Foreman will Ali besuchen

SID
Muhammad Ali (l.) gewann den legendären Kampf 1974 in Kinshasa gegen George Foreman
© getty

George Foreman will den 40. Jahrestag des legendären "Rumble in the Jungle" am 30. Oktober am liebsten gemeinsam mit seinem damaligen Bezwinger Muhammad Ali verbringen. "Ich bin beim Planen, weil ich zu Ali nach Phoenix reisen möchte", sagte "Big George" der "Welt am Sonntag".

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"Um ihm endlich mal wieder in die Augen zu schauen, mit ihm eine Kerze anzuzünden, ein Stück Kuchen zu essen." Und jenen Kampf anzusehen, der in die Geschichte einging: "Der läuft bei ihm auf seinem riesigen Fernseher sowieso als Endlosschleife."

Die Niederlage, die er damals in Kinshasa als Weltmeister und haushoher Favorit gegen einen vermeintlich schwächelnden Ali erlitt, tue ihm heute nicht mehr weh, versicherte Foreman: "Jahrelang hat mich der Kampf verfolgt. Ich wachte nachts auf, schwitzte und bin durchgedreht. Er trieb mich in schwere Depressionen, raubte mir mein Selbstwertgefühl, meine Würde, meinen Stolz. Es war das schlimmste Erlebnis meines Lebens."

"Ich nahm ihn nicht ernst"

Keine Sekunde habe er damals im Vorfeld des Kampfes an die Möglichkeit einer Niederlage gedacht. "Ich nahm ihn nicht ernst, ließ ihn nie unter meine Haut", sagte Foreman: "Spätestens nach der dritten Runde wollte ich mit ihm fertig sein." In seiner Kabine habe er noch "gebetet, dass ich ihn nicht töte".

Dann aber kam alles anders, und Foreman rätselt nach wie vor, wie das passieren konnte: "Es geschah für mich Unerklärliches. All die Punches, die ich geschlagen habe, mit denen ich jeden anderen ausgeknockt hätte, blieben wirkungslos. Ich schlug und schlug und schlug, doch der Bursche zeigte keine Regung." Stattdessen habe Ali ihn verhöhnt: "Ist das alles? Du schlägst wie ein Weichei. Sissy Punches", habe er Foreman ins Ohr geflüstert.

"Nur noch Sterne"

Irgendwann seien dann nicht nur seine Kräfte geschwunden, erzählte Foreman: "Auch mein Geist gab auf. Als er in der achten Runde plötzlich zurückschlug, sah ich nur noch Sterne." Heute sei er froh, dass ihm und keinem anderen das alles passiert sei: "Wann immer der Name von Muhammad Ali genannt wird, auch noch in 100 Jahren, wird auch von Geroge Foreman gesprochen." Ali habe ihn "fair und anständig" geschlagen, alles, "was ich danach erreicht habe, was ich jetzt bin, was ich besitze, verdanke ich dieser Niederlage", sagte Foreman. Ali habe den Fight gewonnen und "ich einen Freund fürs Leben".

Beim Festakt zu Alis 70. Geburtstag im Januar 2012 haben sich die beiden Widersacher von einst letztmals getroffen. "Seitdem weiß ich durch den Kontakt zu seinen Töchtern, wie es ihm geht", sagte Foreman: "Seine Erkrankung ist verdammt schlimm. Ich weiß aber, dass Muhammad nichts mehr liebt als zu leben. Dafür kämpft er unerbittlich. Doch seine Energie hat nachgelassen, es fällt ihm immer schwerer, Worte über die Lippen zu bringen." Niemand solle Ali aber deshalb bemitleiden: "Das möchte er nicht."

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