US Open: Jannik Sinner hat es eilig - auch Iga Swiatek locker weiter - Alexander Zverev dämpft Euphorie

SID
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© getty

Der Weltranglistenerste Jannik Sinner aus Italien erreichte am Samstag im Eiltempo das Achtelfinale von New York und präsentierte sich beim 6:1, 6:4, 6:2-Erfolg gegen den Australier Christopher O'Connell erneut in Topverfassung. Auch Iga Swiatek ist weiter. Alexander Zverev dämpft derweil die Euphorie.

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"Das war ein tolles Match. Ich bin sehr glücklich über meine Leistung", sagte Sinner, nachdem er den 87. der Weltrangliste in weniger als zwei Stunden besiegt hatte. Schon in der zweiten Runde hatte er nur 99 Minuten für einen Dreisatzsieg gegen den US-Amerikaner Alex Michelsen gebraucht.

Nach dem überraschend frühen Ausscheiden von Wimbledon-Champion Carlos Alcaraz und Olympiasieger Novak Djokovic ist Sinner der Topfavorit auf den Titel in Flushing Meadows. Auf den Spanier Alcaraz wäre er in einem möglichen Halbfinale getroffen. "In diesem Sport kann alles passieren. Ich schaue von Tag zu Tag, jeder Gegner ist eine Herausforderungen", betonte Sinner: "Es gab schon ein paar Überraschungen. Aber ich bin froh, noch hier zu sein."

US Open: Jannik Sinner trotzt dem Doping-Wirbel

Sinner scheint dabei auch den Doping-Wirbel um seine Person vor dem letzten Grand Slam des Jahres abgeschüttelt zu haben, auch wenn er nach den zwei positiven Tests auf das anabole Steroid Clostebol im März und einem anschließendem Freispruch in der US-Metropole genau unter Beobachtung steht.

Mit O'Connell hatte er am Samstag im Arthur Ashe Stadium von Beginn an keinerlei Probleme, den ersten Satz schnappte er sich nach nur 30 Minuten. Auch in der Folge dominierte Sinner das Geschehen, der Australian-Open-Champion spielte variabel und druckvoll. In der Runde der letzten 16 bekommt es der Südtiroler mit dem US-Amerikaner Tommy Paul oder Gabriel Diallo aus Kanada zu tun.

New York: Swiatek ohne Mühe ins Achtelfinale

Die Weltranglistenerste Iga Swiatek zeigt auf der Jagd nach ihrem zweiten US-Open-Titel weiter keine Schwäche. Die 23 Jahre alte Polin besiegte am Samstagabend (Ortszeit) im Arthur Ashe Stadium die an Position 25 gesetzte Russin Anastassija Pawljutschenkowa souverän mit 6:4, 6:2 und zog zum vierten Mal in Folge ins Achtelfinale von New York ein.

In der Runde der letzten 16 trifft die Turniersiegerin von 2022 auf die Russin Ljudmila Samsonowa. "Ich habe es heute wirklich genossen, danke für diese Atmosphäre", sagte Swiatek, die am Samstag erstmals in der Night Session ran musste: "Ich fühle mich sehr wohl."

In Flushing Meadows peilt Swiatek ihren insgesamt sechsten Grand-Slam-Titel an und präsentiert sich bisher in Topverfassung. Im Vorjahr war sie in der US-Metropole im Achtelfinale ausgeschieden.

Zuvor war bereits die French-Open- und Wimbledon-Finalistin Jasmine Paolini ohne Probleme in die Runde der letzten 16 eingezogen. Die an Position fünf gesetzte Italienerin besiegte die Kasachin Julia Putinzewa mit 6:3, 6:4. Paolini (28) hatte vor der Saison nie die zweite Runde eines Grand Slams überstanden, in diesem Jahr erreichte sie nun bei allen vier Major-Turnieren mindestens das Achtelfinale.

Weg ins Finale frei? Zverev dämpft die Euphorie

Nach seiner kräftezehrenden Nachtschicht darf Deutschlands Tennisstar Alexander Zverev im Achtelfinale der US Open bereits am Nachmittag ran. Das Duell des Hamburgers mit dem US-Amerikaner Brandon Nakashima ist am Sonntag für circa 16.30 Uhr Ortszeit (22.30 Uhr MESZ) im Louis Armstrong Stadium, der zweitgrößten Arena auf der Anlage in Flushing Meadows, angesetzt. Der Tokio-Olympiasieger geht als klarer Favorit in die Begegnung mit dem 50. der Weltrangliste.

Am Freitagabend hatte Zverevs Drittrundenpartie gegen den Argentinier Tomas Martin Etcheverry erst um 22.58 Uhr Ortszeit begonnen und war um 2.35 Uhr in der Nacht geendet. Zum am spätesten beendeten Match der US-Open-Geschichte fehlten nur 15 Minuten: 2022 besiegte Carlos Alcaraz im Viertelfinale Jannik Sinner um 2.50 Uhr.

Nach dem frühen Ausscheiden von Olympiasieger Novak Djokovic ist Zverev der topgesetzte Spieler in seiner Turnierhälfte, der Weg ins Endspiel scheint für den Weltranglistenvierten frei. "Es ist schon ein großer Name", sagte Zverev über das Aus von Djokovic, ohne in zu große Euphorie zu verfallen: "Ich muss mich auf mich selber konzentrieren. Jeder kann bei einem Grand Slam überragendes Tennis spielen."

Da auch Wimbledon-Champion Alcaraz früh scheiterte, verbleiben der formstarke Weltranglistenerste Sinner (Italien) und Angstgegner Daniil Medvedev aus Russland als Hauptkonkurrenten im Kampf um die US-Open-Krone - auf beide kann Zverev aber erst im Finale treffen. Im 35. Anlauf scheint die Zeit reif für den ganz großen Coup.