Das Ergebnis des Geschlechtstest der Südafrikanerin Caster Semenya wird frühestens im November veröffentlicht. In Berlin waren Diskussionen um die 800-m-Weltmeisterin aufgekommen.
Das Ergebnis des Sex-Tests von 800-m-Weltmeisterin Caster Semenya wird frühestens in der zweiten November-Hälfte veröffentlicht.
"Der Fall wird dem Exekutivkomitee bei seiner nächsten Sitzung am 20. und 21. November vorgelegt. Vorher wird es nichts geben", sagte Generalsekretär Pierre Weiss vom Leichtathletik-Weltverband IAAF am Donnerstag der französischen Nachrichtenagentur "AFP": "Wir haben noch nicht alle Ergebnisse, und die Resultate, die wir haben, müssen Experten erst noch auswerten."
Scharfe Proteste in Südafrika
Die Untersuchung des Geschlechts der Südafrikanerin erfolgte aufgrund ihrer männlich wirkenden Erscheinung. Die Diskussion hatte im vergangenen Monat den WM-Erfolg der 18-Jährigen in Berlin überschattet und in ihrer Heimat scharfe Proteste ausgelöst.
Weiss wies am Donnerstag auch darauf hin, dass die IAAF bei der Auswertung der Testergebnisse noch Probleme wegen der medizinischen Schweigepflicht bekommen könnte.
Zwittertum kein Grund für Medaillen-Aberkennung
Fraglich sei, ob die Resultate auch externen Medizinern oder nur den Mitgliedern der medizinischen Kommission der IAAF oder beiden Seiten vorgelegt werden dürften. Aus dem gleichen Grund wäre auch eine Veröffentlichung detaillierter Ergebnisse ohne Semenyas Zustimmung noch fraglich.
IAAF-Sprecher Nick Davies unterstrich außerdem nochmals, dass selbst eine Bestimmung von Semenya als Zwitter nicht zwangsläufig zu einer Aberkennung ihres WM-Titels führen müsste.
"Wenn sich herausstellt, dass sie eine Konstitution besitzt, durch die mehr Testosteron produziert wird, kann man ihr nicht einen Umstand zum Vorwurf machen, der vor der Bestätigung des Faktes eingetreten ist", sagte Davies.