Am Donnerstag geht's los! An vier Standorten beginnt die EuroBasket 2022, die deutsche Mannschaft eröffnet um 20.30 Uhr gegen einen der Turnierfavoriten Frankreich. In unserem Guide erfahrt ihr alles, was ihr über das Turnier wissen müsst!
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EuroBasket 2022: Der Modus
Am 1. September beginnt das Turnier, das ursprünglich 2021 hätte stattfinden sollen, an vier verschiedenen Spielstätten. Gruppe A spielt in Tiflis (Georgien), Gruppe B in Köln (Deutschland), Gruppe C in Mailand (Italien) und Gruppe D in Prag (Tschechien).
Es treten vom 1. bis zum 8. September jeweils sechs Teams gegeneinander an, von denen die ersten vier weiterkommen und ab dem 10. September die K.o.-Runde in Berlin bestreiten. Hier werden dann bis zum Finale am 18. September Achtel-, Viertel- und Halbfinale ausgetragen, im Gegensatz zu vergangenen Turnieren gibt es diesmal keine Platzierungsspiele, abgesehen vom Spiel um Platz drei.
Im Achtelfinale sind die Gruppen A und B sowie C und D miteinander verbunden, da deren Spieltage in der Gruppenphase übereinstimmen. Das bedeutet: Wird beispielsweise Deutschland Dritter in seiner Gruppe B, müsste es im Achtelfinale gegen den Zweiten aus Gruppe A ran, der Erste von Gruppe C trifft auf den Vierten aus Gruppe D, und so weiter.
Basketball-EM: Das sind die Gruppen
Gruppe A (Tiflis) | Gruppe B (Köln) | Gruppe C (Mailand) | Gruppe D (Prag) |
Belgien | Bosnien-Herzegowina | Estland | Finnland |
Bulgarien | Deutschland | Griechenland | Israel |
Georgien | Frankreich | Großbritannien | Niederlande |
Montenegro | Litauen | Italien | Polen |
Spanien | Slowenien | Kroatien | Serbien |
Türkei | Ungarn | Ukraine | Tschechien |
EuroBasket 2022: Die Übertragung
Das Turnier ist in Deutschland nicht im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen. Die Übertragungsrechte liegen exklusiv beim Streamingdienst MagentaSport, der alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft kostenlos zeigen wird.
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EuroBasket 2022: Die Favoriten
Einen klassischen Topfavoriten gibt es in diesem Jahr nicht, dafür sind zu viele Teams in der Spitze zu hochkarätig besetzt. Als Titelverteidiger und erneut sehr ambitionierter Kandidat geht Slowenien ins Rennen, das vor mittlerweile fünf Jahren mit einem damals 18-jährigen Luka Doncic und dem Turnier-MVP Goran Dragic die erste Goldmedaille seiner Geschichte holen konnte.
Doncic ist seither noch mehr zum Aushängeschild seiner Nationalmannschaft geworden. Bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr verzeichnete er 48 Punkte gegen Argentinien sowie 16 Punkte, 10 Rebounds und 18 Assists im Halbfinale gegen Frankreich - dieses Spiel war für ihn nebenbei die erste Niederlage überhaupt mit Slowenien nach zuvor 17 Siegen in Folge. Niederlage Nummer drei setzte es am Wochenende in München gegen Deutschland.
An Niederlagen gewöhnen musste sich Doncic aber nicht, in der laufenden Vorbereitung wurden unter anderem schon wieder Serbien, die Türkei oder Kroatien geschlagen. Doncic wirkt in Topform - und trotzdem hat er massive Konkurrenz um den Titel des besten Spielers in diesem Turnier.
Basketball-EM: Mehr Starpower als je zuvor
Mit Giannis Antetokounmpo und Nikola Jokic führen Griechenland und Serbien jeweils einen zweimaligen NBA-MVP ins Rennen, beide Teams gehören auch zu den heißen Medaillenkandidaten. Insbesondere die Serben sind hochkarätig besetzt, was sie zuletzt auch beim Supercup in Deutschland zeigten.
2017 verloren sie im Finale gegen Slowenien, damals war allerdings Jokic nicht dabei. In diesem Jahr fehlt Bogdan Bogdanovic, Guard-Legende Milos Teodosic wurde von Coach Svetislav Pesic in der Vorbereitung aus dem Kader gestrichen, Vasilije Micic und Nemanja Bjelica sind vor dem Turnierstart fraglich.
Die Griechen warten schon länger auf internationale Erfolge. 2017 war Giannis bei der EM verletzt, 2019 überstand Hellas auch mit ihm nicht die zweite Gruppenphase, bei den vergangenen Olympischen Spielen war man nicht qualifiziert. Unter Dimitris Itoudis scheint das Team nun aber deutlich besser darin zu sein, die Stärken des Greek Freaks zur Geltung zu bringen.
Beim überragenden Testspiel gegen Serbien legte Giannis unlängst 40 Punkte auf, das Spielfeld wird breiter für ihn gemacht. Dafür sorgt unter anderem ein starker Backcourt um erfahrene Spieler wie Kostas Sloukas (fraglich) oder Nick Calathes. Zudem sind in diesem Jahr auch Giannis' Brüder Thanasis und Kostas (fraglich) mit von der Partie, die erste Medaille seit 13 Jahren scheint wieder möglich.
EM-Favoriten: Frankreich ist tiefer als alle anderen ...
Ganz weit oben stehen außerdem noch zwei weitere Gruppengegner der deutschen Mannschaft. Frankreich hat die meisten NBA-Spieler, warf bei der vergangenen WM die USA raus und holte Olympia-Silber 2021. Ein offensives Aushängeschild wie Tony Parker hat das Team von Vincent Collet zwar nicht mehr, dafür riegelt Rudy Gobert die Zone ab und insbesondere Evan Fournier ist ein starker, ausgewiesener FIBA-Scorer.
Das Team ist tiefer und athletischer als nahezu alle anderen, auch wenn das Supertalent Victor Wembanyama das Turnier leider verpassen wird, genau wie die Veteranen Nicolas Batum, Frank Ntilikina und Nando De Colo.
Litauen wiederum ist in der Spitze nicht ganz so exzellent besetzt wie etwa Serbien, kann mit Domantas Sabonis und Jonas Valanciunas jedoch zwei der besten Post-Scorer der NBA aufbieten. Der restliche Kader strotzt nur so vor starken, cleveren Schützen, die wissen, wie dieses Spiel funktioniert.
Guard-Legende Mantas Kalnietis ist zwar nicht mehr dabei, dafür steht mit unter anderem Rokas Jokubaitis, dem amtierenden Rising Star der EuroLeague, interessanter "Nachwuchs" parat. Auf dem Zettel haben muss man die Balten ohnehin: Vor der Enttäuschung 2017 (9.) holten sie zweimal die EM-Silbermedaille.
EuroBasket 2022: Die deutsche Gruppe B im Check
Dirk Nowitzki hat es kürzlich treffend ausgedrückt: "Ich hoffe, dass wir aus der schweren Gruppe rauskommen und es in die Final-Runde in Berlin schaffen. Da ist dann alles möglich." Tatsächlich hätte es die deutsche Mannschaft bei der Gruppe kaum schwerer treffen können, keine andere ist annähernd so stark in der Spitze und Breite besetzt.
Slowenien, Frankreich und Litauen sind für den Moment stärker einzuschätzen als das DBB-Team und gehören zu den heißesten Medaillenkandidaten. Das bedeutet nicht, dass keines dieser Teams schlagbar ist, doch es braucht dafür wohl jeweils einen Sahnetag. Einen solchen hatte Deutschland in der WM-Quali gegen Slowenien, ob dieser doch recht lustlose Auftritt der Favoriten aber repräsentativ war, wird sich zeigen müssen.
Dabei ist die deutsche Mannschaft durchaus talentiert, die Vorbereitung verlief jedoch recht holprig, nicht zuletzt aufgrund der vielen Ausfälle. In der Theorie könnte Deutschland beispielsweise einen der tiefsten und renommiertesten Frontcourts des Turniers aufbieten, in der Realität haben Moritz Wagner, Isaiah Hartenstein, Maxi Kleber und Tibor Pleiß allesamt abgesagt - und bei Daniel Theis ist die Teilnahme immer noch offen.
Was hinzukommt: Es war für das DBB-Team sehr schwierig, einen Rhythmus zu finden, da in der Vorbereitung nahezu keine zwei Spiele mit der gleichen Rotation und Rollenverteilung absolviert werden konnten. Dennis Schröder verpasste das Serbien-Spiel, Niels Giffey verpasste den Supercup, Theis fehlte noch länger - die Suche nach Automatismen dauert demnach immer noch an.
DBB-Team: Mindestens Platz vier ist Pflicht
Wobei sich dies idealerweise natürlich auch im Verlauf eines Turniers ergeben kann. Das Gute am EM-Modus ist, dass die ersten vier Teams einer Gruppe weiterkommen - und das scheint durchaus im Rahmen des Möglichen zu sein. Dafür darf man sich nur eben keine Blöße gegen die Underdogs der Gruppe geben.
Ungarn steht hier an erster (bzw. letzter) Stelle: Mit Ausnahme von Adam Hanga (Real Madrid) und Mikael Hopkins (Reggio Emilia) spielt das gesamte Team in der heimischen Liga. Das Team von Stojan Ivkovic gilt zwar als sehr diszipliniert, verfügt jedoch schlichtweg über deutlich weniger individuelle Klasse als seine Gruppengegner.
Bei Bosnien-Herzegowina gibt es andere Probleme - der Verband ist so klamm, dass bis vor rund einer Woche noch gar nicht final geklärt war, ob die Nationalmannschaft nach Köln würde reisen können. Das ist durch Hilfe der Regierung mittlerweile kein Thema mehr, beim Star des Teams ist ein gewisser Ärger dennoch hängen geblieben.
Nurkic über Bosnien: "Es ist eine Schande"
"Egal, wie sehr wir alle versuchen, uns von diesem Zirkus nicht ablenken zu lassen, kann ich nicht sagen, dass das funktioniert. Ich denke, es ist eine Schande", sagte Jusuf Nurkic über das Hin und Her.
Der Big Man in Diensten der Portland Trail Blazers ist neben Dzanan Musa (Real Madrid) der Unterschiedsspieler bei den Bosniern. Wie fit er ist, wird sich indes auch noch zeigen müssen - in der NBA setzte er in der vergangenen Saison ab dem 16. Februar mit Plantar Fasziitis aus. In der Vorbereitung sorgte er bei einem überraschenden Sieg der Bosnier über Frankreich indes für ein fettes Ausrufezeichen, als er Vincent Poirier posterisierte.
Deutschlands Bundestrainer Gordon Herbert hat selbst das Ziel formuliert, eine Medaille zu holen - dafür muss in der Gruppe mindestens Platz vier, besser noch eine höhere Platzierung drin sein. Das wird schwierig. In der Theorie kann Deutschland jedes Team in dieser Gruppe schlagen, aber auch gegen jeden Gegner verlieren ...
Blickt man etwas weiter: Die besten Teams aus Gruppe A (Spanien, Türkei) sind für den Moment nicht ganz so stark einzuschätzen wie Frankreich oder Slowenien ... aber bis zum Ende der Gruppenphase dürften viele Teams, inklusive Deutschland, ohnehin etwas anders aussehen als in der jetzigen Version.
EuroBasket 2022: Der Spielplan der deutschen Mannschaft
Datum | Uhrzeit | Gegner |
1. September | 20.30 Uhr | Frankreich |
3. September | 14.30 Uhr | Bosnien-Herzegowina |
4. September | 14.30 Uhr | Litauen |
6. September | 20.30 Uhr | Slowenien |
7. September | 20.30 Uhr | Ungarn |