Hinweis: Die GFL ist aufgeteilt in die Gruppe Nord und die Gruppe Süd mit jeweils acht Teams. Das Schlusslicht beider Divisions muss in die Abstiegs-Relegation gegen die Meister der GFL-2 Süd und der GFL-2 Nord. Die jeweils ersten vier Teams beider Gruppen ziehen in die Playoffs ein, wobei hier keine Unterteilung in Nord und Süd erfolgt.
Berlin Adler
Nur ein erfolgreiches Crowdfunding konnte das Gründungsmitglied der GFL im letzten Jahr vor dem Bankrott retten, der sportliche Erfolg verkam daher in der vergangenen Saison zur Nebensache. Diese Saison will der sechsmalige deutsche Meister wieder angreifen und visiert den letzten Playoff-Platz im Norden an. Dabei vertraut Head Coach Eric Schramm auf den erst 19-Jährigen Quarterback Paul Zimmermann: "Dies ist für uns kein Experiment. Wir setzen auf unsere QBs und geben ihnen jegliche Unterstützung." Dem deutschen Talent steht mit Mason Zurek ein ausgezeichneter Ballträger zur Seite - 2015 wurde Zurek als All-American Running Back in der Division III ausgezeichnet. Für die Defense wurde Devon Francois von der Alcon State University (Div. I) verpflichtet. Der 1,80 große Muskelprotz ist der wohl vielseitigste Spieler in der GFL: Francois lief diese Saison in der Defense bereits als Safety und Linebacker auf, retourniert Kickoffs und Punts in den Special Teams und hilft selbst in der Offense als Running Back aus.
Berlin Rebels
Der Berliner Stadtrivale hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Im Jahr 1987 gegründet, wurde der Verein elf Jahre später vom Spielbetrieb abgemeldet - als amtierender Meister der 2. Bundesliga Nord. 2001 begann aber bereits ein erfolgreicher Neuaufbau in der vierten Liga, und die Rebels sind jetzt schon das vierte Jahr in Folge in der GFL. Nach der verpassten Playoff-Teilnahme holten die Berliner mit Head Coach Kim Kuci zurück, der während der Saison bei den Adlern entlassen wurde. Die Charlottenburger konnten ihren Kader weitestgehend zusammenhalten und punktuell verstärkt. Vor allem von Running Back Larry McCoy, der bereits 2014 das schwarz-silberne Jersey getragen hat, erwarten sich die Verantwortlichen einiges. Der 25-Jährige ist bis heute mit 4.549 Yards All-Time-Leading-Rusher der Duquesne Universität.
Dresden Monarchs
Noch heute dürfte man den einen oder anderen Seufzer hören, wenn man sie in Dresden auf den Oktober 2013 anspricht - denn so nah dran am Gewinn des German Bowls waren die Monarchs noch nie. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte gelang Dresden der Sprung ins Endspiel, verlor die extrem dramatische Partie gegen die New Yorker Lions allerdings mit 34:35 infolge eines Last-Minute-Fumbles. In den vergangenen beiden Jahren war dann in den Playoffs jeweils gegen die Schwäbisch Hall Unicorns Schluss, doch bleiben die Monarchs Jahr für Jahr ein unangenehmer Favoritenschreck. Und das 2016 mit einer absoluten Top-Verpflichtung: Ex-Duke-Quarterback Brandon Connette, einstmals Schüler von Peyton Mannings Lehrmeister David Cutcliffe, hatte mit dem Football eigentlich schon abgeschlossen. Dann kam der Anruf aus Dresden, wie er den Dresdner Neueste Nachrichten verriet: "Ich meinte zu Coach Leijten, dass ich lange keinen Football gespielt habe. Daraufhin antwortete er, dass das wie mit dem Fahrrad fahren sei. Das verlernt man nicht. Und jetzt bin ich hier. Es war für mich unglaublich beeindruckend, in welch guter Verfassung unsere Offensive ist."
Düsseldorf Panther
Rund zehn Jahre dauerte der durch finanzielle Probleme benötigte Neuaufbau der Panthers zu Beginn des neuen Millenniums. Erst 2011 begrüßte die GFL die Panthers zurück - und Düsseldorf stürmte prompt in die Playoffs! Doch es folgten sportlich wechselhafte Jahre, womit jetzt Schluss sein soll. Bereits im Januar wurde mit Clark Evans der erste US-Import für die neue Saison perfekt gemacht und der kündigte prompt auf der Team-Homepage an: "Die GFL ist eine der besten Footballligen in Europa, vielleicht gehört sie sogar zu den besten fünf Ligen der Welt. Ich werde alles dafür tun, die Panther wieder in die Playoffs zu bringen." Es folgte mit Brian Dobry ein neuer Defensive Coordinator sowie Ex-Samford-RB Jeremiaha Gates und D-Liner Hunter Kelley. Auch hinter den Kulissen gab es auf Führungspositionen Änderungen, neue Partner und Sponsoren sollen eine vielversprechende Zukunft ermöglichen.
Hamburg Huskies
Der Vorjahresaufsteiger spielte in seiner ersten Saison in der GFL stark auf und schaffte gleich den Sprung in die Playoffs, als Vierter der Nord-Division hatten die Hanseaten aber keine Chance gegen die Schwäbisch Hall Unicorns (13:61). Zur neuen Saison präsentierten die Huskies mit TV-Experte Patrick Esume ein bekanntes Gesicht als neuen Sportdirektor, zudem geht Hamburg mit einem komplett neuen Coaching-Staff in die Spielzeit. Bitter ist die Verletzung von Quarterback Jordan Perry, der die gesamte Saison wegen eines Kreuzbandrisses ausfällt. Dafür verpflichtete Esume mit Jerry Lovelocke "die GFL-Version von Cam Newton". Der 112 Kilogramm schwere Quarterback überzeugt vor allem mit seiner Explosivität. Trivia-Fact am Rande: NFL-Spieler Kasim Edebali (New Orleans Saints) startete bei den Huskies seine Karriere.
Hildesheim Invaders
US-Coach Joe Roman führte Hildesheim in der vergangenen Spielzeit zur Meisterschaft in der Nord-Staffel der GFL 2. Dadurch stiegen die Invaders zum ersten Mal seit den 90er Jahren in die höchste deutsche Spielklasse auf. Erfolgsgarant dafür war unter anderem Quarterback Griffin Neal mit insgesamt 30 Touchdowns bei nur fünf Interceptions - eine Leistung, die nicht unbemerkt blieb. Die New Orleans Saints wurden dadurch auf ihn aufmerksam und er erhielt im Big Easy einen Rookie-Vertrag als Backup von Drew Brees. Als Ersatz wurde Zachary Cavanaugh verpflichtet. Die Hoffnungen ruhen aber eher auf Running Back Reggie Bullock, der die Invaders mit ähnlichen Glanzleistungen wie in der GFL 2 in die Playoffs führen soll.
Kiel Baltic Hurricanes
Auf zwei relativ gesprochene Newcomer folgt mit den Cans eine feste GFL-Größe. Kiel geht in seine nunmehr zehnte GFL-Saison in Folge, und nicht nur das: Der zweifache amtierende Europapokalsieger schaffte es in den letzten neun Jahren immer in die Playoffs - kein Team kann eine längere Postseason-Serie vorweisen. Von 2008 bis 2012 gelang den Hurricanes gar fünf Mal in Serie der Einzug in den German Bowl, wo das Glück den Norddeutschen aber nur selten Hold war: Lediglich ein Titel sprang dabei heraus. 2016 geht Kiel mit einem neuen Cheftrainer an den Start, Marcus Herford übernahm ein Team mit mehreren US-Importen. Quarterback Logan Schrader (ehemals Wartburg College), Receiver Xavier Mitchell (Kentucky Wesleyan College), Defensive Tackle Austin Teitsma (Illinois) und Defensive Back Brandon LeBeau (Tulane) sind die prominenten US-Importe vor der 2016er Saison.
New Yorker Lions Braunschweig
Die nächste feste GFL-Säule: Der Rekordmeister ist seit 1994 in der GFL vertreten und hat praktisch ein Abonnement auf die Teilnahme im German Bowl. Seit 1997 waren die Lions bis auf vier Ausnahmen immer im Finale. Ganze zehnmal kam der Meister aus Braunschweig, darunter zuletzt gleich drei Mal in Folge - kombiniert mit dem Eurobowl-Titel 2015. Star der Truppe ist Wide Receiver Evan Landi, der kurioserweise auch schon als Quarterback ausgeholfen hat und im German Bowl 2015 zum MVP gewählt wurde. Landi durfte 2013 in den Training Camps der Buccaneers und der Patriots mitwirken. Auch in dieser Saison gehen die Lions als Favorit in die Runde mit dem ganz klaren Ziel der Titelverteidigung - und das trotz eines prominenten Abgangs: Star-Receiver Anthony Dable erhielt nach der vergangenen Saison einen NFL-Vertrag bei den New York Giants.