Olympia - Wasserspringer Hausding verabschiedet sich schon im Vorkampf

SID
Patrick Hausding ist bereits im Vorkampf ausgeschieden.
© getty

Wasserspringer Patrick Hausding scheitert im Vorkampf vom 3-m-Brett und verabschiedet sich trotzdem stolz von Olympia.

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Nach dem verfrühten Ende seiner letzten Olympischen Spiele war Wasserspringer Patrick Hausding ratlos. "Meine Fitness war da, meine Motivation war da", sagte der Rekord-Europameister nach seinem völlig überraschenden Aus im Vorkampf vom 3-m-Brett, "ich hatte eigentlich keine Nervosität." Und doch gelang fünf Tage nach Bronze im Synchronspringen mit Lars Rüdiger im Einzel fast nichts mehr.

Nach drei Patzern bei sechs Sprüngen verabschiedete sich der Berliner einen Tag früher als geplant von der Olympia-Bühne. 364,05 Punkten reichten nur für Platz 21. "Wasserspringen entscheidet sich in Millisekunden, und bei mir hat heute in den entscheidenden Millisekunden irgendwas technisch nicht hingehauen", sagte Hausding: "Oder ich wollte vielleicht zu viel."

Tokio verlässt der 32-Jährige, der die deutsche Mannschaft ins Olympiastadion geführt hatte, dennoch mit Stolz. "Trotzdem habe ich die Medaille, die ich hier abholen wollte", sagte er, "das war der Traum, das große Glück, und das wird vieles relativieren." Beim Halbfinale am Dienstag (3.00 Uhr MESZ) ist Hausding nur Zuschauer, dann will er den Dresdner Martin Wolfram, der als Achter (444,50) weiterkam, "fleißig anfeuern".

Hausding kann auf vier Sommerspiele mit drei Medaillen - einmal Silber, zweimal Bronze - in drei verschiedenen Wettbewerben zurückblicken. "Damit macht man sich in Springerkreisen unsterblich", hatte er schon vor dem missglückten Abschluss bilanziert: "Das wird ein bisschen dauern, bis es so etwas nochmal gibt. Das macht mich natürlich unglaublich stolz."

Im Einzelwettbewerb, in dem er in Rio noch Bronze gewonnen hatte, fiel Hausding nach zwei missglückten Versuchen zwischenzeitlich auf den 25. Rang von 29 Teilnehmern zurück. Mit einem starken Viereinhalb-Salto vorwärts nahm er noch einmal die ersten 18 Plätze für das Halbfinale ins Visier, patzte aber auch im letzten Durchgang.

Wolfram, Olympiafünfter 2016 vom Turm, startete stark und lag lange auf dem fünften Rang, ehe er im Schlussdurchgang noch drei Plätze verlor. Im Halbfinale will der 29-Jährige "die deutsche Fahne hochhalten".

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