Missbrauchsfälle: US-Regierung zahlt 139 Millionen Dollar Entschädigung

SID
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Die US-Regierung hat den Missbrauchsopfern des früheren Sportarztes Larry Nassar eine Entschädigungszahlung von insgesamt fast 139 Millionen Dollar (rund 130 Millionen Euro) zugesagt. "Die Anschuldigungen hätten von Anfang an ernst genommen werden müssen", sagte der amtierende stellvertretende Justizminister Benjamin C. Mizer am Dienstag.

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Unter anderem die viermalige Olympiasiegerin Simone Biles und einige ihrer US-Teamkolleginnen hatten im Juni 2022 eine Klage gegen das FBI eingereicht und Entschädigungen in Höhe von einer Milliarde Dollar gefordert, weil die staatliche Behörde nicht angemessen auf Berichte über sexuellen Missbrauch durch Nassar reagiert habe. "Auch wenn der Vergleich den Schaden, den Herr Nassar angerichtet hat, nicht ungeschehen machen kann, hoffen wir, dass er den Opfern seiner Verbrechen wichtige Unterstützung für ihre weitere Genesung liefert", führte Mizer aus.

Durch die weiteren 138,7 Millionen Dollar steigt die Summe aller Entschädigungen für Nassar-Opfer auf insgesamt über eine Milliarde Dollar an. 500 Millionen Dollar hatte Nassars ehemaliger Arbeitgeber, die Michigan State University, im Jahr 2018 im Rahmen eines Vergleichs zugesagt. Mit dem nationalen Verband USA Gymnastics erzielten die Opfer im Jahr 2021 eine Vereinbarung über 380 Millionen Dollar.

Nassar war Anfang 2018 wegen sexuellen Missbrauchs Hunderter von Athletinnen zu bis zu 175 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er soll in seiner langen Amtszeit als Sportarzt bei USA Gymnastics und an der Michigan State University mehr als 265 Frauen und Mädchen sexuell missbraucht haben.

Der Fall hatte den US-Turnsport schwer erschüttert. Im Sommer vergangenen Jahres wurde Nassar im Gefängnis von einem Mithäftling niedergestochen, er erholte sich von seinen Verletzungen.

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