Rund drei Wochen vor Beginn der WM in Düsseldorf (29. Mai bis 5. Juni) steht das voraussichtliche Spitzeneinzel zwischen Boll und dem Weltranglistenfünften Ovtcharov im Blickpunkt. Für beide sind die Champions-League-Finals - das Rückspiel findet am 12. Mai (Freitag/14.00 Uhr MESZ) in Russland statt - die letzten Gelegenheiten zur Überprüfung ihrer WM-Form unter Wettkampfbedingungen.
Düsseldorf will sechs Jahre nach seinem Hattrick in der Königsklasse wieder den wichtigsten Vereinstitel im europäischen Tischtennis gewinnen und damit Revanche für die Endspielniederlage vor zwei Jahren nehmen. Allerdings muss Orenburg tatsächlich als Favorit gelten: Neben Ovtcharov treten der Weltranglistensechste Jun Mizutani (Japan) und der nur sieben Positionen tiefer notierte Olympia-Vierte Wladimir Samsonow (Weißrussland) für das Team vom Rande des Urals an.
Champions League-Sieg bringt Prestige für Bundesliga
In Düsseldorfs Team, zu dem alle drei Orenburger Spieler selbst einmal gehörten, ist Boll als Nummer acht der einzige Top-20-Spieler. "In dieser Konstellation können wir völlig befreit aufspielen. Der Druck liegt klar auf Orenburg", meinte Boll zur Ausgangsposition.
Ein Düsseldorfer Erfolg nach dem Semifinalsieg gegen den französischen Titelverteidiger AS Pontoise Cergy wäre jedoch nach Ansicht von Borussen-Manager Andreas Preuß vor dem Hintergrund der diesjährigen Champions-League-Halbfinals im Fußball und Handball besonders wertvoll.
"Grundsätzlich ist das Standing der Tischtennis-Bundesliga in Europa schon sehr gut, wir waren in dieser Saison durch den 1. FC Saarbrücken und uns auch als einzige Nation mit zwei Teams im Halbfinale. Aber natürlich würde ein Erfolg in der Champions League zusätzliche Aufmerksamkeit bringen."