Ein ARD-Bericht von Journalist Hajo Seppelt sorgt bei den Olympischen Spielen für Wirbel. Im Säbelfechten gibt es flächendeckende Manipulationsvorwürfe.
"Marcus, ich muss mit dir reden", erzählt der ehemalige Referee Marcus Schulz in dem Bericht von einer Begegnung mit einem namentlich nicht genannten, aber im Fechtsport offenbar bestens vernetzten Trainer.
"Marcus, wärst du bereit, einen gewissen Vorteil anzunehmen? Ich sagte: Wofür? Für den und den Fechter würden wir dir 5000 Euro bieten", so Schulz.
Er habe das mit den Worten "auf gar keinen Fall" abgelehnt, woraufhin der Trainer entgegnet hätte: "Sei nicht naiv! Versuchst du jetzt, ein guter Junge zu sein? So wirst du es nie nach oben schaffen. Sie werden dich nie nach oben lassen."
"Das ganze System ist drauf ausgelegt, bei Olympia zu betrügen. Olympia ist die einzige Veranstaltung im Fechten, die weltweite Aufmerksamkeit findet. Darauf läuft alles zu. Deshalb wird bereits im Unterbau so viel wie möglich manipuliert. Wenn Sie sagen würden, wir haben zehn Elite-Kampfrichter im Säbelfechten, dann sind fünf von denen beeinflussbar. Die reichen ihnen, um ein komplettes Turnier zu manipulieren", so Schulz.