Die Titelhoffnungen von Formel-1-Pilot Charles Leclerc haben vor dem Großen Preis von Kanada einen weiteren Dämpfer erhalten. Beim Ferrari des Monegassen wurden weitere Motorenteile erneuert. Weil Leclerc bereits nach einem guten Saisondrittel das straffreie Kontingent für diese Teile ausgereizt hat, muss er vom Ende des Feldes starten.
Das dritte freie Training am Samstagmittag (Ortszeit) bei gerade einmal elf Grad und Regen hatte überschaubare Aussagekraft. Viele Fahrer tasteten sich an die Bedingungen heran, für das Qualifying (22.00 Uhr MESZ) wird nur leichte Besserung erwartet. Das Rennen (Sonntag, 20.00 Uhr MESZ/jeweils Sky) soll dann bei Sonnenschein stattfinden.
Die Trainingsbestzeit setzte Ex-Weltmeister Fernando Alonso (Spanien/Alpine) in 1:33,836 Minuten vor dem Franzosen Pierre Gasly im AlphaTauri (+0,053 Sekunden) und Sebastian Vettel, der viermalige Champion aus Heppenheim folgte im Aston Martin nur weitere zwei Tausendstel dahinter. Leclerc verzichtete als einziger Fahrer auf eine gezeitete Runde. Mick Schumacher im Haas belegte Rang 18 (+3,552), Weltmeister Max Verstappen im Red Bull experimentierte viel und kam auf Platz neun (+0,780).
Nach den ersten drei WM-Läufen hatte Leclerc noch 46 Punkte Vorsprung auf Verstappen, mittlerweile liegt er 34 Zähler hinter dem Niederländer. Dies hat nicht zuletzt mit seinen Motorschäden bei den Rennen in Barcelona und am vergangenen Sonntag in Baku zu tun.
Ferrari erklärte am Freitag, die Power Unit aus Baku sei nicht mehr zu reparieren. Allerdings hätte die Möglichkeit bestanden, dass Leclerc auf bereits verwendete Komponenten zurückgreift.
Der Circuit Gilles Villeneuve gilt aufgrund mehrerer Geraden und harter Anbremspunkte als Strecke, auf der man mit einem überlegenen Auto gut überholen kann. Gewonnen haben in Kanada seit 2015 allerdings ausschließlich Fahrer, die aus der ersten Reihe gestartet sind.