Von wegen "Todesgruppe": Deutschlands Basketballerinnen dank Satou Sabally im Viertelfinale

SID
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© getty

Von wegen "Todesgruppe": Dank einer Gala-Vorstellung von Satou Sabally haben die deutschen Basketballerinnen gleich bei ihrer Olympia-Premiere das Viertelfinale erreicht. Nach dem Coup gegen Europameister Belgien besiegten die Deutschen am Donnerstag in Lille den Tokio-Zweiten Japan mit 75:64 (42:36). Auch die Weltmeister um Kapitän und Fahnenträger Dennis Schröder stehen schon in der Finalrunde - beide Mannschaften dürfen nun gemeinsam nach Paris reisen.

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Starspielerin Sabally führte den EM-Sechsten, dem ihre Schwester Nyara wegen einer Gehirnerschütterung fehlte, mit 33 Punkten als beste Werferin an. Damit stellte sie ihre Bestleistung im Nationaltrikot ein. Sabally gelang fast alles, auch von der Freiwurflinie hatte sie bei acht Versuchen eine perfekte Ausbeute.

Schon vor dem dritten und letzten Gruppenspiel gegen Rekord-Olympiasieger USA am Sonntag (17.15 Uhr) dürfen Sabally und Co. den größten Erfolg des deutschen Frauen-Basketballs seit EM-Bronze 1997 feiern. Gegen den Goldfavoriten geht es nun um eine gute Ausgangslage für die Runde der letzten acht Teams am kommenden Mittwoch.

In der brutal schweren Gruppe C rechneten viele Experten im Vorfeld gar mit einem Vorrundenaus, da zudem Satou und Nyara Sabally sowie Leonie Fiebich aus der US-Profiliga WNBA erst kurz vor Olympia zum Team gestoßen waren - und Satou monatelang wegen einer Schulterblessur ausgefallen war. Doch die Topspielerin glaubte an das Team. "Wir können wirklich von einer Medaille träumen", hatte Sabally im FAZ-Interview gesagt.

Drei Tage nach dem umjubelten wie überraschenden 83:69-Auftaktsieg gegen die Belgierinnen ersetzte Marie Gülich in der Starting Five die angeschlagene Nyara Sabally, die auf der Bank mitfieberte. Nach einem wackligen Beginn der Deutschen sah sie, wie ihre Schwester Satou aufdrehte und gleich in den ersten fünf Minuten der Partie neun Punkte auflegte. Durch einen starken 11:0-Lauf zog Deutschland leicht davon.

Die Japanerinnen blieben jedoch dran, weil die Deutschen ihnen im zweiten Viertel zu viele freie Dreier erlaubten, doch Sabally stemmte sich dagegen. Die 26-Jährige, die allein in Halbzeit eins 23 (!) Punkte verbuchte, war von den Asiatinnen in dieser Phase kaum zu halten und sorgte für die Führung zur Pause.

Nach Wiederbeginn bekamen die Deutschen Probleme mit der treffsicheren Maki Takada, die zwei Dreier versenkte und zum 44:44 ausglich. Obendrein leistete sich Sabally schon zu einem recht frühen Zeitpunkt ihr drittes Foul, das sie folglich auf die Bank zwang. Auch ohne ihre Beste schlug sich das DBB-Team aber wacker, verteidigte entschlossen und punktete zuverlässig. Gülich schraubte die Führung per Korbleger wieder auf zehn Punkte (59:49).

Im Schlussviertel kehrte Sabally zwar auf den Court zurück, doch die deutsche Offensive tat sich schwer. In einem zunehmend zerfahrenen Spiel traf das Team von Bundestrainerin Lisa Thomaidis vor allem von der Freiwurflinie - und sicherte den überraschenden Erfolg und das Ticket nach Paris.