Sowohl Rainer Schüttler als auch Philipp Kohlschreiber haben die zweite Runde der Australian Open in Melbourne erreicht. Schüttler bezwang überraschend den gesetzten Sam Querrey. Tommy Haas hat das deutsche Duell gegen Simon Greul gewonnen. Später zogen Benjamin Becker und Michael Berrer nach.
Rainer Schüttler hat bei den Australian Open für die erste große Überraschung aus deutscher Sicht gesorgt. Der Korbacher bezwang in seinem Auftaktmatch den an 25 gesetzten US-Amerikaner Sam Querrey nach einer starken Leistung mit 6:3, 2:6, 6:4, 6:3. Schüttler konnte damit erstmals seit seinem Halbfinaleinzug in Wimbledon 2008 wieder einen gesetzten Spieler bei einem Grand-Slam-Turnier bezwingen. Nächster Gegner des 33-Jährigen ist der Spanier Feliciano Lopez.
Anschließend stieß auch der an 27 gesetzte Philipp Kohlschreiber in die zweite Runde vor. Der 26-Jährige setzte sich in der Fortsetzung des am Montag wegen Regens abgebrochenen Spiels mit 6:1, 7:5, 6:1 gegen den Argentinier Horacio Zeballos durch. Sein nächster Gegner ist der Australier Wayne Odesnik.
Als dritter Deutscher steht Tommy Haas in der zweiten Runde. Nach anfänglichen Schwierigkeiten besiegte er im deutschen Duell Simon Greul in vier Sätzen mit 6:7 (5:7), 6:4, 6:2, 6:1.
So richtig wusste Tommy Haas nach den drei Niederlagen beim sportlich unbedeutenden Vorbereitungsturnier in Kooyong vor dem Match mit Greul noch nicht, wo er steht: "Das erste Match bei einem Grand Slam ist immer schwer, besonders gegen einen Landsmann, den man kaum kennt."
Lob für Greul
Haas unterliefen zu Beginn leichte Fehler, plötzlich war der Satz weg, und dann lag er im zweiten auch noch schnell ein Break zurück. Aber genau in dieser Situation zeigte sich eben die Erfahrung des 31-Jährigen, der in Melbourne sein 43. Major-Turnier spielt: "Ich habe bei 1:4 ein bisschen Gas gegeben, aggressiver und flacher gespielt, das lief dann sehr gut."
Nach dem Rebreak zum 3:4 hatte Greul keine Chance mehr, dennoch fand Haas lobende Worte für seinen 28 Jahre alten Gegner: "Er ist ja kein gelernter Tennisspieler, der von Anfang an auf die Karriere vorbereitet wurde, sondern erst später dazu kam. Ich habe großen Respekt davor, wenn jemand wie ein Schwein kämpft und sich so nach vorne arbeitet."
Später machten Benjamin Becker und Michel Berrer aus dem deutschen Trio ein Quintett. Becker besiegte den Slowenen Grega Zemlja mit 7:6 (7:5), 7:5, 7:5. Berrer machte mit Kristof Vliegen ganz kurzen Prozess. Endergebnis: 6:1, 6:2, 6:1.
Qualifikant Dieter Kindlmann aus Sonthofen ist dagegen erwartungsgemäß ausgeschieden. Der 27-Jährige war bei seiner 1:6, 0:6, 3:6-Niederlage gegen den russischen Mitfavoriten Nikolai Dawydenko chancenlos. Daniel Brands unterlag dem Kasachen Jewgeni Koroljew 2:6, 5:7, 5:7. Auch Mischa Zverev ist draußen. Er hatte gegen den Polen Lukasz Kubot beim 3:6, 3:6, 3:6 keine Chance.