"Ryoyu Kobayashi ist einer der besten Skispringer von allen, das muss man einfach neidlos anerkennen. Ich glaube, er ist der klare Favorit, das hat er heute bewiesen", sagte der DSV-Adler vor der Entscheidung am Samstag.
Wellinger war am Freitag in der Qualifikation auf 128,0 m geflogen und lag damit 18,3 Punkte hinter dem zweimaligen Tourneesieger Kobayashi, der auf 138,0 m segelte. In der Gesamtwertung muss er am Samstag (16.30 Uhr/ARD und Eurosport) 4,8 Punkte auf den Japaner aufholen, um als erster Deutscher seit 22 Jahren die Tournee zu gewinnen.
"Ich wollte hier besser starten, das war heute noch ein bisschen hölzern. Aber das heißt noch lange nichts. Morgen wird entschieden", sagte Wellinger in der ARD.
Am Tag der Entscheidung wird Wellinger sein übliches Programm durchziehen. "Wir werden am Vormittag eine Aktivierung machen, damit die Rezeptoren vom großen Zeh bis zu den Synapsen im Hirn funktionieren. Das war das, was heute ein bisschen gefehlt hat. Die Qualität ist da, aber ich habe es heute nicht umsetzen könne", sagt der 28-Jährige.
Unterstützt wird Wellinger unweit seiner Wahlheimat in Salzburg von einem großen familiären Fanclub. "Es kommen Papa, Schwester, Schwager, Mama, die Freundin mit Familie, ein Kumpel - und dann noch viele mehr, aber das dauert jetzt zu lange", sagte der zweimalige Olympiasieger.
Wellinger kennt die Schanze in Bischofshofen bestens aus zahlreichen Trainingseinheiten, 2017 schraubte er dort den Schanzenrekord auf 144,5 m, 2018 stand er als Dritter auf dem Podest. Doch auch Kobayashi mag die Schanze, gewann dort 2019 und 2022. Und: Bei den letzten fünf Aufeinandertreffen mit Wellinger auf der Paul-Außerleitner-Schanze ließ er den Deutschen jeweils hinter sich.