Weltmeisterin Jenny Wolf hat beim Weltcup in Calgary den 44. Sieg ihrer Karriere gefeiert. Die Südkoreanerin Lee Sang-Hwa lag dabei aber nur eine Hundertstelsekunde zurück.
Jenny Wolf verfehlte den Sprung in eine neue Dimension, freute sich nach einem Wimpernschlagfinale aber über ihren 44. Weltcupsieg.
In der engsten 500-m-Entscheidung der Weltcup-Geschichte verwies die Eissprinterin aus Berlin auf der schnellsten Bahn der Welt in Calgary in 37,33 Sekunden die Südkoreanerin Lee Sang-Hwa um eine Hundertstelsekunde auf den zweiten Platz.
Wang Beixing aus China auf Rang drei
Eine weitere Hundertstel zurück erreichte Wolfs Erzrivalin Wang Beixing aus China den dritten Rang.
Dass sie ihren Weltrekord (37,02) verfehlte und nicht wie erhofft als erste Frau unter 37 Sekunden blieb, nahm Wolf mit einem Achselzucken hin.
"Ich bin nicht enttäuscht, sondern froh über den Sieg. Durch einen schwachen Start habe ich auf der Runde zu viel Kraft gelassen, an einen Weltrekord war nach diesem Angang nicht zu denken", sagte Wolf mit Blick auf ihre 100-m-Zeit von 10,32 Sekunden.
Jetlag macht Wolf zu schaffen
In Sachen Weltrekord spekuliert die 30-Jährige nun eher auf den Weltcup in einer Woche in Salt Lake City statt auf den zweiten Lauf in Calgary am Samstag.
"Ich glaube nicht, dass ich am Samstag eine 36er Zeit laufen kann, weil ich die schwere zweite Innenkurve habe. Ohnehin macht mir fast schon traditionell noch der Jetlag, die Höhe und die Umstellung auf das schnelle Eis zu schaffen."
Auch Teamchef Helge Jasch war mit Wolf zufrieden. "Das nenne ich einen Sieg mit Auge. Letztendlich ist aber völlig egal, ob sie mit einer Hundertstel oder einer Sekunde Vorsprung gewinnt. Sieg ist Sieg", sagte Jasch.
Führung im Gesamtweltcup ausgebaut
Wolf war beim Start leicht weggerutscht und hatte so etwa zwei Zehntel verschenkt, danach hielt sie aber die technisch bessere Wang mit einem guten Lauf in Schach.
Sie baute mit ihrem vierten Sieg im fünften Saisonrennen ihre Führung im Gesamtweltcup mit 480 Punkten vor Wang (420) aus und untermauerte ihre Favoritenstellung für die Winterspiele im Februar in Vancouver.
Heike Hartmann lief 38,62 Sekunden und belegte den 18. Rang.
In der schwächeren B-Gruppen erreichte die Berlinerin Monique Angermüller in persönlicher Bestzeit von 38,22 Sekunden hinter der Niederländerin Laurine van Riessen den zweiten Platz. Die Erfurterin Judith Hesse (38,28) wurde Dritte.