Das Warten hat ein Ende: Noah Lyles hat erstmals seit 20 Jahren Olympia-Gold über die 100 m für die USA gewonnen.
Noah Lyles hüpfte wie wild auf und ab, er brüllte seine Freude und Erleichterung heraus - dann riss er sich seine Startnummer mit seinem Namen darauf von der Brust und hielt sie in alle Kameras. "Seht her, ich habe es allen gezeigt", sollte das wohl heißen.
Und tatsächlich: Lyles zeigte im Stade de France eine spektakuläre Sprintshow, schnappte sich dank eines starken Schlussspurts in einer historischen Tausendstel-Entscheidung das ersehnte Gold.
"Genau das wollte ich, diesen harten harten Kampf gegen unfassbar starke Gegner", sagte Lyles: "Ich bin der Wolf unter den Wölfen." Nach dem Zieldurchlauf war sich Lyles nicht sicher, dass er gewonnen hatte. "Ich bin zu Kishane gegangen und habe gesagt: 'Ich will ehrlich sein, Bruder, ich glaube, du hast gewonnen'. Ich war darauf vorbereitet, dass sein Name auftauchen würde, und als ich dann meinen Namen sah, dachte ich: 'Meine Güte, das ist ja unglaublich. Ich bin unglaublich.'"
Mission erfüllt: Mit seinem Traumlauf hat Lyles sein Versprechen eingelöst und Olympia-Gold über die 100 m nach 20 Jahren zurück in die USA geholt. Der Weltmeister rannte im spektakulären Finale von Paris mit 9,79 Sekunden Bestleistung und war damit nicht zu halten.
Hinter Lyles sicherte sich Kishane Thompson (9,79/Jamaika) Silber, es war die knappste Entscheidung in der Olympia-Geschichte. Lyles setzte sich in dem Fotofinish-Thriller nur mit fünf Tausendstelsekunden durch. Bronze holte im Stade de France Fred Kerley (9,81/USA).