Schlimmer erwischte es Suter. Wie der Schweizer Verband mitteilte, hat sich die 29-Jährige einen Riss des vorderen Kreuzbandes sowie eine Verletzung des inneren Meniskus zugezogen.
Shiffrin musste mit dem Hubschrauber geborgen werden, Suter wurde mit einem Quad von der Unfallstelle weggebracht. Für das Spitzenduo und zahlreiche andere Athletinnen war das wilde Rennen auf der ungewohnt welligen Tofana jeweils bei einer Linkskurve an der zweiten Zwischenzeit zuende. Auch Emma Aicher, Kombi-Olympiasiegerin Michelle Gisin aus der Schweiz und Kombi-Weltmeisterin Federica Brignone (Italien) flogen hier ab, Kira Weidle hatte an der Sturzstelle große Probleme.
Der DSV teilte am Freitagabend mit, dass Aicher sich "in Folge ihres Sturzes eine Schuhrandprellung zugezogen" habe und deshalb am Samstag "nicht am Start sein" werde.
Shiffrin wurde bei einem Sprung vor der Kurve nach hinten gedrückt, stürzte kurz nach der Landung und krachte in den Fangzaun. Sie blieb etwa fünf Minuten auf der Piste liegen und wurde erstversorgt. Nachdem sie sich erhoben hatte, benutzte sie ihre Skistöcke wie Krücken, um das linke Bein zu entlasten. Suter kam nach dem Sprung hart auf, schrie vor Schmerzen und fasste sich ebenfalls ans linke Knie.
"Man muss schon fast froh sein, wenn man heil unten ist", sagte Weidle im ZDF. Die Starnbergerin, die in Cortina 2021 WM-Silber gewonnen hatte, belegte beim zweiten Weltcup-Sieg der Österreicherin Stephanie Venier Platz 16 (+1,65 Sekunden). Zweite wurde Lara Gut-Behrami (Schweiz/+0,39 Sekunden) vor den zeitgleichen Sofia Goggia (Italien), Valerie Grenier (Kanada) und Christina Ager (Österreich/alle +0,71).
Shiffrin und Suter reihten sich ein in die immer längere Liste der Stars, die in diesem Winter schwere Unfälle hatten. Shiffrins Freund Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen) fällt wie ihre große Slalom-Rivalin Petra Vlhova (Slowakei) für den Rest der Saison aus. Auch der Franzose Alexis Pinturault oder Marco Schwarz (Österreich) hatten sich schwer verletzt.