Auftaktsieg, aber kaum Leichtigkeit: Jannik Sinner hat das erste Spiel nach dem Doping-Wirbel um seine Person nach Anlaufschwierigkeiten souverän gewonnen, dabei aber über weite Strecken nicht befreit gewirkt.
Der italienische Weltranglistenerste setzte sich in der ersten Runde der US Open in New York nach einem nervösen Start mit 2:6, 6:2, 6:1, 6:2 gegen den am Ende überforderten US-Amerikaner Mackenzie McDonald durch und präsentierte sich phasenweise noch weit entfernt von seiner Bestform.
"Ich bin nicht gut gestartet, aber das erste Match ist immer schwer, das muss ich akzeptieren. Ich wollte mental fokussiert bleiben und meinen Rhythmus finden. Ich bin sehr glücklich, in der nächsten Runde zu sein", sagte Sinner. Er habe noch "Luft nach oben".
Erst in der vergangenen Woche wurde publik, dass Sinner im März zweimal positiv auf das verbotene Steroid Clostebol getestet worden war. Sinner, einer der Topfavoriten beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres, kam jedoch um eine lange Sperre herum, nachdem er nachvollziehbar darlegen konnte, dass er durch seinen Physiotherapeuten unschuldig kontaminiert worden sei.
Die Causa sorgte in der Tennis-Szene aufgrund fehlender Transparenz und vermeintlicher Ungleichbehandlung gegenüber ähnlich gelagerten Fällen jedoch für Unmut. Im Vorfeld der US Open hatte der 23-Jährige seine Unschuld beteuert.
"In meinem Kopf weiß ich, dass ich nichts falsch gemacht habe", sagte Sinner, die ganze Situation sei vor einem Grand Slam jedoch "nicht ideal". Und Sinner schien zu Beginn gegen McDonald den Kopf nicht frei zu haben, leistete sich viele Fehler, kassierte zwei frühe Breaks und gab den Satz ab.