EuroBasket 2022 - Experten-Panel zum Halbfinale: "Jetzt kommt das schwierigste Spiel ihres Lebens"

Ole FrerksFelix GötzFlorian Regelmann
16. September 202209:00
Luka Doncic schied als Titelverteidiger mit Slowenien im Viertelfinale gegen Polen aus.getty
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Die EuroBasket 2022 biegt auf die Zielgrade ein - am Freitag steigen beide Halbfinals! Wie stehen die Chancen der deutschen Mannschaft, wieso sind so viele Favoriten raus, und wer wird Europameister? Drei SPOX-Redakteure diskutieren mit MagentaTV-Experte Alex Vogel.

Deutschland ist gegen Spanien der Favorit

Alex Vogel: Ja. Deutschland hat über das Turnier den besseren Basketball gespielt, Deutschland ist in der Spitze besser besetzt und hat für mich auch die bessere Achter-Rotation. Die Deutschen sind gut aufgestellt, um das Pick'n'Roll mit Lorenzo Brown und Willy Hernángomez zu verteidigen, haben die Physis, um unterm Korb dagegenzuhalten und in Nick Weiler-Babb oder Franz Wagner passende Verteidiger für Brown, der eher über seine Physis kommt als über den Speed. Trotzdem habe ich ein mulmiges Bauchgefühl. Die Spanier sind unheimlich erfahren, abgezockt, taktisch sehr versiert, gerade defensiv. Ich bin mir sehr sicher, dass wir auch mal die Zone sehen werden, und bin gespannt, wie Deutschland darauf reagiert. Es ist ja auch eine Herausforderung, mit dieser Favoritenrolle umzugehen. Wenn Deutschland sein Level von diesem Turnier bestätigen kann, wird man ins Finale einziehen. Es würde mich aber auch nicht wundern, wenn es die Spanier machen.

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Ole Frerks: Das geht mir ähnlich wie dir, Alex. Spanien hat mich phasenweise nicht überzeugt, vor allem gegen Litauen, aber auch gegen Finnland. Und trotzdem hat dieses Team ein absurdes kollektives Gespür für große Momente und auch die Erfahrung, obwohl die meisten Legenden ja nicht mehr dabei sind. Ein Rudy Fernández hat mehr große Spiele gewonnen als alle Spieler im deutschen Team zusammen, auch die Crunchtime gegen Finnland trug komplett seine Handschrift. Sergio Scariolo ist dazu ein exzellenter, kreativer Coach, der aus einem weitaus weniger talentierten Team als in früheren Jahren das Maximum rausholt ... zur Frage: Deutschland geht als Favorit ins Spiel, haarscharf. Aber vorher gezeigte Leistungen sind im K.o.-Modus einfach irrelevant.

Florian Regelmann: Niemals. Deutschland gegen Spanien als Favorit zu bezeichnen, das erfüllt für mich schon den Tatbestand der groben Respektlosigkeit. Spanien steht jetzt zum 11. (!) Mal in Folge bei einer EM im Halbfinale. Ja, die Spanier sind im Umbruch, ja, das sah jetzt auch nicht immer überzeugend aus, aber es ist immer noch Spanien. Mit dem besten Trainer im Turnier und einer unglaublich fiesen Mannschaft, die eben genau das ist: eine Mannschaft. Das heißt nicht, dass ich nicht wie jeder andere auch vom DBB-Team begeistert bin. Ich traue ihnen alles zu, weil die Faktoren Heim-EM, Flow und Stimmung so unfassbar groß sind. Das Griechenland-Spiel hat sich angefühlt wie die deutschen Erfolge zuletzt bei den European Championships in München - da passieren Dinge, die nicht zu erklären sind, die nur im Rausch möglich sind. Aber jetzt kommt nach dem für viele besten Spiel ihres Lebens das schwierigste Spiel ihres Lebens. Das wird brutal kompliziert.

Rudy Fernandez ist der Oldie im spanischen Team.getty

Felix Götz: Gott bewahre, ich hoffe nicht, dass die DBB-Auswahl der Favorit ist. Denn wenn diese verrückte EM irgendetwas gezeigt hat, dann ja wohl, dass der Favorit schon so gut wie ausgeschieden ist. Aber ernsthaft: Für mich ist das eigentlich ein 50:50-Spiel mit minimaler Tendenz in Richtung Deutschland. Aber eben nur auf dem Papier. Und wie hat es Polens A.J. Slaughter nach dem Sieg gegen Slowenien so schön formuliert: "Das Spiel wird nicht auf dem Papier gespielt!" Ich erwarte einen Thriller, das Herz wird Saltos schlagen. Die Spanier sind eine unangenehme Truppe und in der Lage, dem Spiel ihr eher etwas auf Kontrolle ausgelegtes Tempo aufzuzwingen. Trotz des Umbruchs verfügt die Mannschaft immer noch über viel Physis, Erfahrung und Abgezocktheit. Sie sind breit aufgestellt, damit schwer auszurechnen und haben mit Coach Scariolo einen alten Fuchs an der Seitenlinie stehen.

Favoritensterben: Deshalb sind drei Mega-Stars gescheitert

Florian Regelmann: Wenn Italien noch im Halbfinale wäre, würde ich sagen, dass jetzt vier Mannschaften noch drin sind, die alle 100 Prozent Commitment vereint. Aber es sind ja noch die dusseligen Franzosen dabei. Ich finde, man kann die drei Situationen mit den drei Mega-Stars kaum vergleichen. Luka und die Slowenen sind ausgeschieden, weil sie ekelhaft arrogant waren, da ist die Erklärung ziemlich einfach. Bei Giannis und Jokic ist es vielleicht insofern ähnlich, weil sowohl die Griechen als auch mit Abstrichen die Serben von einer Mannschaft überrollt wurden, die wie in Trance war und komplett eskaliert ist. Das kann immer mal passieren in einem K.o.-Spiel, das ist ja auch das Schöne daran. Dennoch war ich auch etwas schockiert, wie sehr eigentlich alle Teams trotz ihrer Superstars in der Krise phasenweise komplett den Kopf verloren haben. Das hätte ich in der Form nicht erwartet, wenn ich sehe, was für Kaliber da auch außerhalb der Mega-Stars auf dem Feld standen.

Felix Götz: Grundsätzlich gilt: Es ist für eine Mannschaft Gift, wenn sich einfach alles auf einen Spieler fokussiert. Schlichtweg deshalb, weil es die Teamkollegen, die eigentlich auch das Potenzial zum Leistungsträger haben, hemmt. Das gilt wahrscheinlich für den europäischen Basketball noch viel mehr als für die NBA. Meiner Meinung nach spielte das beim Aus von Slowenien, Griechenland und Serbien eine Rolle. Nicht falsch verstehen: Natürlich sind Spieler wie Doncic, Antetokounmpo und Jokic für jedes Team erstmal Gold wert. Aber eben nur dann, wenn die Balance stimmt. Dann macht ein Superstar seine Mitspieler sogar besser. Dafür sind der Star an sich und natürlich der Coach verantwortlich. Doncic und die Slowenen sind letztlich an ihrer eigenen Arroganz zerschellt. Diese Überheblichkeit war in der Gruppenphase immer wieder zu beobachten und sie gipfelte in einer ersten Halbzeit gegen Polen, die nicht weniger als eine Frechheit war. Doncic hat es im letzten Viertel mit vogelwilden Aktionen - Verletzung hin oder her - schlichtweg verbockt. Stark fand ich, dass er das auch umgehend eingeräumt hat. Dass die griechische Maschine um Antetokounmpo nicht wirklich rund läuft, war bereits im wenig überzeugenden Achtelfinale gegen Tschechien erkennbar. Und Serbien ist nach dem Rauswurf von Italien-Coach Pozzecco regelrecht kollabiert. Wie das so einer Mannschaft passieren kann, ist mir noch immer schleierhaft.

Luka Doncic diskutierte bei der EuroBasket 2022 viel mit den Referees.getty

Alex Vogel: Die Serben und Slowenen sind nicht mit der richtigen Dringlichkeit in ihre Spiele gegangen. Sie waren sich zu sicher und das hat die anderen Teams teilweise erst stark gemacht. Sie konnten deren Emotionalität nicht matchen. Hinzu kommt die Rollenverteilung: Bei den Serben war ich mir nicht sicher, ob das alles klar definiert war. Das war bei den drei Teams, die die Favoriten eliminiert haben, definitiv anders. Das waren Mannschaften, in denen jeder seine Rolle im Detail kennt und ausführt. Mannschaften ohne Arroganz - und davon war bei Serbien und Slowenien schon einiges zu sehen, über das gesamte Turnier. Die Griechen würde ich da etwas ausklammern. Wie Flo sagt, sie haben gegen ein Team verloren, das wie im Rausch gespielt hat. Ich würde tippen, dass dieses Duell in einer Serie vermutlich an Griechenland gegangen wäre. Aber das ist eben der K.o.-Modus, wo ein Spiel entscheidet.

Ole Frerks: Ich stimme allem zu und würde noch das Thema Schiedsrichter mit hineinwerfen. Dass die Calls nicht konstant auf einem hohen Niveau sind, wissen wir mittlerweile alle, und das gilt natürlich für alle Teams. Aber ich hatte das Gefühl, dass sich gerade Slowenien und Serbien mehr davon durcheinanderbringen ließen als andere Teams. Doncic und Dragic kamen aus dem Gemecker gar nicht mehr raus, in Richtung der Refs, in Richtung des eigenen Teams ... das kostet auch Energie und vor allem Fokus. Manche Teams nutzten ihre Emotionen positiv (Italien!), andere weniger. Und das hat im Single-Elimination-Modus einfach größere Auswirkungen, der Faktor Zufall ohnehin auch. Dass Deutschland acht Dreier im ersten Viertel trifft, ist so ja auch nicht jeden Tag replizierbar.

Gordon Herbert ist der wahre Vater des Erfolgs

Felix Götz: Dieser These würde ich zu 100 Prozent zustimmen, Herbert macht einen erstklassigen Job. Er hatte bisher immer einen Plan B und C in der Hinterhand, sein In-Game-Coaching gefällt mir fast immer sehr. Ich glaube, dass Herbert auch ein großer Anteil an der positiven Entwicklung von Schröder zuzuschreiben ist, er macht ihn besser. Wenn Schröder überdreht, setzt er ihn zum genau richtigen Zeitpunkt ein paar Minuten auf die Bank und lässt ihn etwas abkühlen. Schröder braucht diese Führung, diese Hilfe von außen, auch wenn er selbst vielleicht anderer Meinung ist. Gegen Griechenland hat der Bundestrainer in zwei Phasen nicht so reagiert wie in den Partien zuvor, prompt ist es schiefgegangen. In den letzten 90 Sekunden vor der Halbzeit, als Schröder zu viele wilde Aktionen hatte, und ganz am Ende der Partie, als es sich schon angedeutet hatte, dass er gleich vom Feld fliegen würde. Das ist für mich auch der große Unterschied zwischen Herbert und seinem Vorgänger Henrik Rödl. Der hat oft viel zu lange zugeschaut und Schröder zu viel Verantwortung überlassen. Das funktioniert aber nicht. Weltklasse finde ich übrigens auch die gelebte Ruhe des Kanadiers. Kurz nach einem völlig irren Spiel spricht er, als hätte er gerade mit Frankfurt gegen Crailsheim gewonnen.

Ole Frerks: Ich würde nicht sagen, dass es einen "wahren" Vater gibt. Aber Herbert ist der perfekte Coach für dieses Team. Da hatte ich offen gestanden vor dem Turnier ein paar Zweifel, weil mir manche Entscheidungen etwas rigide vorkamen, abgesehen vom öffentlichen "Anprangern" verletzter Spieler, das ich immer noch schwierig finde. Aber was Herbert bei diesem Turnier macht, sitzt - wie das Team vorbereitet ist, wie alle an einem Strang ziehen, wie jeder seine Rolle kennt und wie er tatsächlich von jedem Spieler etwas bekommt, den er einsetzt, das ist schon beeindruckend. Es war auch richtig, im Vorfeld das Ziel zu formulieren, eine Medaille zu holen - selbst wenn niemand daran geglaubt hat. Das Team glaubte es, und nur das ist wichtig.

Alex Vogel: Sportlich hat Herbert alles richtig gemacht. Da war ich auch bei einigen Entscheidungen skeptisch. Aber Herbert hat das richtige Gespür gehabt, welche zwölf Spieler er mitnimmt und wie er die Rollen verteilt. Das ist etwas, was seine Teams schon immer ausgezeichnet hat: Es gab immer eine eindeutige Rollenverteilung, er hat klar formuliert, was er von jedem Spieler sehen wollte. Das hat er auch beim DBB-Team im Vorfeld dieses Turniers gemacht und somit alle Unstimmigkeiten aus dem Weg geräumt. Dieses Team würde für Herbert durchs Feuer gehen. Er hat mit der Entscheidung, Schröder zum Kapitän zu machen, komplett richtig gelegen. Schröder sorgt für eine großartige Stimmung und geht in dieser Rolle als Anführer perfekt auf. Auch das In-Game-Coaching, was die Vorbereitung auf jeden Gegner vorgeht - Herbert ist auf jeden Fall ein sehr wichtiges Puzzlestück für diesen Erfolg.

Florian Regelmann: Herbert macht einen tadellosen Job und wenn man so will, dann ist er der Vater, weil er Schröder zum Kapitän gemacht hat. Alex hat es auch angesprochen. Diese Entscheidung war aus meiner Sicht alles entscheidend für das gesamte Turnier. Schröder als Kapitän hat für mich noch mehr Gewicht als Herbert als Coach. Für mich ist das mit Abstand der beste Schröder, den ich je gesehen habe. Dass er zocken kann, war noch nie die Frage, aber ich bin echt extrem beeindruckt und fast schon perplex, was für ein guter Captain er ist. Ich gebe gerne zu: Das hätte ich ihm in der Form niemals zugetraut. Irgendwelche Spekulationen, er könnte vielleicht gar nicht mehr in der NBA unterkommen, sind ja schon sehr absurd. Man muss ihm einfach wünschen, dass er da jetzt nach dieser EM endlich mal wieder in eine Situation kommt, die es ihm ermöglicht, auch in der NBA nochmal durchzustarten.

Der deutsche MVP ist ...

Ole Frerks: Wagner ist der beste Spieler im DBB-Team. Der wichtigste ist aber bisher für mich Schröder - zumal er auch ein Blitzableiter ist und mit ermöglicht, dass Wagner so gut und effizient bei seinem ersten großen Turnier auftreten kann. Überspitzt formuliert ist die Dynamik vergleichbar mit der von Dragic und Doncic im Jahr 2017 (Mavs-Fans: Ich vergleiche nicht die Spieler!). Es ist aber knapp, also warten wir mal ab, was in den letzten beiden Spielen noch passiert.

Alex Vogel: Wenn ich mich auf einen festlegen würde, wäre das momentan Dennis Schröder. Es sind weniger die Statistiken, auch wenn diese abgesehen von den Quoten auch gut sind; er gibt dem Team immer das, was es braucht. Er ist ein Winning Player, und das war er nicht zu jedem Zeitpunkt seiner Karriere. Er ist derjenige, der in engen Phasen am häufigsten darüber entscheidet, ob Deutschland ein Spiel gewinnt oder nicht. Alle blicken auch ein Stück weit zu ihm auf. Er geht jederzeit voran und ist in wichtigen Situationen vollends zur Stelle. Es ist das Spielerische, aber es ist auch das Leader-Dasein.

Florian Regelmann: Ich habe Schröder schon in den Himmel gelobt, MVP ist aber trotzdem für mich Franz Wagner. Schröder ist ein hammermäßiger Kapitän, das Team hat jede Menge X-Faktoren (Herr Obst, ich schaue in ihre Richtung!), aber der MVP ist für mich ganz klar der - spielerische - Star des Teams und der heißt Wagner. Bei aller Tiefe, bei aller mannschaftlichen Geschlossenheit - wäre Wagner ausgefallen, hätte das gegen Griechenland trotz Schröder niemals so funktioniert - offensiv wie in der 2. Halbzeit auch defensiv. Seine Plus-Minus-Bilanz gegen die Griechen (+28!) sagt fast schon alles. Jedes Mal, wenn Wagner zum Dreier hoch steigt, habe ich das Gefühl, der geht rein - vor allem in ganz entscheidenden Momenten. Der Junge war als Rookie in der NBA stark, er spielt jetzt - unter enormem Druck - eine überragende Heim-EM und er wird in ein paar Jahren NBA All-Star sein - da bin ich mir jetzt sicher.

Felix Götz: Ich weigere mich vehement, hier nur einen Namen zu nennen. Für mich ist - Achtung, ganz üble Phrase - der Star die Mannschaft! Ich finde nicht, dass es den einen Spieler gibt, auf den sich komplett alles fokussiert - und das gefällt mir ganz ausgezeichnet. Klar, Schröder spielt ein absolut herausragendes Turnier, Wagner zockt mit seinen 21 Jahren auf großer Bühne mit einer Selbstverständlichkeit auf, dass man sich nur noch verwundert die Augen reibt. Aber die anderen Jungs tragen auch ihren Teil bei. Thiemann und Lô will ich noch erwähnen, die begeistern mich. Beide haben ihr Spiel in den vergangenen zwei Jahren auf ein völlig neues Level gehoben. Für mich hängt der steile Aufstieg des Duos übrigens unzertrennlich mit dem früheren Alba-Coach Aíto zusammen. Lô hat sich in einem Jahr unter dem legendären Spanier in Berlin locker doppelt so gut entwickelt wie zuvor in zwei Jahren bei Bayern München.

Europameister wird...

Ole Frerks: Die bisherigen Leistungen sprechen für das DBB-Team, sogar ziemlich eindeutig. Aber ein einziger kalter Tag kann ein zuvor überragendes Turnier kaputtmachen. Also, außer bei den Franzosen ... die waren zweimal eigentlich schon eliminiert, spielen phasenweise grauenhaften Offensiv-Basketball und sind immer noch da. Ich kann es nicht wirklich erklären, aber irgendwie rechne ich mit einem Turniersieger Frankreich, den sich am Ende niemand erklären kann oder möchte. Sorry, Flo.

Felix Götz: Nach all dem, was wir bislang bei der EM erlebt haben, kommt eine Prognose einem Besuch im Casino gleich. Ein Glücksspiel der feinsten Sorte. Aber es hilft ja nichts, treffe ich eben eine Bauchentscheidung. Mein Tipp lautet so wie der von Ole: Frankreich. Damit ist uns Flos Zorn sicher. Wer wie die Franzosen durch das Turnier stolpert, aber halt irgendwie doch jede Hürde nimmt, ist ein ganz heißer Kandidat auf die Krone. Und die Qualität im Kader ist ja zweifelsohne da. Polen wird auf keinen Fall nochmal eine Sensation schaffen, weshalb Frankreich schon mal das Finale sicher ist. Und dann gibt es die Revanche gegen Deutschland für das Gruppenspiel.

Florian Regelmann: Bitte nicht Frankreich! Wenn diese unterirdischen Franzosen den Titel holen, schaue ich nie wieder Basketball. Gut, der hohe Grad der Angefressenheit diesbezüglich mag jetzt auch mit meiner großen Italien-Liebe zu tun haben und ich will das Ref-Thema lieber nicht aufmachen, sonst platze ich. Also, ich setze tatsächlich auf Spanien und Mastermind Scariolo. Alle werden sich danach fragen, wie das jetzt eigentlich passiert ist, aber Scariolo wird mit dieser so wenig furchteinflößenden Mannschaft den Titel holen. Willy Hernángomez ist ein unterschätzter Star des Turniers, die Spanier sind am offensiven Brett eine Macht, sie spielen als Team, sie schmeißen quasi nie den Ball weg, sie verteidigen kreativ - wenn im Halbfinale und einem möglichen Finale der Dreier endlich ein bisschen besser fällt, sehe ich sie ganz vorne.

Alex Vogel: Deutschland. Ich glaube, die Franzosen gewinnen ihr Halbfinale, aber auch dieses Team kann Deutschland schlagen, siehe das Eröffnungsspiel. Deutschland hat die Spieler, um Rudy Gobert durch Shooting auf allen Positionen den defensiven Impact ein Stück zu nehmen. Auf der Gegenseite können sie das Heurtel-Gobert-Pick'n'Roll verteidigen. Wenn man auf die Form blickt, wäre Deutschland auch in diesem Duell der Favorit.

Basketball-EM: Die Paarungen im Halbfinale

DatumUhrzeitTeam ATeam BOrt
Fr., 16. September17.15 UhrPolenFrankreichBerlin
Fr., 16. September20.30 UhrDeutschlandSpanienBerlin