Nach der Schimpfwort-Affäre von Melbourne hat Andy Murray seine Verlobte Kim Sears in Schutz genommen. Die in der Box sitzende 27-Jährige hatte während des Halbfinal-Sieges von Murray (Großbritannien) bei den Australian Open gegen Tomas Berdych (6:7, 6:0, 6:3, 7:5) mehrmals das "F-Wort" im Zusammenhang mit dem Tschechen benutzt, bleibt aber unbestraft.
Tonaufzeichnungen belegten dies. "In einem hitzigen Moment kann einem da schon etwas herausrutschen, das du hinterher bereust. So ist es halt", sagte der Weltranglisten-Sechste Murray, der am Sonntag im Finale von Melbourne (9.30 Uhr/Eurosport) entweder auf den topgesetzten Novak Djokovic (Serbien) oder Titelverteidiger Stan Wawrinka aus der Schweiz (Nr. 4) trifft.
Im ersten Satz der Partie zwischen Olympiasieger Murray und Berdych war es bereits auf dem Platz hitzig zugegangen. Der einstige Wimbledon-Finalist Berdych soll seinen schottischen Gegner bei einem Seitenwechsel sogar beleidigt haben.
Keine Strafe für Sears
Trotz der Affäre kann Murray aber im Finale der Australian Open am Sonntag (9.30 Uhr im LIVE-TICKER) auf die Unterstützung seiner Verlobten zählen. Der Verband Tennis Australia sieht von einer Disziplinarstrafe ab, wie er am Samstag in Melbourne bestätigte.
Einige Spitzensportler, Medien und Fans hatten die Verbannung der 27-Jährigen gefordert. In der "Herald Sun" meinte Schwimm-Olympiasiegerin Giaan Rooney: "Sears hat bewiesen, dass sie nicht nur ein hübsches Gesicht hat. Die Ausdrucksweise war schon ein bisschen derb. Es war kein schönes Bild."
Ex-Coach arbeitet für Berdych
Besondere Brisanz hatte das Match in der Rod-Laver-Arena zudem gehabt, weil der frühere Murray-Coach Dani Vallverdu seit Ende des vergangenen Jahres für Berdych arbeitet.
"Ich bin mir sicher, für Dani war es eine unangenehme Situation", sagte der 27-jährige Murray, der zum vierten Mal seit 2010 im Endspiel der Australian Open steht. Er hat bislang zwei Grand-Slam-Turniere gewonnen: 2012 die US Open und 2013 Wimbledon.
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