"Stolz und bewegt": Franziska van Almsick und Weltrekordler Paul Biedermann gratulieren Goldjunge Luka Märtens

SID
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© getty

Weltrekordler Paul Biedermann hat Schwimm-Olympiasieger Lukas Märtens zu dessen Goldcoup auf seiner Paradestrecke gratuliert. Franziska van Almsick zeigte sich tief bewegt, Michael Groß sah mehr als nur einen Lichtblick.

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"Ich bin sehr beeindruckt, wie Lukas dieses olympische Finale geschwommen ist", sagte Biedermann, Doppelweltmeister von 2009: "Er hat das Feld kontrolliert und sich nichts nehmen lassen. Cool, abgeklärt und souverän. Das beschreibt dieses Rennen wohl am besten."

Die Fabelzeit, die Biedermann bei seinem WM-Triumph vor 15 Jahren im Hightech-Anzug aufgestellt hatte (3:40,07 Minuten), verpasste Märtens bei seinem Sieg am Samstagabend über 400 m Freistil (3:41,78) allerdings deutlich. Vor der letzten Wende hatte der 22-Jährige aus Magdeburg, der sich zum ersten deutschen Becken-Olympiasieger seit 1988 krönte, noch auf Weltrekordkurs gelegen.

Auch Franziska van Almsick, die zehn olympische Medaillen, aber nie Gold gewann, war "überwältigt ... nicht überrascht". Sie sei "stolz und bewegt, dass mit Lukas Märtens ein Schwimmer die erste Medaille - und das gleich noch eine goldene - für das deutsche Team geholt hat", sagte die zweimalige Weltmeisterin: "Das war so wichtig für das schwimmen in Deutschland, aber auch für den deutschen Sport. Lukas ist ein Beispiel dafür, dass harte Arbeit, die Liebe zum Sport und der Wille, gewinnen zu wollen, zählen."

Van Almsick gewann 1992 bereits als 14-Jährige Silber bei den Sommerspielen in Barcelona. Die gebürtige Berliner wurde in ihrer Karriere zweimal Welt- und 22 Mal Europameisterin.

Auch Olympiasieger Michael Groß lobte seinen Nachfolger Märtens und sprach gleichzeitig von einem generellen Aufwärtstrend. "Wirklich souverän, wohlverdient, perfekt" nannte der "Albatros", der 1984 und 1988 insgesamt dreimal Olympiagold gewonnen hatte, im Gespräch mit dem SID den Sieg des 22-jährigen Magdeburgers. Dass er selbst zuvor seit 36 Jahren der letzte deutsche Becken-Olympiasieger war, habe er gar nicht im Kopf gehabt: "So was überlegt man sich nicht, das wissen die Statistiker."

Für den 60-Jährigen sei es aber "noch wichtiger, dass es nicht nur eine Person gibt, die heraussticht, sondern viele, die ins Finale oder deutschen Rekord schwimmen können."

Vor drei Jahren in Tokio hatte Florian Wellbrock fast im Alleingang die Medaillenflaute beendet, als er Gold im Freiwasser und Bronze über 1500 m Freistil gewann. Am ersten Finalabend in Paris knackten Isabel Gose über 400 m Freistil und die 4x100-m-Freistilstaffel jeweils den deutschen Rekord.