Der VfB Friedrichshafen hat seine derzeitige Ausnahmestellung im deutschen Volleyball unterstrichen und sich zum 15. Mal zum Pokalsieger gekrönt. Im Finale in Mannheim setzte sich die Mannschaft des ehemaligen Bundestrainers Vital Heynen mit 3:0 (25:20, 25:8, 25:21) klar gegen Außenseiter Bisons Bühl durch und ist damit wettbewerbsübergreifend seit 31 Spielen ungeschlagen.
"Wir waren der Favorit, wir haben schon 30 Spiele gewonnen, da wollten wir das 31. auch gewinnen. Im dritten Satz haben wir den Punkt zum 22:20 gemacht und dann weißt du: Das Pokalfinale ist vorbei. Dann denkt der Gegner: Ach, schon wieder Friedrichshafen", sagte Heynen. Bühl, das schon in der Bundesliga beide Begegnungen gegen Friedrichshafen klar mit 0:3 verloren hatte, konnte auch vor 11.354 Zuschauern in der SAP-Arena gegen die Häfler nicht mithalten.
Das Team von Trainer Ruben Wolochin, extra mit der Bühler Stadtkapelle sowie 1500 Fans zur Unterstützung angereist, ging mutig in die Partie und versuchte, den Gegner unter Druck zu setzen. Dadurch entwickelte sich zunächst ein spannendes Spiel auf hohem Niveau, das auch Friedrichshafen einiges abverlangte. Trotzdem ging der erste Satz an den Rekordpokalsieger.
Danach konnte die junge Mannschaft von Wolochin - das Team ist im Schnitt 22 Jahre alt - nicht mehr auf Augenhöhe agieren, das Spiel entwickelte sich zu der erwartet klaren Angelegenheit. Obwohl die Bisons den dritten Satz wieder spannender gestalteten, gingen sie bei ihrer zweiten Endspielteilnahme nach 2016 erneut leer aus.
"Natürlich bin ich ein bisschen enttäuscht, aber insgesamt bin ich super zufrieden, was meine Mannschaft für eine Entwicklung gezeigt hat. Wir wollen auf jeden Fall wieder herkommen und dann sehen wir weiter", sagte Wolochin.
Nach dem Pokalsieg kann Friedrichshafen, das in der Bundesliga klar auf Meisterkurs liegt, weiter vom Triple träumen. Die Häfler erreichten ebenso wie Meister Berlin Recycling Volleys die Runde der besten Zwölf in der Champions League. Dort kommt es zum deutschen Duell der beiden Teams. Friedrichshafen ist bislang die einzige deutsche Mannschaft, die die Königsklasse gewonnen hat (2007).
Kann der Dresdner SC Formkrise bewältigen?
Bei den Frauen treffen am Sonntagnachmittag (16.30 Uhr/Sport1) der Dresdner SC und der VC Wiesbaden aufeinander. Dresden entschied ebenso wie Friedrichshafen beide Partien in der Liga für sich, allerdings gewann Wiesbaden im Hinspiel zumindest einen Satz. Dennoch verspricht das Duell mehr Spannung als bei den Männern.
Schließlich warf Wiesbaden Titelverteidiger MTV Allianz Stuttgart im Halbfinale aus dem Wettbewerb und schlug am vergangenen Sonntag Meister SSC Palmberg Schwerin in der Liga. Dresden steckt hingegen in einem kleinen Formtief und verlor drei der letzten vier Begegnungen. Unter anderem schied das Team von Trainer Alexander Waibl im Viertelfinale des europäischen CEV-Cups gegen Stuttgart aus.