"Das offizielle Statement habe ich gesehen", sagte Lagab dem Magazin Spiegel: "Es haben sich auch einige Fahrer von dem Verhalten distanziert. Aber eine persönliche Nachricht und Entschuldigung habe ich bisher weder von Moster noch vom deutschen Team erhalten."
Moster hatte während des Zeitfahrens der Männer am Mittwoch den deutschen Fahrer Nikias Arndt mit den Worten "hol die Kameltreiber, hol die Kameltreiber, komm" angefeuert. Vor Arndt waren der Eritreer Amanuel Ghebreigzabhier und Lagab im Kampf gegen die Uhr auf die Strecke gegangen.
Lagab sagte dem Spiegel, er habe zunächst gar nichts von dem Zwischenfall mitbekommen. "Ich habe es während des Rennens nicht gehört", erklärte der 34-Jährige: Später sei er in den sozialen Netzwerken verlinkt worden, "dann habe ich gesehen, was überhaupt passiert ist. Ich war da bereits am Flughafen, um abzureisen."
Er habe dann "wie ich finde, einen lustigen Tweet geschrieben", schilderte Lagab seine erste Reaktion auf das skandalöse Verhalten von Moster. "Es gibt bei den Olympischen Spielen kein Kamelrennen. Deshalb habe ich mich für den Radsport entschieden. Zumindest war ich in Tokio dabei", twitterte er.
Moster war erst am Donnerstag von der deutschen Teamführung nach Hause geschickt worden. Kritik, die Entscheidung sei zu spät getroffen worden, nahm DOSB-Präsident Alfons Hörmann zur Kenntnis. "Ich denke, die Entscheidung am heutigen Tag ist genauso klar, wichtig und richtig, wie sie es gestern Abend gewesen wäre", sagte er.