"Wenn es schlecht läuft, will ich nicht in einem Krankenhausbett sterben, sondern im Ring": Mike Tyson und Jake Paul machen mit einem absurden Boxkampf Kasse

SID
13. November 202411:23
SPOXgetty
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Im Alter von 58 Jahren gibt Mike Tyson sein Comeback. Im völlig überzeichneten Netflix-Spektakel gegen Jake Paul will er sich "unsterblich" machen.

Mike Tyson steht mitten in seinem privaten Taubenschlag, als er einen seiner geliebten Vögel sanft streichelt. Einmal, erzählt der frühere Box-Champion, sei sogar seine Ehefrau hereingekommen, dachte er hätte eine Andere. Irgendwann aber habe sie verstanden, dass ihr Mann, der gleiche, der einst Evander Holyfield ein Stück vom Ohr abgebissen hatte, einfach nur bei seinen Tauben sein wollte.

"Das ist mein Zufluchtsort", sagt Tyson: "Ich wäre kein Kämpfer geworden, wenn es die Tauben nicht gegeben hätte." Die Geschichte seiner ersten Prügelei, als der kleine Mike aus Brooklyn auf einen anderen Jungen losging, der seiner Lieblingstaube vor seinen Augen den Kopf abgerissen hatte, musste der 58-Jährige schon oft erzählen. Die Geschichte seiner vielleicht letzten hat er selbst in der Hand. Tyson will, nein muss, noch einmal in den Ring.

Und die Bühne könnte kaum größer sein, das Event kaum absurder. 19 Jahre nach Tysons letztem Profikampf, damals verlor er gegen Kevin McBride, hat es der Influencer Jake Paul geschafft, ihn zu einem offiziellen Schwergewichts-Fight zu überreden - trotz schlappen 31 Jahren Altersunterschied. "Wenn ich gewinne, bin ich unsterblich", sagte Tyson - und fügte an: "Aber wenn es schlecht läuft, will ich nicht in einem Krankenhausbett sterben, sondern im Ring."

So dramatisch Tyson seine Worte wählt, so schrill wird der Kampf vermarktet - und die Kasse klingelt. Die 80.000 Zuschauer im AT&T-Stadium von Arlington/Texas, in dem sonst die Dallas Cowboys aus der NFL spielen, blechen fürstlich für ihre Tickets, das teuerste VIP-Paket soll gar astronomische zwei Millionen US-Dollar (!) kosten. Streamingdienst Netflix, der im Vorfeld gar eine dreiteilige Hochglanz-Doku produzierte, überträgt in der Nacht zum Samstag live und dürfte dafür ebenfalls stattlich löhnen.

Insgesamt, so wird spekuliert, sollen Tyson und Paul jeder um die 40 Millionen Dollar einstreichen. Ob der Kampf sein Geld auch wert ist, bleibt jedoch fraglich. Ist Tysons Schlag zumindest im Ansatz noch so verheerend wie damals, als er 1986 Ali-Bezwinger Trevor Berbick ausknockte und als neuer Weltmeister die Welt schockte? Kann Paul, der mit Youtube-Videos bekannt wurde und erst vor vier Jahren ins Box-Geschäft einstieg, den alten Mann in den acht Runden a zwei Minuten zermürben?

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