Der DBB wird zunächst auf Japan treffen, es folgt der Clash mit Australien, bevor es zum Abschluss der Gruppenphase gegen die Finnen um NBA-Superstar Lauri Markkanen geht.
Basketball-WM 2023: Die deutschen Spiele
Datum | Uhrzeit | Gegner | Ort |
25. August | 14.10 Uhr | Japan | Okinawa |
27. August | 10.30 Uhr | Australien | Okinawa |
29. August | 9.30 Uhr | Finnland | Okinawa |
JAPAN
Die Ergebnisse der Vorbereitung
- Taiwan (108:86), Taiwan (92:56), Südkorea (69:76), Südkorea (85:80), Neuseeland (79:72), Neuseeland (75:94), Angola (72:68), Angola (75:65), Frankreich (70:88), Slowenien (68:103)
Die Japaner sind der klare Außenseiter in dieser Gruppe. Vor fünf Jahren schlugen die Asiaten Deutschland noch in der Vorbereitung auf die WM, dort hagelte es aber drei deutliche Niederlagen gegen die USA, Tschechien sowie die Türkei. Ein ähnliches Schicksal droht dem Gastgeber auch in diesem Jahr, weil mit Rui Hachimura der Superstar des Teams nicht mit dabei ist.
Nach einer langen Saison mit den Los Angeles Lakers verzichtete der Forward diesmal auf eine Teilnahme. Für die Japaner ist dies doppelt bitter, da sie vor allem unter dem Korb sehr dünn aufgestellt sind. Der eingebürgerte Josh Hawkinson ist hier die einzige valide Option, vermutlich wird auch Yuta Watanabe hin und wieder auf der Fünf aushelfen müssen.
Der Forward ist der einzige verbleibende NBA-Spieler Japans, wobei dieser in der NBA eher die Rolle des Dreierspezialisten einnimmt. Für die Nationalmannschaft wird Watanabe dagegen Spielmacher, Schütze und bester Verteidiger in Personalunion sein. Mit 2,03 Meter ist er bereits der zweitgrößte Spieler im Kader.
Die fehlende Länge wird das große Problem sein, dabei reicht schon ein Blick in den Backcourt. Dort werden vermutlich der MVP der japanischen Liga, Yuki Kawamura (1,72 Meter), und Yuki Togashi (1,68 Meter) auflaufen, was auf diesem Niveau kaum zu vertreten ist. Japan wird sein Heil in der Offense suchen, schnell spielen und viel werfen.
Hier haben die Asiaten einige Spezialisten, unter anderem auch Keisei Tominaga, der als "japanischer Steph Curry" gilt, weil er auf dem College für Nebraska mit schnellem Release und einer Range bis zum Logo auf sich aufmerksam machte. Mit einem heißen Shooting-Abend könnten die Japaner womöglich zumindest ein Spiel knapp gestalten, dennoch wäre in dieser Gruppe jeder Sieg eine faustdicke Überraschung - trotz Heimvorteil.
Basketball-WM: Der Kader von Japan
# | Spieler | Position | Alter | Team |
2 | Yuki Togashi | Guard | 30 | Chiba Jets Funabashi |
5 | Yuki Kawamura | Guard | 22 | Yokohama B-Corsairs |
6 | Makoto Hiejima | Guard | 33 | Utsunomiya Brex |
12 | Yuta Watanabe | Forward | 28 | Phoenix Suns (USA) |
18 | Yudai Baba | Guard | 27 | Texas Legends (USA) |
19 | Yudai Nishida | Guard | 24 | SeaHorses Mikawa |
24 | Josh Hawkinson | Center | 28 | Shinshu Brave Warriors |
30 | Keisei Tominaga | Guard | 22 | Nebraska Cornhuskers (USA) |
31 | Shuta Hara | Forward | 29 | Chiba Jets Funabashi |
75 | Soichiro Inoue | Forward | 24 | Sun Rockers Shibuya |
91 | Hirotaka Yoshii | Forward | 25 | Alvark Tokyo |
99 | Koya Kawamata | Center | 25 | Shiga Lakes |
AUSTRALIEN
Die Ergebnisse der Vorbereitung
- Venezuela (97:41), Brasilien (86:90), Südsudan (88:67), Frankreich (78:74), Georgien (86:81)
Die Australier befinden sich ein wenig in einer Übergangsphase. Patty Mills und Joe Ingles waren schon 2010 Teil des Kaders, sie sind die verbleibenden Spieler der goldenen Generation, die bei Olympia in Tokio endlich die lang ersehnte Medaille gewinnen konnten. Nun scharen die jungen Wilden mit den Hufen. Josh Giddey dürfte erstmals eine Führungsrolle übernehmen, dazu kommt ein ganzes Arsenal an jungen, athletischen Flügelspielern wie Matisse Thybulle, Dyson Daniels oder Josh Green.
Sie alle sind gute Verteidiger, flink auf den Füßen und haben lange Arme, was Australien zu einem guten bis sehr guten Defensiv-Team machen sollte. Gleichzeitig haben sie alle Limitationen im Angriff, da sie entweder sehr inkonstante oder gar schwache Schützen sind. Das zieht sich durch den kompletten Kader, einzig die Oldies Mills, Ingles oder Chris Goulding müssen aus der Distanz ernst genommen werden.
Coach Brian Goorjian hat die schwierige Aufgabe, den richtigen Mix aus Offense und Defense zu finden. In der Vorbereitung startete Giddey an der Seite von Mills, dazu besetzten Green und Nick Kay die Flügelpositionen. Und dann ist da noch das Loch auf der Fünf, wo die Boomers mit Andrew Bogut und Aron Baynes über Jahre herausragend besetzt waren.
Davon ist nicht mehr viel übrig, erst recht, nachdem sich Jock Landale in der Vorbereitung verletzte. Mit Duop Reath verbleibt so ein klassischer Big Man, der vor einigen Jahren in der EuroLeague nicht über die Rolle eines Backups hinauskam und zuletzt in China und dem Libanon seine Brötchen verdiente. In der Vorbereitung konnte Reath aber überzeugen, vor allem sein guter Touch stach heraus.
Dennoch werden die Boomers oft kleinere Lineups ausprobieren, eine andere Wahl haben sie nicht. Die fehlende Größe muss mit Athletik ausgeglichen werden, vermutlich werden die Australier defensiv viel switchen. Der offensive X-Faktor ist hingegen Giddey, der jedoch auch kein guter Schütze ist und vergleichsweise selten direkt am Ring abschließt.
Die Boomers sind so eine kleine Wundertüte. Vom Gewinn einer Medaille bis hin zum Ausscheiden in der Vorrunde erscheint alles möglich.
Basketball-WM 2023: Der Kader von Australien
# | Spieler | Position | Alter | Team |
9 | Xavier Cooks | Forward | 28 | Washington Wizards (USA) |
1 | Dyson Daniels | Guard | 20 | New Orleans Pelicans (USA) |
11 | Dante Exum | Guard | 28 | Dallas Mavericks (USA) |
3 | Josh Giddey | Guard | 20 | Oklahoma City Thunder (USA) |
4 | Chris Goulding | Guard | 34 | Melbourne United |
6 | Josh Green | Guard | 22 | Dallas Mavericks (USA) |
7 | Joe Ingles | Forward | 35 | Orlando Magic (USA) |
15 | Nick Kay | Forward | 31 | Shimane Susanoo Magic (JPN) |
5 | Patty Mills | Guard | 35 | Atlanta Hawks (USA) |
26 | Duop Reath | Center | 27 | Al Riyadi (Libanon) |
2 | Matisse Thybulle | Forward | 26 | Portland Trail Blazers (USA) |
14 | Jack White | Forward | 26 | Oklahoma City Thunder (USA) |
FINNLAND
Die Ergebnisse der Vorbereitung
- Litauen (81:79), Estland (86:80), Litauen (80:84), Lettland (57:94)
Bei den Finnen wird gerne der Vergleich zu den deutschen Nowitzki-Teams hergezogen und das ist gar nicht so abwegig. Lauri Markkanen ist der Fixpunkt dieser Mannschaft, ähnlich wie Nowitzki kann der Forward der Utah Jazz auf jede erdenkliche Art und Weise und scoren. Auf FIBA-Level ist er kaum zu stoppen, die EuroBasket im Vorjahr war dafür Anschauungsmaterial.
Fast 28 Punkte pro Spiel legte Markkanen auf (darunter 43 im Achtelfinale gegen Kroatien), selbst gegen den späteren Europameister Spanien lag zwischenzeitlich eine Überraschung in der Luft. Es zeigt, wie gefährlich die Finnen sein können, auch wenn die Mannschaft keinen Spieler aus der EuroLeague stellt.
Die Finnen haben dafür mit Lassi Tuovi einen exzellenten jungen Coach, der eine sehr kreative Offense mit viel Bewegung spielen lässt. So können in Verbindung mit Markkanen Defizite kaschiert werden, der die meiste Zeit wohl die Fünf bekleiden wird. In der Defense wird der Jazz-Star hingegen eher versteckt, Coach Tuovi setzt stattdessen auf kleinere Bigs, um Markkanen Pause zu verschaffen.
Dazu nimmt dieses Team Unmengen von Distanzwürfen, was Partien mit finnischer Beteiligung teilweise zu Roulettespielen macht.
Edon Maxhuni, der in der vergangenen Saison in Crailsheim spielte, oder der erfahrene Sasu Salin sind gewissenlose Schützen und jederzeit für vier, fünf Dreier gut. Das macht die Finnen gefährlich und unberechenbar. In einer anderen Gruppe hätte es mit Sicherheit für die Zwischenrunde gereicht, mit Deutschland und Australien wird dies jedoch schwer.
Basketball-WM: Der Kader von Finnland
# | Spieler | Position | Alter | Team |
34 | Jacob Grandison | Guard | 25 | KK Cibona (Kroatien) |
18 | Mikael Jantunen | Forward | 23 | Paris Basketball (Frankreich) |
14 | Henri Kantonen | Guard | 26 | Karhu Basket |
1 | Miro Little | Guard | 19 | Baylor (USA) |
20 | Alexander Madsen | Center | 28 | AEK Athen (Griechenland) |
23 | Lauri Markkanen | Forward | 26 | Utah Jazz (USA) |
21 | Edon Maxhuni | Guard | 25 | Crailsheim (Deutschland) |
5 | Alex Murphy | Forward | 30 | Movistar Estudiantes (Spanien) |
13 | Olivier Nkamhou | Forward | 23 | Michigan (USA) |
9 | Sasu Salin | Guard | 32 | Teneriffa (Spanien) |
35 | Ilari Seppala | Guard | 30 | Saint-Charmond (Frankreich) |
19 | Elias Valtonen | Forward | 24 | BAXI Manresa (Spanien) |