Boxen - Tyson Fury vs. Francis Ngannou: Wo und wann findet der Kampf statt?
Für den 28. Oktober ist der Boxkampf zwischen dem amtierenden Schwergewichtsweltmeister Fury und dem ehemaligen UFC-Champion Ngannou terminiert. Das Spektakel wird im saudi-arabischen Riad stattfinden. Die Maincard startet um 20 Uhr deutscher Zeit, der Hauptkampf soll um ca. 23.15 Uhr mit den Walk-Ins losgehen.
Boxen - Tyson Fury vs. Francis Ngannou: Die Infos zum Kampf
- Kampf: Tyson Fury vs. Francis Ngannou
- Datum: 28. Oktober
- Ort: Riad, Saudi-Arabien
- Start Maincard: 20 Uhr
- Übertragung: DAZN
Boxen - Tyson Fury vs. Francis Ngannou: Wer sind die beiden Kämpfer?
Der 35-jährige Tyson Fury hält aktuell den Schwergewichtstitel der WBC und gilt als einer der besten Boxer der Welt. Der "Gypsy King" hatte zuletzt Anfang Dezember 2022 einen Profi-Kampf bestritten. In dem WM-Fight gegen seinen Landsmann Dereck Chisora verteidigte Fury in London durch einen Technischen K.o. in der zehnten Runde zum dritten Mal nacheinander seinen Gürtel.
Ngannou hingegen hat sich in der UFC einen Namen gemacht. Der Franko-Kameruner schaffte nach seinem MMA-Einstieg innerhalb von nur drei Jahren den Aufstieg in die Weltelite. Auf dem Weg zur Krönung als Ultimate-Fighting-Champion im Schwergewicht erarbeitete sich der 37-Jährige einen Ruf als gefürchteter K.o.-Schläger. Ngannou ist eine MMA-Legende, 2021 gewann er den Schwergewichtstitel. Seit Mai steht er bei der PFL, der Professional Fighters League, unter Vertrag.
Als erfahrener Boxer geht Fury im Fight gegen Ngannou als klarer Favorit in den Ring. Eine Niederlage gegen den Franko-Kameruner wäre daher "eine Demütigung. Man wird mich verspotten und die Leute werden mir das für immer ins Gesicht schleudern", sagte der WBC-Champion.
Unterstützung bekommt Ngannou derweil von Box-Legende Mike Tyson. Dieser bereitete den UFC-Fighter auf den ungewöhnlichen Kampf vor, agierte als Trainer und "psychologische Hilfe". "Ich weiß nicht, ob Fury nervös ist, aber er hätte allen Grund dazu", sagte Tyson, der seinem Schützling eine Überraschung zutraut.
Angst hat Fury keine, auch wenn der Punch von Ngannou gefürchtet ist. Laut Guinness-Buch der Rekorde ist der Käfigkämpfer der Mensch mit dem härtesten Schlag auf Erden. "Wenn er einen Schlag auf Furys Kiefer landet, wird er ihn ausknocken. Niemand überlebt das", betonte Tyson.
"Seine Schläge entsprechen einer Leistung von 96 PS. Das ist so, als würde man von einem Ford Escort getroffen werden, der so schnell fährt, wie er kann, und es ist stärker als ein 12 Pfund schwerer Vorschlaghammer, der mit voller Wucht auf den Kopf trifft", meinte auch UFC-Präsident Dana White.
Boxen - Tyson Fury vs. Francis Ngannou: Head to Head
Tyson Fury | Francis Ngannou | |
Alter | 35 | 37 |
Nationalität | Großbritannien | Kamerun, Frankreich |
Größe | 2,06 m | 1,93 m |
Gewicht | 120 kg | 119 kg |
Kampfstatistik | 33-0-1 (Boxen) | 17-3-0 (MMA) |
Kampfname | The Gypsy King | The Predator |
Boxen - Tyson Fury vs. Francis Ngannou: Worum geht es?
Der Kampf zwischen Tyson Fury und Francis Ngannou hat ausschließlich Show-Charakter. Um einen Titel fighten die beiden Kontrahenten dementsprechend nicht. Fury erklärte, dass es darum gehe, den "Baddest Man on the Planet" zu finden. Der Schaukampf wird ausschließlich nach den Regeln des Profiboxsports stattfinden. Andere Elemente des Vollkontaktsports MMA wie etwa Tritte, Ringeinlagen oder Bodenkämpfe sind ausgeschlossen.
Vor 47 Jahren war Box-Legende Muhammad Ali als damaliger Weltmeister aller Klassen in Tokio zu einer vergleichbaren Show gegen Japans einheimischen Wrestling-Star Antonio Inoki angetreten. Das ungleiche Duell im Juni 1976 zwischen den seinerzeit populärsten Protagonisten ihrer Branchen blieb vor allem in Erinnerung, weil Inoki mit einer bizarr-albernen Taktik praktisch über die gesamte Kampfdauer auf dem Boden krabbelnd nach Alis Schienbeinen trat und "der Größte" in allen 15 Runden insgesamt nur zu sechs Faustschlägen kam. Für die peinliche Farce kassierte alleine Ali sechs Millionen Dollar Preisgeld.
Boxen - Tyson Fury vs. Francis Ngannou: Die Fightcard im Überblick
Kämpfer 1 | Kämpfer 2 | Gewichtsklasse |
Tyson Fury | Francis Ngannou | Schwergewicht |
Fabio Wardley | David Adeleye | Schwergewicht |
Joseph Parker | Simon Kean | Schwergewicht |
Carlos Takam | Martin Bakole | Schwergewicht |
Arslanbek Makhumodov | Anthony Wright | Schwergewicht |
Moses Itauma | Istvan Bernath | Schwergewicht |
Jack McGann | Alcibiade Duran | Halbschwergewicht |
Boxen - Tyson Fury vs. Francis Ngannou: Warum kämpft Fury nicht gegen Alexander Usyk?
Alexander Usyk strebte als amtierender Schwergewichtschampion der Boxverbände IBF, WBA, WBO und IBO in diesem Jahr eigentlich einen Vereinigungskampf gegen Fury an, nach monatelangen Verhandlungen konnten sich beide Boxer jedoch nicht einigen.
Laut Usyks Vertretern waren die Forderungen der Fury-Seite Hauptgrund für die Absage. "Der Kampf ist geplatzt. Es ist zu weit gegangen", sagte Usyks Promoter Alexander Krassjuk beim britischen Radiosender Talksport: "Es gab das Gefühl, dass Tyson Fury, nachdem Usyk 70:30 akzeptiert hatte, dachte, er könne Usyk einen Sattel umschnallen und ihn so sehr reiten, wie er kann. Das ist nicht richtig."
Fury reagierte auf Instagram mit einer Schimpftirade gegen Usyk: "Du wirst immer wissen, dass du nie Manns genug warst, dich mit dem Gypsy King zu messen", warf er dem Ukrainer Feigheit vor, garniert mit jeder Menge Beleidigungen. Unter anderem bezeichnete er Usyk als "Haufen Scheiße" und "glubschäugige, zahnlückentragende, hässliche kleine Rattensau".
Ursprünglich hätte der Kampf am 29. April im Wembley-Stadion von London steigen sollen. Der Gewinner wäre der erste unumstrittene Schwergewichts-Weltmeister seit Lennox Lewis im Jahr 2000 geworden. Fury, Weltmeister des Verbandes WBC, ist in 34 Profikämpfen noch unbesiegt, auch Usyk ist in bislang 20 Kämpfen ungeschlagen.
Die Verhandlungen hatten sich von Beginn an schwierig gestaltet. Lange steckten sie in einer Sackgasse, Streitpunkt war vor allem die Verteilung der Kampfbörse. Fury, der 2015 Wladimir Klitschko entthront hatte, und Usyk lieferten sich in der Folge in Sozialen Medien ein öffentlichkeitswirksames Hin und Her.
Nachdem Usyk einer 70:30-Aufteilung der Einnahmen zu Furys Gunsten zugestimmt und beide Parteien eine grundsätzliche Einigung erreicht hatten, hatte die Öffentlichkeit zuletzt vergeblich auf eine offizielle Bestätigung des Kampftermins gewartet.
Boxen - Tyson Fury vs. Francis Ngannou: Wo wird der Kampf im TV und Livestream übertragen?
Der Kampf zwischen Tyson Fury und Francis Ngannou ist in Deutschland ausschließlich beim Streamingdienst DAZN zu sehen. Dort benötigt Ihr neben einem gültigen Abonnement eine weitere Zahlung für den Pay-per-View-Fight.
Die Kosten dafür liegen bei 14,99 Euro. Als Voraussetzung ist egal, welches der drei Pakete man abonniert hat. DAZN Unlimited (19,99 Euro monatlich im Jahresabo), DAZN Super Sports (29,99 Euro monatlich im Jahresabo) oder DAZN World (6,99 Euro monatlich im Jahresabo) - mit jedem Angebot seid Ihr live mit dabei.