Das für Samstag und Sonntag geplante Top-Four-Turnier um den Pokal der BBL ist kurz vor Beginn verschoben worden. Nach letztlich zwei positiven Coronatests bei namentlich nicht genannten Personen aus dem Kreise der BG Göttingen wurde aufgrund einer Quarantäne-Anordnung des Münchner Gesundheitsamtes das zweite Halbfinale am Samstagabend (19.30) gegen Titelverteidiger Alba Berlin abgesagt.
"Wir wussten natürlich, dass das als Super-GAU passieren kann", sagte BBL-Geschäftsführer Stefan Holz dem SID: "Man testet engmaschig, und dann war es total klar, dass es auch positive Fälle geben kann. Wir hätten das nicht eine Stunde vor dem Start gebraucht, aber so war es jetzt."
Noch am Donnerstag waren alle Testergebnisse der Teams negativ. Am Freitagabend nach der Ankunft der Mannschaften hatte die erste Testreihe im Hotel dann aber einen Corona-Fall bei den Göttingern ergeben, sagte der BBL-Hygiene-Experte Florian Kainzinger bei MagentaSport: "Auflage des Gesundheitsamtes für eine Austragung des Turniers war dann, dass bei einer weiteren Testung alle Göttinger negativ sind."
Diese zweite Testreihe ergab dann aber einen weiteren Fall, "und das Gesundheitsamt hat dann zurecht entschieden, dass es eine unklare Situation gibt", sagte Kainzinger: "Da man nicht mehr wusste, wie die Infektionskette innerhalb der Mannschaft aussieht."
Die BBL entschied sich daher für die komplette Verschiebung des Turniers auf einen späteren Zeitpunkt. "Wir haben noch zwei Monate Zeit und werden versuchen, das Top Four so durchzuführen, wie es geplant war", sagte Holz: "Mit allen Teams an einem Wochenende und an einem Ort, der weiterhin München heißt."
Am Samstagnachmittag (16.00) sollten zunächst Gastgeber Bayern München und ratiopharm Ulm im ersten Halbfinale um den Einzug ins Endspiel am Sonntag spielen, danach war das Spiel zwischen Berlin und Göttingen angesetzt. Alle teilnehmenden Mannschaften waren wie im vergangenen Jahr beim Finalturnier um die deutsche Meisterschaft im Münchner Hotel Leonardo Royal untergebracht.
Sollte der Vorfall keinen Einfluss auf den anstehenden Einsatz des FC Bayern in der EuroLeague haben, hätte er zumindest einen positiven Nebeneffekt. Die Münchner könnten am Dienstag (20.45 Uhr/MagentaSport) gut erholt zum ersten Viertelfinale bei Armani Mailand/Italien antreten. Im Falle eine Einzugs ins Pokalfinale hätten die Bayern, die als erster Bundesligist in den Play-offs stehen, nur einen Tag Pause gehabt.