Vor knapp 10.000 Zuschauern konnte der frühere WBO-Jugendweltmeister dem Druck nur in der ersten Runde standhalten. In der zweiten Runde drehte Fury auf. Nach einem ersten Niederschlag kam Schwarz, zu diesem Zeitpunkt bereits von einem Cut gezeichnet, noch einmal auf die Beine. Als Fury auf Schwarz einschlug, und der Deutsche nicht mehr aus der Ecke kam, brach Ringrichter Kenny Bayless den Kampf ab.
"Ich habe in meinem Leben noch nie frühzeitig verloren. Und jetzt sehe ich die Bilder. Ich kann nur sagen: Deutschland, es tut mir leid. Es fühlt sich blöd an. Aber ich habe alles gegeben, was ich zu geben hatte", sagte der Außenseiter.
Schwarz marschierte zuvor im Ring etwas zu mutig nach vorne und wurde dafür bestraft: "Meine Ehre hätte es nicht zugelassen, mich hier einfach nur mit einer Doppeldeckung hinzustellen. Ich wollte schließlich gewinnen."
Trotz der Niederlage kann Schwarz weiter auf eine erfolgreiche Karriere im Profiboxen hoffen. "Er hat gezeigt, dass er kein Feigling ist. Wir stehen mit Tom erst am Anfang seiner Karriere", sagte sein Promoter Ulf Steinforth.
Fury will Schwarz nach Großbritannien holen
"The Gypsy King" Fury feierte im 29. Profikampf den 28. Sieg - und lieferte den ganzen Abend über eine große Show ab. Der Engländer marschierte zunächst im USA-Outfit inklusive Hut in den Ring. Nach dem Fight, in dem ein deutlicher Klassenunterschied zu erkennen war, ging er sofort zu Schwarz, küsste ihn und redete auf ihn ein.
"Tom ist ein guter Junge, ich mag ihn. Ich habe ihm versprochen, dass ich ihn nach Großbritannien hole und dort mit ihm trainiere. Er wird stärker zurückkommen", sagte der 30-Jährige, der sich anschließend im Ring sogar noch das Mikro schnappte und ein Ständchen sang.
Fury nun mit zweitem Kampf gegen Wilder?
Fury blickt nun einem erneuten Duell mit WBC-Champion Deontay Wilder (USA) entgegen. "Bringt ihn mir her", meinte der Engländer.
Der erste Fight Anfang Dezember endete mit einem Remis. Es war der bislang einzige Profikampf, den der 2,06 m große Hüne aus England nicht zu seinen Gunsten entscheiden konnte.
Ende 2015 hatte sich Fury in Düsseldorf durch einen Sieg über Wladimir Klitschko alle drei WM-Titel des Ukrainers gesichert.
Im Anschluss warf ihn eine Krise mit Drogen, Depressionen und Rücktrittserklärungen aus der Bahn, nun nimmt der Box-Riese einen erneuten Anlauf Richtung WM-Gürtel.