Bach zu Winkler: "Uns allen ein Vorbild"

SID
Thomas Bach hat Hans Günter Winkler als Vorbild gelobt
© getty

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der deutschen Reiterei hatten sich am Freitag im Rahmen des CHIO in der Aachener Soers versammelt - und sogar der IOC-Präsident war dabei. Anlässlich der großen Gala zum bevorstehenden 90. Geburtstag des fünfmaligen Olympiasiegers Hans Günter Winkler meldete sich sogar Thomas Bach mit einer Laudatio.

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"Sie waren und sind uns allen ein großes Vorbild", sagte Bach in seiner Videobotschaft auf der großen Leinwand im Hauptstadion der Aachener Soers. Der IOC-Chef erinnerte daran, "wie wir jungen Athleten voller Stolz 1976 in Montreal hinter dem Fahnenträger Hans Günter Winkler bei der Eröffnung ins Olympiastadion marschiert sind". Die deutschen U25-Reiter bildeten ein Ehrenspalier, als Winkler in der Kutsche durch das Stadion gefahren wurde.

Winkler, dessen Karriere im Juli 1986 in Aachen endete, ist auch 30 Jahre später mit fünf Olympiasiegen noch immer der erfolgreichste Springreiter der Geschichte. Ludger Beerbaum würde es ihm in Rio gerne gleich tun, zu diesem Zweck testete er im Preis von NRW am Freitag seine Stute Chiara auf ihre Olympiatauglichkeit. Hinter dem kanadischen Sieger Eric Lamaze und Maurice Tebbel aus Emsbüren wurde Beerbaum Dritter vor Marcus Ehning (Borken), der ebenfalls im Hinblick auf Rio auf dem Hengst Cornado NRW saß.

Nicht ganz so erfolgreich wie gewohnt begannen die deutschen Vielseitigkeitsreiter ihren Wettbewerb. Doppel-Olympiasieger Michael Jung (Horb) und Ingrid Klimke (Münster) mussten zunächst ihre angesichts der Kulisse im Dressurstadion etwas nervösen Pferde Sam und Escada beruhigen, vor allem Escada hatte großen Vorwärtsdrang, was mit Punktabzügen geahndet wurde. Selbst der in allen großen Wettbewerben erprobte Sam musste zu Beginn der Prüfung eine sichtbare Schrecksekunde überstehen, ehe er bei der Sache war.

Michael Jung liegt in Führung

Im Springen lief es dann ebenfalls nicht ganz nach Plan, Deutschland liegt in der Nationenpreiswertung vor dem abschließenden Geländeritt am Samstag nur auf Platz vier hinter Australien, Neuseeland und Großbritannien. Im Einzelklassement führt Julia von Krajewski (Warendorf), die aber ihrem Samourai du Thot eine Pause gönnt und deshalb ebenso wie Doppel-Weltmeisterin Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Opgun Louvo nicht im Gelände startet.

Somit geht Michael Jung als Führender ins Gelände, dahinter folgen Bettina Hoy (Rheine) mit Seigneur Medicott und der Australier Shane Rose mit CP Qualified. Vierte ist Ingrid Klimke mit Escada. Seit 2007 haben die deutschen Vielseitigkeitsreiter im Nationenpreis von Aachen nicht mehr verloren.

Bundestrainer Hans Melzer, der nach dem Wettbewerb am Samstag seine endgültige Olympia-Equipe für Rio nominiert, war nicht ganz zufrieden, aber dennoch zuversichtlich. "Vier Punkte Rückstand auf Australien, das sind zehn Sekunden im Gelände, da kann noch eine ganze Menge passieren", sagte Melzer. Seine Aufgabe im Hinblick auf Rio ist durch die mäßigen Ergebnisse am Freitag nicht einfacher geworden.

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