MotoGP: Jorge Lorenzo tritt nach Horrorsaison zurück

SID
Jorge Lorenzo tritt zurück.
© getty

Nach einer desaströsen Saison beendet der dreimalige MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo zum Ende des Jahres seine Karriere. Das teilte der Spanier auf einer eigens dafür einberufenen Pressekonferenz am Rande des Saisonfinales in Valencia (So., live auf DAZN) mit.

Cookie-Einstellungen

"Es gibt vier wichtige Tage im Leben eines Rennfahrers: sein erstes Rennen, sein erster Sieg, sein erster Titel und der Tag seines Rücktritts. Ich habe mich entschieden, dass dieses Wochenende mein letztes Rennen sein wird", sagte Lorenzo.

Der 32 Jahre alte Lorenzo gehört zu den erfolgreichsten Motorrad-Rennfahrern der vergangenen 15 Jahre, neben seinen drei WM-Titeln in der Königsklasse gewann Lorenzo auch zwei Titel in der früheren 250-ccm-Klasse. Zuletzt sank der Stern des Ausnahmefahrers aber immer mehr, zahlreiche Verletzungen warfen Lorenzo immer wieder zurück.

Stefan Bradl mit Chancen auf Lorenzos Platz?

Nach zwei durchwachsenen Jahren bei Ducati wechselte er vor Beginn der laufenden Saison zu Honda und sollte dort mit Dominator Marc Marquez ein Traum-Duo bilden. Doch während Marquez von Sieg zu Sieg fuhr, erlebte Lorenzo eine Horrorshow nach der anderen. Vor dem Finale in Valencia gelang Lorenzo kein einziges Top-10-Ergebnis, teilweise fuhr er ganz am Ende des Feldes. Zudem verpasste er nach einem Trainingssturz im niederländischen Assen verletzungsbedingt vier Rennen.

Wer Lorenzos Platz bei Honda übernimmt, ist noch offen. Chancen darf sich möglicherweise auch Stefan Bradl ausrechnen. Der Zahlinger ist aktuell Testfahrer der Japaner und vertrat Lorenzo bereits bei drei Rennen in diesem Jahr, dabei fuhr er stets in die Punkte. Zudem bestritt er einen weiteren Einsatz mit einer Wildcard.

Aktuell sehe es laut Bradl aber eher so aus, dass er Testfahrer bleibe. "Es macht viel Spaß und geht 2020 so weiter", sagte er bei ServusTV, machte aus seinen Ambitionen aber keinen Hehl: "Natürlich wäre ich gerne wieder Stammfahrer, aber diese Chance ergibt sich nicht so leicht." Für ServusTV, das die Motorrad-WM in Deutschland und Österreich überträgt, ist Bradl als Experte tätig.