Die Nachricht überraschte und wurde fast beiläufig verkündet: So ungewöhnlich es klingen mag, erwägt der Deutsche Basketball-Bund, neben Peter Radegast einen zweiten Sportdirektor zu berufen. Nachdem anfänglich und fast reflexartig über den in Bamberg geschassten Wolfgang Heyder spekuliert wurde, war seit einer Woche allerdings nichts mehr zu vernehmen.
Eine weitere Option stellt nach SPOX-Informationen die Einbindung einer Führungskraft aus der NBA dar, um die sportliche Leitung der Nationalmannschaft zu unterstützen.
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Die Überlegung: Nachdem nicht erst seit diesem Sommer die Kommunikation zwischen den Spielern mit NBA-Verträgen oder -Ambitionen und dem Verband als ausbaufähig bewertet wurde, könnte ein Vertreter aus der NBA mit entsprechender Kompetenz und Standing zur Verständigung behilflich sein.
Budenholzer über DBB-Kooperation
Ein möglicher Kandidat heißt Mike Budenholzer, Headcoach von Dennis Schröder bei den Atlanta Hawks. Als ehemaliger Assistent von Spurs-Meistertrainer Gregg Popovich gilt Budenholzer als Verfechter des europäischen Basketballs. Zumal seine Herkunft passen würde: Seine Vorfahren väterlicherseits stammen aus Deutschland.
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Budenholzer selbst sagt, dass er nichts wisse. "Zu einer potenziellen offiziellen Rolle beim deutschen Verband kann ich deshalb nichts sagen, das ist mir neu", sagt der 42-Jährige - und fügt im Gespräch mit SPOX allerdings folgendes hinzu: "Fest steht aber: Dennis ist nicht nur ein Spieler, über den man in Deutschland begeistert ist, er ist auch ein wichtiger Bestandteil der Hawks. Daher wollen wir ihm mit allen Mitteln dabei helfen, weiter zu wachsen. Eine Möglichkeit dabei ist, eng mit der deutschen Nationalmannschaft und dem DBB zusammenarbeiten."
Schröder: "Hawks-System würde uns helfen"
Doch Budenholzer betont, dass er mehr im Hintergrund wirken wollen würde: "Ich habe mit dem Job hier bei den Hawks alle Hände voll zu tun. Deswegen sehe ich keine offizielle Rolle für mich."
In welcher Funktion auch immer: Sein Schützling Schröder würde eine Einbindung seines Headcoaches begrüßen. "Das System, das Coach Bundeholzer hier in Atlanta aufgebaut hat, so wie er uns hier spielen lässt und uns trainiert, würde dem deutschen Team auf jeden Fall helfen. Auch den Spielern, die aus der NBA kommen, so wie Dirk und mir, würde das 100-prozentig helfen", sagt Schröder.