Nach dem 7:6, 6:4 an der Seite seines legitimen Thronfolgers Alcaraz (21) am Samstagabend gegen die Argentinier Maximo Gonzalez und Andres Molteni hatte Nadal noch einen Start im Einzel offen gelassen.
"Ich weiß nicht, ob ich spiele", sagte der 22-malige Grand-Slam-Champion, der in den vergangenen Jahren mit diversen Verletzungen zu kämpfen hatte und die gute Medaillenchance im Doppel nicht gefährden wollte.
Am Sonntagmittag meldete sich Nadal aber doch fit und spielte gegen Fucsovics auf dem weitgehend gefüllten Court Philippe Chatrier, dem Ort seiner 14 Finalsiege bei den French Open, zunächst dominant auf. Nach 31 Minuten ging Durchgang eins an den Spanier.
Im zweiten Satz verlor Nadal die Linie, fand sie erst im dritten wieder, biss sich durch und ließ manchmal seine Genialität aufblitzen. Nach 2:30 Stunden verwandelte der Einzel-Olympiasieger von 2008 und Doppel-Olympiasieger von 2016 seinen dritten Matchball.
Jan-Lennard Struff meistert seine erste Aufgabe
Erst Rätselraten über den Gegner, dann ein sicherer Erfolg: Jan-Lennard Struff hat seine erste Aufgabe gemeistert. Erst drei Stunden vor seinem Match erfuhr der Warsteiner, wer ihn herausfordert - mit dem Doppel-Spezialisten Francisco Cabral aus Portugal hatte er am Sonntagnachmittag beim 6:2, 6:2 dann keine Probleme.
"Für mich war das so eine bessere Auslosung", sagte Struff, "aber manche wachsen ja über sich hinaus, wenn sie für ihr Land spielen. Deshalb war es wichtig, dass ich das solide nach Hause spielen konnte."
Struff, der nun auf den Franzosen Corentin Moutet trifft, musste sich kurzfristig auf den unerwarteten Gegner einstellen, weil der Australier Alex de Minaur erst am Spieltag wegen Verletzungsproblemen zurückgezogen hatte. Es dauerte einige Zeit, ehe die Veranstalter Cabral dann ins Tableau hievten. Der 27-Jährige hat kein ATP-Ranking im Einzel vorzuweisen.
Der Weltverband ITF hatte schon zuvor im Turnier nach verletzungsbedingten Absagen entstandene Lücken mit Doppelspielern gefüllt. Ein Umstand, der bereits dem Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic eine einseitige Partie gegen den Australier Matthew Ebden bescherte. Der Serbe meinte anschließend, das Vorgehen rücke den Sport nicht in ein gutes Licht.
Struffs eigentlich geplanter Gegner de Minaur hatte in Wimbledon eine Hüftverletzung erlitten und wird in Paris nur im Doppel antreten.
Tränen bei Laura Siegemund
Laura Siegemund hat mit Tränen in den Augen ihr Erstrundenmatch aufgegeben. Zuvor waren bereits Tatjana Maria und Tamara Korpatsch in Paris klar gescheitert. Einzig verbliebene deutsche Hoffnungsträgerin im Fraueneinzel ist damit Angelique Kerber.
Siegemund lag 3:6, 0:2 gegen die US-Amerikanerin Danielle Collins zurück, als sie die schwere Entscheidung traf, nicht mehr weiterzuspielen.
"Ich habe jetzt schon eine Weile mit dem Fußgelenk Probleme und gemerkt, es ist nicht gut", sagte sie im Anschluss: "Ich habe entschieden, nichts zu riskieren." Das Doppel mit Kerber und das Mixed mit Alexander Zverev besitzen für die Schwäbin "absolute Priorität".
Zuvor hatte sich Maria eine empfindliche Niederlage eingefangen. Die 36-Jährige aus Bad Saulgau unterlag am Sonntag der Argentinierin Maria Carle mit 0:6, 0:6 und musste ihre Hoffnung auf ein starkes Abschneiden im Einzel aufgeben. Maria gratulierte ihrer zwölf Jahre jüngeren Gegnerin nach nur 61 Minuten Spielzeit.
Vier Minuten länger dauert der Auftritt von Korpatsch, die der dominanten Chinesin Wang Xinyu 2:6, 1:6 unterlag.
Maria und Korpatsch bleibt an der Seine noch das gemeinsame Doppel. Dabei werden sie in der ersten Runde erneut Marias Kontrahentin Carle gegenüberstehen, die mit Nadia Podoroska an den Start geht.