Cavendish stürzt, Petacchi siegt!

Torsten Adams
04. Juli 201019:38
Stürzte im Finale der ersten Etappe: Sprint-Star Mark CavendishGetty
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Der Italiener Alessandro Petacchi vom Team Lampre hat die erste Etappe der Tour de France gewonnen. In einem furiosen Finale kam es kurz vor der Ziellinie zu einem Massensturz, in den auch Top-Favorit Mark Cavendish vom Team Columbia verwickelt war.

Pures Chaos im Finale der ersten Etappe! In einem dramatischen Finish kam es zu drei Massenstürzen innerhalb der letzten drei Kilometer. Dabei erwischte es die Top-Sprinter Mark Cavendish, Oscar Freire, Tyler Farrar und auch Gerald Ciolek. Zudem kam Fabian Cancellara, der Mann in Gelb, zu Fall.

Den Durchblick behielt hingegen Altmeister Alessandro Petacchi. Der 36-Jährige vom Team Lampre sicherte sich seinen insgesamt fünften Etappensieg bei der Tour. Hinter dem Italiener kam Cavendishs Anfahrer Mark Renshaw vom Team Columbia als Zweiter ins Ziel. Dritter wurde der Norweger Thor Hushovd (CTT). Bester Deutscher war Christian Knees (Milram) auf Rang acht.

"Wie immer war es auf der ersten Etappe mega-nervös", sagte Petacchis Teamkollege Danilo Hondo. "Es ist Wahnsinn, wie in den Ortschaften die Zuschauer auf der Straße stehen. Es war schwer, da durchzukommen. Am Ende hatte ich Alessandro verloren. Aber egal, sein Sieg gibt uns Moral."

Martin schielt auf Gelb

Da die Sturzserie auf den letzten Kilometern passierte, werden dafür keine Rückstände angerechnet. So behält Cancellara das Gelbe Trikot mit zehn Sekunden Vorsprung vor Tony Martin, der weiterhin in Weiß bleibt.

Der Cottbuser stellte sich auf dem 223,5 Kilometer langen Tagesabschnitt in den Dienst seines Kapitäns Cavendish und reihte sich in Columbias Sprinterzug ein. Vergebens, wie sich ja kurze Zeit später herausstellte.

Nichtsdestotrotz hat der 25-Jährige noch große Ambitionen bei der Tour: "Wenn ich gut durch Belgien und Nord-Frankreich komme, kann ich vielleicht in einer Woche Gelb tragen", sagte Martin mit Blick auf die Alpen.

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Armstrong: "Das war anstrengend"

Ohne größere Blessuren hat auch Lance Armstrong das Ziel erreicht. Kurz nach dem Rennen twitterte der 38-Jährige über seine Freude, die Etappe unbeschadet überstanden zu haben.

"Das war ANSTRENGEND", schrieb Armstrong in großen Lettern. "Ich habe es geschafft, in einem Stück ins Ziel zu kommen. Unfassbar, mit wie viel mehr Intensität die Tour im Vergleich zu anderen Rennen gefahren wird", so Armstrong.

Hansen muss aufgeben

Weniger glimpflich ging ein Sturz vonstatten, der sich bereits zu Beginn der Etappe ereignete. Der darin verwickelte Adam Hansen schleppte sich zwar ins Ziel, erlitt bei seinem Crash allerdings einen Schlüsselbeinbruch und wird auf der zweiten Etappe nicht mehr an den Start gehen.

Damit ist der Teamkollege von Cavendish und Martin der vierte Fahrer, der das Rennen vorzeitig verlassen muss.

Die Trikotträger nach der heutigen Etappe:

Gesamtwertung: Fabian Cancellara (SAX)

Sprinter: Alessandro Petacchi (LAM)

Bester Jungprofi: Tony Martin (THR)

Bergtrikot: noch nicht vergeben

Auf Seite 2 gibt's das Rennen im Re-Live zum Nachlesen.

Das Rennen im Re-Live zum Nachlesen

17.32 Uhr: Zweiter Mark Renshaw (THR), Dritter Thor Hushovd (CTT).

17.32 Uhr: Und PETACCHI (LAM) siegt! Der Italiener war also doch nicht in den ersten Sturz verwickelt.

17.31 Uhr: Was ist das denn? Gefühlte 100 Fahrer sind gestürzt!

17.30 Uhr: 1000-m-Marke! Macht's jetzt Farrar?

17.30 Uhr: STURZ im Feld, Cavendish, Freire und Petacchi auf dem Asphalt!

17.28 Uhr: Freire am Hinterrad von Petacchi. Auch Hondo kommt nach vorne.

17.26 Uhr: 5-km-Marke. Bert Grabsch (THR) macht die Pace. Läuft bisher alles nach Plan für Columbia.

17.26 Uhr: Auch Lampre mit Danilo Hondo und Alessandro Petacchi mit geballter Mannschaftsstärke vorne vertreten.

17.23 Uhr:Tony Martin spannt sich in den Columbia-Zug ein, der sich an der Spitze aufbaut. Auch mit dabei: Bernhard Eisel und Mark Renshaw, der sicherlich als letzter Fahrer vor Cavendish im Wind fährt.

17.23 Uhr: Jetzt ist es soweit. Geschlossenes Feld. Gedränge groß!

17.21 Uhr: 10-km-Marke! Das Führungsduo wird gleich geschluckt. Wer sichert sich die beste Position im Sprintfinale? Jetzt wird um jeden Zentimeter gefightet...

17.17 Uhr: Und an der Spitze der Verfolger macht Columbia ernst. Die große Frage ist: Wie schnell ist Mark Cavendish?

17.16 Uhr: Mit 38 sek Vorsprung gehen Wynants und Pliuschin auf die finalen 13 km.

17.12 Uhr: Garmin und Cervelo teilen sich die Nachführarbeit an der Spitze des Feldes. Sie ackern für ihre Sprinter Farrar und Hushovd. Doch auch ein paar Milram-Trikots sind zu sehen. Heißt wohl, dass sich auch Gerald Ciolek gut fühlt.

17.06 Uhr: Dank der Führungsarbeit von Pliuschin vergrößert sich der Vorsprung der beiden Ausreißer auf 55 sek. Aber das Feld bleibt ruhig, immerhin sind noch 21 km zu fahren. Genug Zeit also, um das Duo noch zu stellen. Und wenn es erst 500 Meter vor der Ziellinie ist...

17.00 Uhr: Das neue Führungsduo hat einen Vorsprung von 32 sek herausgefahren. Noch 25 km bis zum Ziel.

16.58 Uhr: Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Das Feld hat die Ausreißer geschluckt und direkt beginnen die Attacken. Alexander Pliuschin vom Team Katusha hat zu Wynants an der Spitze aufgeschlossen.

16.56 Uhr: Und gleichzeitig Defekt bei Oscar Freire, der dem Feld jetzt hinterherrasen muss. Nicht die Minute von Rabobank.

16.56 Uhr: Wynants attackiert! Der Belgier hat bereits ein paar Meter herausgefahren!

16.55 Uhr:VotingHeute treten sie noch nicht in Erscheinung. Aber spätestens, wenn es in die Berge geht, liefern sich Contador, Schleck, Armstrong und Co. wieder einen spannenden Schlagabtausch. Was sagt ihr: Wer gewinnt die Tour?

16.52 Uhr: Bis zur Etappenankunft dauert es noch ein kleines Weilchen, deshalb hier mal ein Schmankerl, das sich "France2" ausgedacht hat: Während der Tour wird der Fernsehsender täglich ein rotes Trikot mit der Aufschrift "Lanterne Rouge" (Rote Laterne) an den jeweils Etappenletzten vergeben. Heute ist Mathieu Perget vom Team Caisse d'Epargne der... naja Depp.

16.45 Uhr: So langsam wird's Zeit, sich mal Gedanken zu einem Sprint zu machen. Nimmt man die Vorstellungen von gestern als Maßstab für die Form, müsste Tyler Farrar ganz vorne landen. Aber ob die Etappenankunft für den Amerikaner nicht zu einfach ist? Der letzte Kilometer ist tellerflach. Also etwas für Thor Hushovd? Vielleicht. Wenn der Norweger mit seinem hohen Gewicht mal ins Rollen kommt, kann kaum einer mithalten. Mein Tipp ist ja Mark Cavendish. Zugegeben, nicht sehr extravagant, aber der Rüpel hat sich rechtzeitig in Form gebracht und wird schon heute zeigen, dass er der Sprinter ist, nach dem sich die anderen richten müssen.

16.34 Uhr:Liquigas, Cervelo und Rabobank machen die Pace. Der Schnitt der Etappe liegt nach gut vier Rennstunden bei 42,5 km/h.

16.25 Uhr: Das Feld lässt die drei Jungs wieder ein wenig davonradeln. 1:50 min jetzt ihr Vorsprung. Derweil zeigt sich auch das Team Rabobank an der Spitze des Feldes. Mögliche taktische Varianten: Sprint-Vorbereitung für Oscar Freire oder Störfeuer, um Booms Vorsprung zu konservieren.

16.17 Uhr: Die Sprinterteams an der Spitze des Feldes spielen nun ein wenig mit den drei Ausreißern, deren Vorsprung sich bei rund 90 sek einpendelt, 56 km vor dem Zielstrich.

George Hincapies RennmaschineBMCProTeam

16.14 Uhr: Während der Vorsprung der drei Führenden weiter abnimmt (1:25 min), hier mal was aus der Kategorie "Behind the scenes". Die nigelnagelneue Maschine von George Hincapie, mit der der US-Boy heute unterwegs ist. Schick...

16.06 Uhr: Der Ausgang der dritten und letzten Sprintwertung: Perez (6 Punkte) vor Boom (4) und Wynants (2).

16.03 Uhr: Kleiner Tipp an Rolf Aldag, Sportlicher Leiter vom Team Columbia: Einfach das Ergebnis der Österreich-Rundfahrt Mark Cavendish aufs Ohr funken. Das bringt noch mal ein paar PS mehr im Sprintfinale...

16.01 Uhr: Kurz mal nach über die Alpen geschaut und gecheckt, was bei der 1. Etappe der Österreich-Rundfahrt passiert ist: Andre Greipel (THR)hat die Etappe abgeschossen und führt jetzt die Gesamtwertung an!

15.58 Uhr: Kurzer Rückblick auf den gestrigen Prolog, den "Spartakus" Cancellara mal wieder für sich entschied: Sein Teamkollege Andy Schleck zeigte sich über seine Leistung und Platz 122 mit 69 Sekunden Rückstand weniger erfreut: "Der Regen hat den Kurs zu einem komplett anderen gemacht, wie ich ihn gestern noch im Training erlebt hatte. Ich musste aber dennoch alles riskieren, um nicht all zu viel Zeit auf die Konkurrenz zu verlieren."

15:52 Uhr:Wynants schnappte sich auch gleich die zweite Sprintwertung des Tages. Die erste hatte Boom gewonnen.

15.51 Uhr: Nach Boom kann nun auch Wynants seine Landsleute grüßen! Der Tourtross hat die Niederlande wieder verlassen und die belgische Grenze überquert. Nun sind es noch 75 km bis ins Ziel. Das Ausreißer-Trio hat noch einen Vorsprung von 2:56 min auf das Peloton. Und ihnen ist jetzt schon völlig klar, dass das nichts wird, denn die Sprinterteams haben sich bereits an die Spitze des Hauptfeldes gesetzt und machen ordentlich Druck.

15.43 Uhr: Schlechte Nachrichten erreichen uns vom einzigen deutschen Team Milram: Niki Terpstra, gestern 16. beim Prolog, ist krank. Der Niederländer leidet unter Magenschmerzen und hat Fieber. Halt durch Niki, das schönste kommt doch noch.

15.37 Uhr: Jens Voigt am Teamwagen von Saxo Bank. Kurz ein paar Wasserflaschen geschnappt und schon geht's wieder ins Getümmel. Die Marschroute des Teams ist klar: Auf Biegen und Brechen das Gelbe Trikot von Cancellara verteidigen.

15.34 Uhr: Von den drei Ausreißern ist der Niederländer Boom der Bestplazierte. Der Rabobank-Mann belegt Rang 32 mit 44 sek Rückstand auf Cancellara.

15.30 Uhr: Zum aktuellen Renngeschehen: Maarten Wynants (QST), Alan Perez Lezaun (EUS) und Lars Boom (RAB) setzten sich nach rund sechs Kilometern ab. Ihr höchster Vorsprung: 7:13 min. Mittlerweile sind es nur noch 3:57 min, 89 km vor dem Ziel.

15.28 Uhr: Die Tour hat die ersten Aufgaben zu beklagen: Mathias Frank (BMC / Bruch des rechten Daumens) und Manuel Cardoso (FOT / doppelter Kiefer- und Schlüsselbeinbruch) sind nach Stürzen im Prolog nicht mehr an den Start der 1. Etappe gegangen. Somit sind noch 195 Fahrer im Rennen.

15.26 Uhr: Salut zur 1. Etappe! Auf geht's nach Belgien. Ganz Brüssel wartet auf einen Massensprint.

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