auch noch ins Finale der Europa League und des DFB-Pokals. In der Europa League wurde die Serie ohne Niederlage etwas unglücklich beendet, ehe drei Tage später das unvergessliche Double aus Meisterschaft und Pokal besiegelt wurde.

Es wird als eine der besten Spielzeiten aller Zeiten in die Geschichte eingehen, und Alonsos Name hat sich unauslöschlich in die Geschichte Leverkusens und des deutschen Fußballs eingebrannt.