"Dabei werden wir eng mit dem belgischen Automobilclub und den lokalen Behörden zusammenarbeiten", kündigte Formel-1-Rennleiter Michael Masi an. Wie lange die Aufarbeitung der Tragödie dauern wird, konnte Masi nicht sagen: "Es sind sehr viele Facetten zu berücksichtigen."
Ob es nach dem Tod des jungen Franzosen, der nach dem Unfall am Samstag noch an der Rennstrecke gestorben war, Veränderungen im Sicherheitskonzept der FIA geben wird, darüber wollte Masi nicht spekulieren.
"Die Sicherheit wird ohnehin ständig verbessert, das ist ein fortlaufender Prozess", sagte der Nachfolger des im März verstorbenen Charlie Whiting: "Wir müssen abwarten, welche Schlüsse sich aus dem Unfall in Spa ergeben, dann können wir weitere Maßnahmen diskutieren."
Mercedes-Teamchef Toto Wolff glaubt allerdings nicht, dass mit weiteren Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit jedes Risiko ausgeschaltet werden kann. "Vielleicht haben wir ja vergessen, wie gefährlich dieser Sport ist, weil wir sehr lange von schweren Unfällen verschont geblieben sind", sagte Wolff am Sonntag in Spa: "Das ist und bleibt ein Sport für Gladiatoren, hier geht es um Mut, um Können und auch um eine gewisse Bereitschaft zum Risiko."
Natürlich sei es "fürchterlich, wenn ein junger Mann sein Leben lässt in einem Rennauto. Wir haben einen tollen jungen Rennfahrer verloren", sagte Wolff. Und allein deshalb dürfe man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sondern müsse sich Gedanken machen: "Selbstverständlich auch zum Thema Sicherheit." Der Formel-2-Unfall sei ein "freak accident" gewesen, "die kann es immer wieder geben in einem Sport, in dem sowieso alles passieren kann".
Derweil befindet sich der ebenfalls in den Unfall involvierte Juan Manuel Correa (USA) im Krankenhaus in Lüttich nach wie vor auf der Intensivstation. Der 20-Jährige war am Samstagabend vier Stunden lang operiert worden und hat sich nach Auskunft der Familie mittlerweile "ein wenig erholt". Sobald sich sein Zustand weiter bessert, soll er in die USA transportiert werden.
Correa hatte bei dem Unfall Brüche an beiden Beinen und eine leichte Verletzung an der Wirbelsäule erlitten. Er war in der Auslaufzone der Eau-Rouge-Senke in der Highspeed-Passage Raidillon mit ca. 270 km/h in das quer zur Fahrbahn stehende Auto von Hubert gerast. Hubert wurde im Medical Center an der Strecke am Samstag um 18.35 Uhr für tot erklärt.