"Ich glaube, dass meine Zeit jetzt gekommen ist. Ich bin jung, schnell, stark. Ich will unbedingt gewinnen. Ich bin nicht hier, um eine Show abzuliefern. Ich bin hier, um den Gürtel mit nach Hause zu bringen", betonte Parker und fügte auf die Frage, wie er den Kampf beenden will, hinzu: "Ich habe mich noch nicht entschieden, wie genau. Mal schauen, wie ich mich am Tag des Kampfes fühle."
Weiter werde es "keine Entschuldigungen geben. Wer den Kampf gewinnt, der ist der Beste. Ich werde ihn schlagen." Er wolle "am 31. März meine Top-Leistung abliefern. Ich fühle mich bereit, ich bin selbstbewusst. Meine Bewegungen sind besser, als jemals zuvor. Ich werde diesen Gürtel mit nach Neuseeland bringen."
Parkers Coach Kevin Barry hat derweil schon eine klare Vorstellung für den Kampf: "Wir sprechen hier über zwei sehr starke Jungs. In solchen Situationen geht es darum, wer im Ring den Game Plan besser umsetzen kann. Derjenige wird den Kampf gewinnen. Ich glaube, Joseph Parker kann mehr, er hat schnellere Hände und am Samstagabend werden wir herausfinden, ob ich das richtig einschätze oder nicht."
Higgins stichelt gegen Anthony Joshua
Kurzzeitig wählte nur Parkers Manager David Higgins in einer insgesamt sehr friedlichen, respektvollen Pressekonferenz die aggressivere Spur. In Anspielung auf einen früheren Interview-Termin, der aufgrund einer Verspätung Joshuas ausgefallen war, stichelte Higgins gleich zu Beginn: "Ich möchte Anthony Joshua dafür danken, dass er heute pünktlich ist. Wir wissen das zu schätzen."
Joshua selbst ließ sich einmal mehr nicht provozieren. "Der Kampf gegen Klitschko war eine unglaubliche Erfahrung, ich habe größten Respekt vor ihm. Jeder Kampf und jedes Camp waren eine lehrreiche Erfahrung für mich. Ich habe dieses Training Camp nur dafür genutzt, um an meiner Technik und meinen Fähigkeiten zu arbeiten - nicht, um fit zu werden", gewährte er Einblicke in seine Vorbereitung.
Parker sei "schnell und kann etwas aushalten", fügte Joshua hinzu, so zumindest habe er gehört. Nachfragen nach seinem Gewicht beantwortete er ausweichend: "Das Gewicht hängt davon ab, gegen wen du kämpfst. Im Schwergewicht gibt es keine Gewichtskategorien, daher weiß ich nicht genau, wie mein Gewicht sein wird. Ich boxe jetzt seit zehn Jahren. Anfangs musste ich mich stark auf meine physischen Fähigkeiten verlassen, im Laufe der Zeit habe ich mir auch eine gewisse mentale Stärke angeeignet. Jetzt kann ich beides kombinieren."
McCracken: "Joshua lässt seinen Worten immer Taten folgen"
Gleichzeitig mahnte er aber auch: "Ich weiß, wie schnell sich die Dinge ändern können. Im einen Moment ist man ganz oben, im nächsten eben nicht mehr."
Joshuas Trainer Robert McCracken reagierte da deutlicher auf die positiven Aussagen des Gegners - und stellte klar: "Schnell, ruhig und all diese Dinge zu sein - das bereitet dich nicht darauf vor, mit Joshua in den Ring zu steigen. Er wird dich treffen, und du weißt nicht, warum. Anthony ist in großartiger Verfassung und er freut sich darauf. Parker ist ein guter Fighter, eine gute Herausforderung. AJ ist dieser Herausforderung gewachsen."
Der schöne Aspekt beim Boxen sei zwar, "dass bis die Glocke läutet niemand weiß, welche Art Kampf wir sehen. Joshua liefert aber immer ab. Das ist nicht bei jedem der Fall. AJ lässt seinen Worten immer Taten folgen."