Wimbledonsiegerin Kerber ebnete mit dem souveränen 6:4, 6:4 gegen Ashleigh Barty den Weg, ATP-Champion Zverev machte mit einem 6:4, 6:3 gegen Matthew Ebden den deutschen Erfolg bereits vor dem abschließenden Mixed-Doppel perfekt. Am Samstag (9.00 Uhr MEZ/Eurosport 2) warten nun der 20-malige Grand-Slam-Sieger Roger Federer und Belinda Bencic auf die deutschen Hoffnungsträger - die Gelegenheit zur Revanche für die Finalniederlage aus dem Vorjahr.
"Es ist schön, zurück im Endspiel zu sein. Nach unserer Finalniederlage wollten wir unbedingt wieder dorthin", sagte Zverev. Der 21-Jährige hatte im vergangenen Jahr ebenfalls mit Kerber das Finale gegen Federer/Bencic mit 1:2 verloren. "Ich hoffe, dieses Jahr wird es genauso aufregend", sagte Zverev, "aber mit einem anderen Ende." Den bisher letzten deutschen Sieg beim Mixed-Turnier hatten 1995 Anke Huber und Boris Becker geholt, 1993 hatte Deutschland erstmals mit Steffi Graf und Michael Stich triumphiert.
Zverev im Finale gegen Federer
Der Weltranglistenvierte Zverev, der in dieser Saison seinen ersten Grand-Slam-Titel anpeilt, trifft erstmals nach seinem Triumph beim ATP-Saisonfinale in London wieder auf Federer. In der britischen Metropole hatte Zverev den Schweizer vor sieben Wochen im Halbfinale zum dritten Mal in seiner Karriere geschlagen.
Der Hamburger hatte gegen Ebden leichtes Spiel, gab wie Kerber erstmals während der inoffiziellen Mixed-WM keinen Satz ab. Auch die Kielerin ließ gegen Barty keine Spannung aufkommen und verwandelte nach 1:15 Stunden ihren zweiten Matchball. "Ich habe versucht, mich auf mich zu konzentrieren und aggressiv zu sein - und das Spiel selbst in die Hand zu nehmen", sagte die 30-Jährige. Zuvor hatte sie gemeinsam mit Zverev Spanien (3:0) und Frankreich (2:1) geschlagen.
Kerber und Zverev ein gutes Team
Beim Vorbereitungsturnier auf die Australian Open in Melbourne (ab 14. Januar) harmoniert die Weltranglistenzweite bisher sehr gut mit Zverev - nur in Sachen Pünktlichkeit müsse sich ihr neun Jahre jüngerer Partner bessern. "Ich muss immer auf ihn warten. Ich hoffe, dass er sich da steigert", sagte Kerber schmunzelnd. Auch Zverev sorgte mit einer Liegestützeinlage während des zweiten Satzes für Lacher im Publikum.
Rund 5000 Kilometer östlich von Perth träumt derweil Wimbledon-Halbfinalisten Julia Görges von einer erfolgreichen Titelverteidigung beim WTA-Turnier im neuseeländischen Auckland. Die an Nummer zwei gesetzte Görges zog nach einem starken Comeback gegen Eugenie Bouchard ins Halbfinale ein.
"Ich glaube, das war eins der härtesten Spiele, die ich je bestritten habe", sagte die Weltranglisten-14. nach dem 3:6, 6:3, 7:6 (8:6) gegen die Kanadierin. Im Kampf um das Endspiel wartet nun die Slowakin Viktoria Kuzmova auf die 30-Jährige.